Rezension

Trotz tollem Anfang, unrealistische Liebesgeschichte

Doctor Off Limits -

Doctor Off Limits
von Louise Bay

Bewertet mit 3 Sternen

Sutton tritt nach jahrelanger Studienzeit, die sie sich selbst finanziert hat, endlich ihren ersten Arzt-Job am Royal Free Hospital an. Es war ein schwerer Weg für sie bis dahin. Davor ist sie ziemlich nervös, weswegen Parker, ihre beste Freundin, ihr ein Blind Date andreht. Eigentlich sollte dieses Blind Date mit einem Mann sein, der bald ein Jahr nach Afrika geht. Nur springt Jacob Cove für ihn ein, weil das eigentliche Date nicht kann aber auch nicht absagen will. Jacob ist ebenfalls Arzt und in der Pädiatrie tätig. Da auch seine Eltern bekannte Ärzte sind, wird er oft damit assoziiert, weswegen er beruflich und privates gerne trennt.

Das Blind Date war wirklich schön. Jacob und Sutton harmonieren wahnsinnig gut miteinander. Auch ihren Humor mochte ich sehr gerne. Da auch beide dachten, dass die Sache einmalig ist, haben sie sich ziemlich gut aufeinander eingelassen. Der Schock war daher umso größer als sie sich im Krankenhaus wiedertreffen. Ich fand es zunächst einmal wirklich gut, dass die beiden direkt miteinander gesprochen haben und gegenseitig klargestellt haben, dass sie nicht über die Sache reden und es nicht nochmal vorkommen darf. Keiner sollte was davon wissen, denn Sutton will nicht, dass die anderen denken, sie hätte die Stelle nur wegen Jacob. Und Jacob selbst strebt aktuell eine Beförderung an, die durch sowas gefährdet wäre.

Das voneinander fernhalten ist so eine Sache, denn die Anziehung der beiden war von Anfang an ziemlich stark. Meiner Meinung nach war das etwas zu sehr der Fall. Daher war es meiner Meinung auch keine Überraschung, wie schnell sie wieder zusammen im Bett gelandet sind. Ist erst mal okay, aber das Drumherum hat mich doch etwas gestört. Nicht die Kommunikation, die war wirklich gut. Es ging viel zu schnell auf die Liebe-Schiene. Denn Jacob scheint ein Mann zu sein, der total wählerisch bei Frauen ist. Aber bei Sutton passt plötzlich alles und er stellt sie direkt seinen Eltern vor. Das wirkt sehr unrealistisch. Generell war es mir zu oberflächlich. Das ganze Hin und Her beim Drama war mir persönlich zu anstrengend. Ich verstehe die Beweggründe. Aber ganz ehrlich, dieses von anderen gesagt bekommen, dass es ja die Liebe war, war wohl etwas zu früh. Dann noch die Tatsache, dass beide so begehrenswert und perfekt dargestellt wurden, hat die Charaktere unnahbar gemacht. Und das Ende war einfach drüber. Für mich hat es nicht in die Story gepasst und war zu viel Friede, Freude, Eierkuchen.

Die einzelnen Fälle, die im Krankenhaus thematisiert wurden, waren total spannend. Schade nur, dass es so wenige Fälle waren, weil es noch einen Workshop gab, der ziemlich viel Raum im Buch eingenommen hat. Ich hätte mir da wirklich mehr vom Ärzte-Alltag gewünscht.

Daneben gab es für die Ärzte im Praktikum ein Wettbewerb. Der beste Arzt erhält eine Auszeichnung und damit große Karriere Chancen. Sutton war von Beginn an gegen diesen Wettbewerb. Sie wollte sowieso unter dem Radar bleiben, damit keiner etwas von ihrer Vergangenheit erfährt. Nur ist sie eben eine Überfliegerin. Und das natürlich in absolut jedem Bereich. Das war so übertrieben. Und als es hieß, es gibt noch eine andere Überfliegerin, wurde sie direkt eifersüchtig. Das hat mich irritiert. Erst tut sie so als wäre es ihr egal und sobald es eine andere gibt, wird sie eifersüchtig? Dieser Aspekt hat mir nicht gefallen. Ich hätte es so viel schöner gefunden, wenn sie sich selbst treu geblieben wäre.

 

Fazit:

Ich finde es sehr schade, dass die Liebesgeschichte so unrealistisch wurde. Zu Anfang hatte sie mit der richtigen Kommunikation und der Dynamik so viel Potential. Das ist aber zu schnell umgeschlagen, wurde oberflächlich und einfach drüber. Nach so einer kurzen Zeit von der Liebe des Lebens sprechen muss nicht sein. Dazu mit den zu perfekten Charakteren konnte ich nicht abgeholt werden. Auch hätte ich mir einfach mehr vom Ärzte-Alltag gewünscht.

3/5 Sterne