Rezension

Unglaublich gut

Ein letzter erster Augenblick -

Ein letzter erster Augenblick
von Holly Miller

Inhalt
Am liebsten ist Joel alleine. Nicht etwa weil er keine Menschen hat, die er liebt sondern weil genau diese Gefühle ihm Probleme bringen. Schon seit seiner Kindheit hat Joel Visionen in Form von Träumen. Das können ganz banale, gute aber leider auch schlechte sein. Joel hat alles gesehen. Fahrradunfälle, Stau und den Krebstod seiner Mutter. Von Beziehungen hält er sich fern, denn noch einen Menschen zu lieben und von einer möglichen schrecklichen Zukunft zu träumen, hält Joel nicht aus. Bis Callie in sein Leben tritt.
Callie führt nach dem Tod ihrer besten Freundin deren Café. Ihre Begegnung mit Joel ist wie ein Blitzschlag. Beide können sich nicht voneinander fernhalten und die Gefühle werden stärker. Callie ist so glücklich wie noch nie. Sie macht Pläne für eine Zukunft mit Joel und auch er scheint überglücklich. Bis er von der Zukunft träumt. Und die ist viel schlimmer, als Joel es sich vorgestellt hat…

Meine Meinung:
Ich bin nur so durch das Buch geflogen. Innerhalb von zwei Tagen hab ich das Buch gelesen und ich war echt begeistert von Holly Millers Schreibstil. Er ist sehr flüssig, kann lustig genauso gut aber auch gefühlvoll und traurig werden. Ich habe mitgefiebert und hatte angenehme Lesestunden.
Das Cover finde ich ganz hübsch. Ich liebe die hellen Blumen, die dem Cover etwas Besonderes verleihen. Sie fallen mir sofort in die Augen. Genauso wie die zwei Figuren in Gelb, die Joel und Callie darstellen sollen. Vom Design erinnert es mich etwas an „Drei Schritte zu dir“. Ich weiß nicht warum.

Ich habe Callie und Joel so sehr in mein Herz geschlossen, dass es wahnsinnig schwer war sie wieder gehen zu lassen.
Callie kommt für mich sehr positiv und lebensfroh rüber. Man erfährt zwar, dass ihre beste Freundin Grace gestorben ist und man bemerkt auch ihre Trauer, aber trotzdem bringt sie positive Gefühle rüber. Callie zeichnet ihr ständiges Nachdenken aus. Sie ist kein Mensch, der einfach spontan etwas Gefährliches oder Abenteuerliches unternimmt, sondern sich alles für später vornimmt. Es ist ja schließlich noch genug Zeit. Sie träumt von Reisen und auch von ihrem Traumjob, der etwas mit Ökologie zu tun hat. Aber im Laufe des Buches ändert sich das auch ein bisschen. Callie entwickelt sich zu einer mutigeren Frau, die wirklich lebt und Spaß daran hat. Auch mithilfe von Joel.
Der ist das genaue Gegenteil. Joel ist in sich gekehrt und lebensfroh ist er anfangs nicht wirklich. Man bemerkt das ganze Buch über die Last, die durch diese Träume auf seinen Schultern liegt. Er kann nicht schlafen, er musste seine Arbeit aufgeben und vor allem hat er Angst vor der Liebe. Seine Unsicherheit gegenüber Callie war fast schon süß. Er wollte sie ansprechen, gleichzeitig sich auch von ihr fernhalten. Aber seine wachsenden Gefühle sind immer stärker geworden und haben ihn mutig werden lassen. Und als sie dann zusammen waren, war er wirklich der perfekte Kerl. Er war aufmerksam, lustig und süß. Aber in seinem Inneren war er immer noch unsicher und voller Angst. Allerdings verändert sich auch Joel und vor allem im letzten Teil des Buches hat man diese Veränderung gesehen. Seine Träume machen natürlich viel von Joel aus, aber eben nicht alles. Joel tut alles, um seine Geliebten zu schützen und vergisst sich manchmal selbst dabei. Meiner Meinung ein aufopferungsvoller und liebenswerter Mann, der alles für das Glück Anderer tut.
Die Charaktere in Ein letzter erster Augenblick überzeugen mit Tiefe und Realität. Sie sind liebenswert, voller Fehler, Ängste und Wünsche und ihre Schicksale und Gefühle gehen einem wirklich nahe.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Es war wirklich toll zu lesen. Romantisch, lustig und gefühlvoll hat sich abgewechselt. Manchmal war es traurig, manchmal hat es Glücksgefühle hervorgebracht und am Ende hat es mich leider auch zerstört. Emotional zerstört.
Die Liebesgeschichte zwischen Joel und Callie war für mich wohl der Inbegriff wahrer Liebe und das Buch hat mir gezeigt, wie Tief und rein Gefühle sein können. Ich habe wirklich mitgefiebert, was wohl passiert. Wann Joel endlich bemerkt, dass er nicht genug von Callie bekommen kann und er sie endlich anspricht. Wann die beiden glücklich werden und wie ihre Beziehung sich wohl entwickelt. Und ich wurde auch echt nicht enttäuscht. Die beiden sind so toll zusammen. Sie kümmern sich umeinander, lieben sich wirklich bedingungslos und man bemerkt auf jeder Seite wie stark diese Gefühle sind. Umso mehr wurde mir irgendwann das Herz gebrochen. Ich will nicht spoilern. Deswegen erzähle ich nicht genau, was passiert aber wer nach einem wahren Happy End sucht, für den ist das Buch wohl nichts. Ich sage so viel: Ich habe das gesamte letzte Drittel des Buches immer wieder pausiert weil ich weinen musste. Kennt ihr das, wenn ihr so denkt etwas sei nicht fair? So gings mir bei dem Buch. Callie war glücklich, ich habe es ihr gegönnt. Joel war auch irgendwie glücklich. Aber trotzdem hatte ich so ein Loch im Herzen, weil es meiner Meinung nach auch schrecklich und unfair war.
Ich hatte das gesamte Buch über immer etwas Angst, denn Joels Träume waren ja nicht umsonst angemerkt. Ich habe also nur darauf gewartet, dass er von Callie träumt. Die Idee mit den Träumen fand ich aber an sich ziemlich cool. Joel sieht sie als Last, aber sie waren etwas anderes und haben das Buch besonders gemacht. Ich mochte es gerne wenn man Joels Träume erfahren hat.
Die Handlung war wirklich eine tolle Mischung aus Selbstentwicklung der Charaktere und der Entwicklung der romantischen Beziehung. Die Szenen zwischen Callie und Joel führen einfach dazu, dass der Körper Glückshormone produziert denn es war einfach schön mitanzusehen.

Fazit
Ich habe wirklich keinerlei Kritikpunkte. Das Buch hat mir tolle Stunden gegeben, die mich glücklich und gleichzeitig traurig gemacht haben. Ein letzter erster Augenblick at es geschafft mir das Herz rauszureißen und gleichzeitig wieder zusammenzusetzen. Ich denke auch nach Beenden des Buches noch daran und der ultimative Beweis, dass es mich so berührt hat besteht wohl darin, dass ich während des Schreibens dieser Rezension immer wieder anfangen muss zu weinen, wenn ich an Callie und Joel denke. Eine große Empfehlung.

Wen es interessiert: Die Filmrechte sind bereits vergeben und es wird offenbar ein Film geplant. Ich freue mich darauf dieses Buch auf der Leinwand zu sehen.