Rezension

Und wie die Funken fliegen ...

Wie Flammen auf Eis
von Alexandra Stefanie Höll

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Als Evelyn mit ihrer Freundin Marissa beschließt Urlaub in den USA zu machen, rechnet sie bestimmt nicht mit dessen furiosem Ende. Nicht nur, dass sie den Top-Schauspieler Kenan persönlich kennenlernt, nach einer durchzechten Nacht in Vegas, passiert das undenkbare, sie heiraten! Dass beide mit der Hochzeit nicht zufrieden sind, wegen äußerer Umstände leider jedoch nicht so einfach die Scheidung einreichen können, ist nur eines ihrer Probleme. Denn kurz darauf fallen Schüsse und Kenan scheint definitiv die Zielperson zu sein …

Meinung:
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, innerhalb kürzester Zeit war ich in der Geschichte versunken. So hat es dann auch nicht lange gedauert, bis ich das Buch beendet hatte.

Die beiden Haputcharaktere Evelyn, eine Polizistin aus Deutschland und Kenan, ein erfolgreicher Schauspieler aus den USA, haben trotz ihrer Unterschiede – oder gerade deswegen – sehr schön miteinander harmoniert, ihre Gifteleien waren unterhaltsam und bisweilen richtig witzig. Evelyn, die einen starken Willen besitzt und überhaupt nicht die Absicht hat, sich Kenan einfach so hinzugeben, macht dem umworbenen Star seine Verführung ziemlich schwer. Mir hat sehr gefallen, dass nicht schon auf Seite 3 übereinander hergefallen wird, sondern sich erst langsam eine Beziehung zwischen den beiden aufbauen konnte. Evelyn will um jeden Preis ihr Herz schützne, denn je mehr sie mit dem gutaussehenden Frauenschwarm zusammen ist, desto stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen, sieht aber einfach keine gemeinsamen Zukunftschancen.

Auch die Nebencharaktere boten eine nette Abwechslung und waren fast durchgehend sympathisch. Besonders die Familien der beiden Protagonisten haben es mir angetan, obwohl ich mir hier noch ein wenig mehr Individualität gewünscht hätte, vor allem bei Evelyns Brüdern.

Die Liebesgeschichte von Evelyn und Kenan ist sehr spannend, zwischen ihnen knistert es gewaltig, da jedoch keiner der beiden Sturköpfe nachgeben will, knallt es eben häufiger auch mal. Das Hin und Her, das Gezanke der Hauptcharaktere, hat mich bis zu einem gewissen Punkt amüsiert, zum Schluss hin jedoch ist es mir ein wenig zu viel geworden, weil es so gar kein Ende zu nehmen scheint, eine richtige Aussprache erscheint mir hier naheliegender und vor allem auch sinnvoller. Schließlich sind sie trotz allem “Verliebtseins” noch zwei denkende Erwachsene, die zumindest irgendwann auch anfangen sollten, sich wie solche zu benehmen.

Auf die Beziehung der beiden ist auch definitiv das Augenmerk der Autorin gerichtet, der angekündigte “Thrill”-Faktor kommt erst spät im Buch und spielt auch dann keine allzu große Rolle, was ich ein wenig schade fand. Über ein wenig Spannung auch außerhalb der Beziehung der beide hätte ich mich gefreut. Auch, dass die Geschichte bisweilen arg vorhersehbar wirkt und ich die Handlungen der Charaktere nicht immer nachvollziehen konnte, hat mich etwas gestört.

Als Gesamtbild jedoch hat die Autorin eine in sich stimmige Liebesgeschichte erschaffen, die mich mit den beiden mitfiebern und mitlachen ließ und mir insgesamt einige vergnügliche Stunden bereitete.