Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Tierisch gut!

Mordsmöwen - Sina Beerwald

Mordsmöwen
von Sina Beerwald

Klappentext:

Möwerich Ahoi, sein halbes Leben lang Späher einer Bande um die "Scheff"-Möwe Baron Silver de Luft, schlägt Alarm: Crêpes-Budenbesitzer Knut ist verschwunden. Entführt, ermordet, ertrunken? Wovon sollen die Möwen sich jetzt ernähren, wenn sie nicht mehr täglich von den Sylter Touristen ihre Crêpes-Ration erbeuten können? Auf der Suche nach Knut gerät die Möwenbande in aberwitzige Verwicklungen und turbulente Situationen und kommt einem makabren Mord auf die Spur, der die Insel Sylt erschüttert.

Meine Meinung:

Ein Krimi der etwas anderen Art!

Von der ersten Seite an war ich fast durchgängig nur am Lachen oder Grinsen. Mit viel Humor und kreativen Wortneuschöpfungen schildert Sina Beerwald die spannende Geschichte rund um das mysteriöse Verschwinden des Menschen Knutes. Trotz des vielen Humors und den Abschnitten, in denen die Ermittlungen ins Stocken geraten, habe ich keine Minute Langeweile oder das Gefühl verspürt, nicht weiterlesen zu wollen.

Die Möwenbande ist ein Haufen von einzigartigen Charakteren mit zum Teil sehr menschliche Verhaltenszügen. Einer bekloppter, lustiger, tollpatschiger und chaotischer als der Andere. Aber jeder von ihnen auf seine Weise sympathisch und liebenswert, sodass man sie am liebsten knuddeln würde. Vor allem mit Ahoi, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, habe ich mitgefiebert und –gelitten.

Besonders gut fand ich, dass der Leser mehrere Male direkt (von Ahoi) angesprochen wird, dadurch hat man das Gefühl, direkt am Geschehen beteiligt zu sein. Zudem sind die Landschaft von Sylt und die Schauplätze so detailliert beschrieben, dass auch jemand, der noch nie auf Sylt war, sich alles bildlich vorstellen konnte. Diejenigen, die sich auf der schönen Insel auskennen, werden wohl jeden Schritt (oder besser gesagt Flug) der Möwen nachvollziehen können und das Buch spiegelt gut das Lokalkolorit von Sylt wider. Auch die negativen Seiten werden kritisch, zum Teil auch überspitzt dargestellt und angesprochen, so wie zB der Ausverkauf der Insel.

Ein Ortswechsel jagt manchmal regelrecht den nächsten, aber das lässt sich bei Möwen, die innerhalb kürzester Zeit die gesamte Insel überfliegen können, wohl kaum vermeiden und brachte eigentlich auch keine Hektik in die Geschichte.

Bei diesem Krimi darf man auf jeden Fall keine dauerhafte Höchstspannung erwarten, dennoch wird es besonders zum Ende hin noch wirklich rasant und spannend.

Fazit:

Ein tierisch guter Krimi mit viel Humor und Witz, der auch Nicht-Krimileser anspricht und für alle Sylt-Fans ein absolutes Muss ist. So viel gelacht wie bei diesem Buch habe ich wirklich lange nicht mehr. Wie ein (leider viel zu) kurzer Urlaub auf Sylt! 

Kommentare

JackJackson kommentierte am 29. Oktober 2013 um 20:23

Danke für diese Rezi, die hat mein Interesse gweckt. Ich werde mir dieses Buch mal anschauen .-)

LG JackJackson