Rezension

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ein großartiges Buch mit gegensätzlichen Charakteren

Wie Flammen auf Eis
von Alexandra Stefanie Höll

Bewertet mit 5 Sternen

Im Zuge der Blogtour zum Buch „Wie Flammen auf Eis“ von Alexandra Stefanie Höll bekam ich die Gelegenheit das gleichnamige Buch zu lesen. Ich möchte hierbei der Autorin und dem bookhouse Verlag danken, dass sie dieses wundervolle Buch zur Verfügung gestellt haben. So konnte ich auf 493 Seiten eine sehr außergewöhnliche Liebe wachsen sehen und erleben, welche Ausmaße Stalking haben kann.

Evelyn ist eigentlich eine sehr besonnene Frau, was vielleicht auch der Beruf als Polizistin mit sich bringt. Ihre Freundin Marissa ist aber vom komplett anderen Schlag. Sie ist lebensfroh, witzig und auch ein bisschen verrückt. Vor allem wenn es um Kenan Shaw geht – den größten Hollywoodschauspieler überhaupt. Denn diesen vergöttert Marissa und will in Las Vegas endlich die Chance überhaupt wahrnehmen und ihn einmal live sehen. Schon früh am roten Teppich angekommen, fragt sich Evelyn für was sie hier eigentlich stundenlang in der Hitze steht und dann endlich ist Kenan Shaw da. Für Marissa gibt es kein Halten mehr. Sie kämpft sich bis vor an die Absperrung. Evelyn gibt nur ein Gedanke Kraft um das Gekreische der Fans auszuhalten, in wenigen Minuten ist es vorbei. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre Freundin gemacht. Denn als echter Kenan Shaw Fan weiß sie natürlich in welchen Club er immer geht und wenige Stunden später brechen die zwei Frauen in ebendiesen Club auf. Während Evelyn sich auf einen entspannten Abend freut, hofft ihre Freundin darauf Kenan persönlich zu treffen. Gezielt setzt sie dafür ihre weiblichen Reize ein, um durch den Hintereingang in den Club zu kommen. Von Kenan ist jedoch weit und breit keine Spur und so widmet Marissa ihre Aufmerksamkeit dem gutaussehenden Typen, der sie in den Club gelassen hat. Seinen Vorschlag die Location zu wechseln nehmen die Beiden, aber vor allem Marissa gerne an und so befinden sie sich kurze Zeit später im Haus eigenen Pool. Womit sie wohl nicht gerechnet hätten, ist, dass der Besitzer des Hauses und des Pools niemand geringeres als Kenan Shaw ist und der gutaussehende Typ sein Manager. Evelyn weiß erst nicht was sie vom Kenan halten soll, doch alle Bedenken sind verflogen, als die vier sich beschließen Las Vegas unsicher zu machen. Den Morgen danach hätte sich Evelyn gerne erspart, denn in der Partynacht ist weit mehr passiert, als nur harmloses feiern. Denn zu allem Überfluss hat sie tatsächlich Kenan geheiratet und muss es auch noch eine Weile bleiben. Bedacht auf sein Image muss sie nämlich ganze 6 Monate lang mit ihm verheiratet bleiben. Als wäre das noch nicht schlimm genug, hat es auch noch ein verrückter Stalker auf Kenan abgesehen. Kann sie ihn aufhalten bevor er Kenan etwas schlimmes antut und was hat das Gefühlschaos in ihrem Inneren zu bedeuten?

Bei der Blogtour zu „Wie Flammen auf Eis“ habe ich mich eigentlich wegen dem Klappentext angemeldet. Da mich interessierte wie die Autorin an das Thema „Stalking“ heran gegangen ist. Denn dieses Thema, obwohl es hochaktuell ist, wird kaum von den Medien oder Gesellschaft wahrgenommen. Umso interessanter finde ich es, dass Alexandra Stefanie Höll sich dem Thema gewidmet hat, obwohl es in den Buch kein vordergründiges Thema ist. Ich finde die Auflösung des Ganzen, also wer der Stalker ist, wirklich richtig gut gemacht. Ich persönlich hatte bis kurz vor der Auflösung wirklich keine Ahnung, wer es sein könnte. Umso überraschter war ich dann, als der Täter entlarvt wurde. So etwas geheim zu halten, bedarf großem schreiberischen Können. Nicht jeder Autor bzw. jede Autorin ist für so ein großes Geheimnis geschaffen, deswegen bin ich absolut begeistert von den Fähigkeiten dieser noch recht jungen Autorin. Alexandra Stefanie Höll hätte es meines Erachtens nicht besser machen können. Die Geschichte ist mit der richtigen Portion Witz, Liebe, Action und Leidenschaft gewürzt. Ich als Leserin bin einfach in einen Bann gezogen wurden, der es mir nicht ermöglichte, das Buch nur einen Moment aus den Händen zu legen. Die Spannung baut sich immer weiter auf und vor allem die Gefühle der beiden Protagonisten wurde sehr gut widergespiegelt. Sehr oft habe ich während des Lesens gedacht: „Redet doch endlich mal miteinander!“ So sehr habe ich nur selten bei einem Buch mitgefiebert.
Die Hauptcharakter ähneln sich so sehr, dass sie öfters mal im Streit liegen. Das nervt ab nicht, da die Streitereien wirklich sehr amüsant sind. Man merkt sehr schnell das hier zwei Sutrrköpfe aufeinander prallen. Jedoch lernen Beide etwas von dem jeweils Anderen. Diese Entwicklungen finde ich immer sehr sehr wichtig an einem Buch. Wenn ein Charakter keine Entwicklung durchläuft, gibt das Buch einfach nicht viel her. In „Wie Flammen auf Eis“ ist es komplett andersherum und das ist wirklich einer der Gründe, warum dieses Buch eigentlich in so gut wie jedes Bücherregal oder auf den eBook Reader sein sollte. Evelyn ist anfangs sehr verschlossen und kann nie über ihren Schatten springen. Da sie aber zunehmend von Kenan gefordert wird und sie sich immer heimischer fühlt, vergisst sie ihre bedenken und hört auch mal auf ihr Herz. Kenan konnte sich nie vorstellen eine geeignete Frau in Hollywood zu finden bis er Evelyn begegnete. In ihr sieht er alles, was für ihn eine tolle und liebende Ehefrau ausmacht: Witz, Verstand und Mut. Beide ergänzen sich einfach perfekt. Ich muss in diesem Zusammenhang einfach von Schicksal reden, denn ihre ungewollte Hochzeit war eben genau das: Schicksal.
Wie ihr merkt, bin ich absolut begeistert von diesem Buch. Auch weil es nicht kitschig oder unrealistisch ist. Natürlich heiratet nicht jeder von uns einen Hollywoodschauspieler über Nacht, aber die Konsequenzen waren immer sehr gut nachvollziehbar und auch die Reaktion.
Natürlich brauch so ein grandioses Buch auch ein traumhaftes Cover. Ich denke, dass ist dem bookhouse Verlag durchaus gelungen. Das Cover wurde in sehr dunklen und kräftigen Farben gehalten. Das Paar, welches unverwechselbar unsere beiden Protagonisten zeigen soll, zeigt einen Ausdruck der abgrundtiefen Liebe in ihren Gesichtern. Es ist einfach absolut getroffen.