Rezension

Auch wenn „Tausend Mal gedenk ich dein“ für mich nicht ganz perfekt war, so gab es mir doch einen Blick auf Themen, mit denen ich mich in der Regel nicht beschäftige

Tausend Mal gedenk ich dein - Heike E. Schmidt

Tausend Mal gedenk ich dein
von Heike Eva Schmidt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Diesmal konnte mich Heike Eva Schmidt nicht ganz so begeistern, wie sie es ihr beispielsweise bei „Purpurmond“ oder „Die gestohlene Zeit“ gelungen ist. Das soll aber nun nicht bedeuten, dass „Tausend Mal gedenk ich dein“ ein Roman ist, den es sich nicht lohnt zu lesen! Nicht ganz so gut heißt bei Heike Eva Schmidt immer noch lesenswert und vielleicht erwischte mich dieser Roman auch einfach nur auf dem falschen Fuß. In einigen Monaten werde ich ihn wohl noch einmal lesen und dann werden wir sehen.
Das Thema ist nicht einfach und so war es auch für mich nicht leicht, in diesen Roman hinein zu finden. Ich habe ziemlich lange gebraucht, bis ich mitten drin war. Irgendwie erschien mir zu Beginn alles ein wenig „unrund“. Die Seiten zogen sich dahin und obschon die Geschichte durchaus interessant war, fehlte mir irgendwie das Gewisse Etwas.
Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und irgendwie eindringlich. Die Autorin wählt für „Tausend Mal gedenk ich dein“ ein doch recht ruppige Sprache, bei der ich doch das ein oder andere Mal recht erstaunt über die Ausdrucksweise war. Letztendlich passt dieser Schreibstil aber hervorragend zu Geschichte und natürlich auch zu Nelly, der Protagonistin.

Mit ihr hatte ich zunächst auch so meine Schwierigkeiten und es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich in sie hinein lesen konnte. Mit der Zeit verstand ich jedoch… und ihr werdet es ganz sicher auch.
Die Story zu beschreiben fällt mir wirklich schwer. Ich schwankte zwischen Unverständnis, Mitleid, Abscheu und Sorge. So schockieren, wie dieser Roman teilweise auch war, so leise und nachdenklich stimmte er mich auch. Wie kann so etwas sein war wohl die Frage, die ich mir während des Lesens am häufigsten stellen musste. Wie wird es enden?
Mit dem Ende des Romans hat sich die Autorin dann wirklich noch einmal richtig ins Zeug gelegt und ließ mich vollkommen überrumpelt zurück. Auch dies meine ich in keiner Weise negativ! Ich hatte es so einfach nicht kommen sehen und bin gespannt darauf, was ihr dazu sagen werdet!
Das vom Verlag empfohlenes Alter von 14 - 17 Jahre würde ich mehr im oberen Bereich ansiedeln, denn „Tausend Mal gedenk ich dein“ ist wahrlich keine leichte Kost.

Auch wenn „Tausend Mal gedenk ich dein“ für mich nicht ganz perfekt war, so gab es mir doch einen Blick auf Themen, mit denen ich mich in der Regel nicht beschäftige. Heike Eva Schmidt macht dies auf eine eindringliche Art und Weise, an die ich mich erst einmal gewöhnen musste. Nichtsdestotrotz waren es Lesestunden, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden. So schnell werde ich diesen Roman nicht vergessen.