Interessante Thematik, leider sehr oberflächlich
Bewertet mit 3 Sternen
1789 in Stockholm: Emi Larrsons Leben könnte so schön sein, er ist erfolgreich im Kartenspiel und hat die Möglichkeit durch seinen Job als Zollbeamter sich ab und zu ein paar Luxusartikel herauszuschlagen. Aber sein Chef könnte seine Karriere zerstören, denn Emil kann seinen Job nur behalten, wenn er sich in absehbarer Zeit vermählt. Da passt es gerade sehr gut, dass Madame Sparv, Hellseherin und Initiatorin des besten Kartenspielsalons in Stockholm ihm die Karten legen möchte. In diesen Genuß kommen sonst nur Könige und andere einflussreiche Persönlichkeiten. Sie legt ihm aber nicht nur die „normalen“ Karten sondern das geheimnisvolle Oktavo, dass ihm 8 Personen zeigt, die sein Leben in nächster Zeit stark beeinflussen und die er finden muss, um erfolgreich zu sein. Dies stellt sich als schwierig heraus, denn oft wird er auf eine falsche Fährte geführt. Aber nicht nur sein Liebesleben hängt von seinem Erfolg ab, sondern auch das gesamte Königreich, denn Madame Sparv hatte ihre ganz eigenen Gründe ausgerechnet Emil die Karten zu legen.
Als ich das Buch in den Händen hielt, war ich sehr erstaunt wie viel Mühe sich der Verlag mit der Ausstattung gemacht hat. Nicht nur ein Lesebändchen, sondern auch zahlreiche Illustrationen im Buch bereichern es. Auch das Cover ist wunderschön gestaltet, ein echter Hingucker. Leider hat mich der Inhalt dagegen etwas enttäuscht. Er startet ganz gut, indem die verschiedenen Charaktere kurz vorgestellt werden. Emil ist Protagonist, der rote Faden und der Ich-Erzähler im Roman. Dennoch bleibt er die ganze Zeit für mich völlig farblos. Ich kann mich weder in ihn hineinversetzen, noch mit ihm mitfühlen. Die anderen Charaktere werden zum Teil etwas tiefgründiger behandelt, aber auch hier fehlt mir das gewisse Gefühl für sie. Interessant sind dagegen die Beschreibungen zur Thematik des Kartenlegens und der Fächerkunde, die für mich völlig neu war. Mehr Informationen hätte ich mir zu den geschichtlichen Hintergründen gewünscht, die zwar immer wieder angesprochen, aber wenig ausführlich behandelt wurden.
Ein Roman, der interessante Thematiken behandelt, aber leider sehr oberflächlich bleibt.