Rezension

Skurrile Charaktere, interessanter Fall, logische Auflösung, was will man mehr

Der Seidenspinner
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Seit seinem letzten Fall ist der Privatdetektiv Cormoran Strike gut im Geschäft. Als der Romanautor Owen Quine verschwindet, nimmt die Polizei das nicht sehr ernst, denn Quine ist schon öfter untergetaucht, um dann triumphierend wieder aufzutauchen. Quines Ehefrau Leonora allerdings will, dass ihr Ehemann endlich gefunden wird und zu ihr zurückkommt, sie schaltet Cormoran ein. Es stellt sich heraus, dass Quine kurz vor der Veröffentlichung seines neuesten Buches stand – und dass dieses eine ganze Reihe Enthüllungen enthält, Enthüllungen, die einige Personen aus der Verlagswelt bloßstellen könnten. Ist der Autor dieses Mal womöglich nicht freiwillig verschwunden?

Nach der Modewelt entführt uns Joanne Rowling alias Robert Galbraith dieses Mal in die Welt der Autoren und Verlage und hat auch hier ein paar herrlich skurrile Charaktere geschaffen.

Der Fall ist dieses Mal ziemlich komplex und – was mir selten passiert – ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung, wer für die Tat verantwortlich sein könnte. Die Auflösung war für mich im Gegenteil eine ziemliche Überraschung, denn mit dieser Person hätte ich nicht gerechnet. Trotzdem ist das Ende logisch und im Nachhinein hätte man gewisse Details erkennen können.

Neben Cormoran ist auch Robin Ellacott wieder mit dabei, die gerne mehr sein möchte als Empfangsdame und Sekretärin und außerdem kurz vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Matthew steht, letzteres hat mich etwas erstaunt nach dem letzten Roman, und tatsächlich wird die Beziehung der beiden auf die Probe gestellt. Und nicht nur Robins Privatleben ist Thema des Romans, auch Cormoran dürfen wir, wie auch schon im Vorgänger, privat erleben. Ganz besonders gut hat mir gefallen, dass sein Halbbruder Alexander eine größere Rolle einnimmt – und hoffentlich auch in weiteren Romanen einnehmen wird.

Rowling erzählt wieder sehr ausführlich, aber durchaus nicht langatmig, im Gegenteil, man hat das Gefühl, mitten dabei zu sein. Ich habe den Roman von der ersten bis zur letzten Seite genossen und freue mich schon sehr auf den nächsten Band mit einem spannenden Fall und Neuigkeiten aus dem Privatleben von Robin und Cormoran. Sehr empfehlenswerter Roman.