Rezension

Super Mario und Zelda – keine klassische Liebesgeschichte

Morgen, morgen und wieder morgen -

Morgen, morgen und wieder morgen
von Gabrielle Zevin

Bewertet mit 4 Sternen

Wer konnte diesem Cover schon widerstehen?

Mein Mann jedenfalls nicht, als er mir das Buch geschenkt hat. Und ich auch nicht, als ich es mir von ihm gewünscht habe.

Doch: Don’t judge a book by its cover.

Computerspiele sind das, was Sadie und Sam schon seit frühester Kindheit verbinden. Und für Sam der Fluchtweg aus einer Welt, die nach einem folgenschweren Autounfall nur noch aus Schmerz, Trauer und monatelangen Krankenhausaufenthalten zu bestehen scheint. In der Gestalt von Super Mario und weiterer bunter Helden sind seine Leiden und Handicaps für Stunden und Tage vergessen – und seine Einsamkeit ebenso, denn Sadie leistet ihm Gesellschaft und nimmt zunehmend einen Platz in seinem Kopf und seiner Gefühlswelt ein.

Doch während sie in den späteren Jahren beruflich zusammenfinden und gemeinsam mit Sams bestem Freund Marx ein erfolgreiches Team und Unternehmen werden, ist ihr Verhältnis zueinander eine Serie von Missverständnissen, Verletzungen, Unausgesprochenem. Und auch das überstehen ihre tiefen Gefühle füreinander.

Hört sich nach einer klassischen Liebesgeschichte an? Das habe ich viele Seiten lang auch gedacht und war schon ein wenig enttäuscht und auch irritiert über den Hype.

Doch kurz nach der Hälfte des Buches kommt auf einmal die Wende für mich, die mich die vielen folgenden Seiten noch einmal in ihren Bann gezogen hat. Und traurig zurückließ. Denn das Leben verläuft selten so wie geplant, und manchmal ist das Schicksal unberechenbar. Und auch nicht fair.

Und wohl auch diese Entwicklung ist der Grund, warum mir die Geschichte noch immer im Kopf ist und ich Sadie und Sam nicht verlassen möchte. Und schon einmal gegoogelt habe, ob bereits der nächste Roman der Autorin angekündigt ist. Meine Erwartungen sind hoch!