Rezension

Sehr vollgepackt mit Charakteren und Ereignissen

Die Reisenden der Nacht -

Die Reisenden der Nacht
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 3 Sternen

In der Geschichte begleiten wir viele Charaktere über Generationen hinweg durch ihr Leben. Angefangen mit Ally, die ihre Tochter Lilith bekommt, welche einen schwarzen Vater hat. Etwas was in der damaligen Zeit mehr als schwierig war. Den ersten Teil des Buches habe ich als sehr bedrückend, aber auch als den stärksten Teil empfunden. Die Ereignisse und das Leben der Charaktere werden so eindrücklich geschildert, dass man das Gefühl hat man wäre mittendrin. Leider erging es mir ab dem zweiten Drittel ganz anders. Die Ereignisse fliegen nur so vorbei und man bekommt gar keine richtigen Eindrücke von den Charakteren. Lernt sie nicht richtig kennen und kann sie somit auch nicht ins Herz schließen und mit ihnen mitfiebern. Das hat mir in dem Buch wirklich gefehlt. Es war irgendwann nur noch eine Abfolge schlimmer Ereignisse für mich und nichts davon konnte mich wirklich berühren.

Bis auf Luna hat auch keine der zwei Generationen vorher wirklich Interesse an ihrer Mutter oder Großmutter gezeigt. Es wurde nichts richtig hinterfragt oder nachgeforscht. Luna ist dann nach der Zeit ein sehr sympathischer Charakter, aber auch von ihr bekommt man einfach zu wenig. Alle Charaktere erschienen mir recht blass. Der Autor hätte sich lieber auf ein oder zwei Charaktere konzentrieren sollen, um der Geschichte so mehr Tiefe zu geben. Gut eingefangen hat er die ganze Stimmung und die Atmosphäre damals. Interessant fand ich auch die verschiedenen Handlungsorte und was dort zur damaligen Zeit passierte.

Für mich war das Buch insgesamt leider nur in Ordnung. Ich hatte mir aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes etwas mehr erhofft.