Schön
Bewertet mit 4 Sternen
Das Stokholm Oktavo ist ein schönes Buch im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Aufmachung ist edel und liebevoll gestaltet. Die Geschichte ist originell und bringt einem viele ungewohnte historische Details nahe.
Stockholm,1789, Revolutionszeit, Europa ist im Umbruch.
Der Sekretär einer Zollbehörde muss heiraten. Bei der Suche nach der richtigen Frau lässt er sich die Karten legen, sein Oktavo, das ihm den richtigen Weg weisen soll.
Dabei wird er in diverse Intrigen verwickelt, die sich um den Sturz oder Erhalt der aktuellen Regierung drehen.
Man lernt unterschiedlichste Charaktere kennen, quer durch alle Stände. Jeder Einzelne ist interessant und originell. Wir leiden sogar mit der Köchin. Die Beschreibungen haben mir besonders gut gefallen. Bis ins kleinste Detail werden uns die Personen vorgestellt, man kann sie fast riechen.
Geschichtliche Rahmendetails werden ganz nebenbei eingeflochten.
Auch erfahrene Leser historischer Romane lernen Neues kennen. Ich habe bislang noch nichts über Fächer, Kartenspiele oder Zollinspektoren gelesen.
Es macht großen Spaß, dieses Buch zu lesen. Es bietet immer wieder Überraschungen. Ständig passiert etwas Unerwartetes.
Ein wenig schade ist, dass der Sekretär, als Erzähler und Hauptperson, verhältnismäßig blass bleibt. Deshalb fehlt dem Leser ein bisschen die Bezugsperson.
Alles in Allem ein turbulente Reise durch die Revolutionszeit. Absolut empfehlenswert.