Rezension

Tausend mal gedenk ich dein - Eine Geschichte von Freundschaft und Mobbing

Tausend Mal gedenk ich dein - Heike E. Schmidt

Tausend Mal gedenk ich dein
von Heike Eva Schmidt

Nellys Leben könnte zurzeit gar nicht besser laufen, denn mit Pina hat sie eine tolle und loyale Freundin an ihrer Seite und als sie Elias kennen lernt und sich in ihn verliebt wird ihre Welt auf den Kopf gestellt und sie kennt nur noch das Gefühl des Glücks. Aber dann wird Jule in ihre Klasse eingeschult und daraufhin werden immer mehr ihrer Mitschüler in merkwürdige Unfälle verwickelt, deren Opfer auch Nelly wird... 

Meine Meinung:

Durch den Prolog, welcher eine makabere und düstere Stimmung erzeugt hat, wurde mir richtig Lust auf den Inhalt dieses Buches gemacht. Innerhalb des Prologes wird dem Leser zusätzlich die Hauptthematik des Buches aufgezeigt, nämlich Mobbing, wodurch ich noch neugieriger auf das Buch wurde, denn der Umgang mit Mobbing, dessen Folgen und die eventuellen Präventionsmöglichkeiten in der Schule sind meiner Meinung nach sehr wichtig, da Mobbing nun mal ein häufiges Phänomen ist, das schlimme Auswirkungen annehmen kann, wenn man sich damit nicht auseinander setzt.

Allerdings kann die durch den Prolog entstandene Spannung im weiteren Verlauf der Geschichte nicht aufrecht erhalten werden. Vor allem im ersten Drittel plätschert die Story vor sich hin, da hier hauptsächlich die einzelnen Charaktere vorgestellt werden, man erfährt jedoch aufgrund der unterschiedlichen Erzählperspektiven viele über diese und ihr Innenleben, wodurch man als Leser definitiv einen besseren Eindruck von den jeweiligen Charakteren erhält. Im Fokus stehen dabei Nelly, Pina, Jule und Elias, wobei Nelly eindeutig der Hauptcharakter ist. Nelly hat auf mich zu Beginn der Geschichte einen netten Eindruck gemacht, sie schien zwar ein eher schüchternes und unsicheres Mädchen zu sein, das hat jedoch nichts an meiner Sympathie zu ihr geändert. Dieser Eindruck geriet jedoch ins Wanken, nachdem sie zum Opfer von mehreren Mobbingattacken wurde. Sie verhielt sich praktisch schon paranoid und auch wenn es um Elias und Pina ging, empfand ich sie als naiv und sehr kindisch. Sie verhielt sich einfach nicht ihrem Alter entsprechend. Auch die Freundschaft mit Pina erschien mir nicht wirklich gesund, da es mir schien als sei Nelly doch recht abhängig von Pinas Wohlwollen und ihrer Freundschaft, so dass sie penibel drauf geachtet hat diese nicht zu verstimmen. Dafür habe ich umso lieber Elias und Nelly zusammen erlebt, er hat ihr gut getan und ihr ein bisschen mehr Selbstbewusstsein einflößen können.

Als ich kurz davor stand die Hoffnung, dass die Geschichte mich noch richtig mitreißen kann, aufzugeben, weil die Lösung doch recht voraussehbar zu seien schien, hat die Autorin sozusagen eine Bombe platzen lassen und alles hat sich alles um 180° gedreht. Ab diesen Zeitpunkt ist endlich Spannung und Nervenkitzel aufgekommen, ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen, solange ich es nicht zu Ende gelesen hatte. Das Ende hat mich überrascht, richtig begeistert und die ganze Story nochmal aufgepusht.

Alles in allem ist ‚Tausend mal gedenk ich dein‘ ein tolles Buch, welches die Themen Mobbing und Freundschaft in den Vordergrund rückt und dessen Folgen anschaulich darstellt, allerdings kommt auch die Spannung und der Nervenkitzel dank des Prologes und der überraschenden Wende am Schluss nicht zu kurz, wodurch es mich überzeugen und mir ein paar schöne Lesestunden bescheren konnte.