Rezension

Nina Blazon überrascht einen immer wieder

Zweilicht - Nina Blazon

Zweilicht
von Nina Blazon

Bewertet mit 5 Sternen

"Schau genauer hin! Versuche hinter die Dinge zu blicken..." - Denn nichts ist so wie es scheint, in einer Welt, in der es zwei Wirklichkeiten gibt.
Das muss auch der 17jährige Jay erfahren, als er aus Deutschland in die Stadt New York, zu seinem Onkel zieht. Kaum angekommen, lernt er die geheimnisvolle Madison, mit den Indianeraugen, kennen und verliebt sich in sie. Doch auch das andere Mädchen, das nur Jay sehen kann und sich Ivy nennt, kann er nicht so schnell vergessen. Als Ivy Jay in eine Welt führt, die vor ihm seid Jahrhunderten kein Mensch mehr betreten hat und ihn auf einmal Dämonen und Geister verfolgen, muss Jay sich entscheiden. Für das Leben oder den Tod? - Für Ivy oder Madison?...

Ich würde mal sagen, das sieht schwer nach einem Buch von Nina Blazon aus!!
Und es trägt genau ihre Handschrift. Wer schon ein Buch von Ihr gelesen hat, weiß was ich meine und wer noch kein Buch von Nina Blazon gelesen hat, sollte es schnell nachholen!
Ihr Schreibstil ist unverwechselbar. Die Kleinigkeiten, die bei ihrem Schreibstil ausreichen, um für Spannung zu sorgen sind genial. Wiedereinmal hat sie eine einzigartige Welt erschaffen, die ich so davor noch nicht kannte.

Der Satz: "Nichts ist so wie es scheint." passt bei diesem Buch wie die Faust aufs Auge. Der Leser ist bis zum letzten Satz im ungewissen. Erst mit dem letzten Satz kann er das Puzzle zusammensetzten...

Das Buch beginnt, indem man aus der Sicht einer Mo in das leben von Jay stolpert. Man ist sofort in der Geschichte mittendrin und gespannt wie ein Flitzebogen.
Dann wechselt die Perspektive und man lernt Jay nochmal aus seiner Sicht kennen [was absolut nicht langweilig ist].
Man erfährt, wie er zuerst heimlich für Madison, ein stilles ruhiges Mädchen, schwärmt und ihr dann immer näher kommt.
Aber es gibt da auch noch Ivy. Ein Mädchen, bei dem man glauben könnte, dass es nicht aus dieser Welt ist. Das genaue Gegenteil von Madison, wild, robust, weltfremd und trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen kann Jay sie nicht vergessen.
Dann kommt alles Schlag auf Schlag. Jays Welt fängt an sich zu verändern alles steht Kopf und ehe sich er versieht, steht Jay zwischen zwei Fronten - zwischen zwei Mädchen - zwischen Vergangenheit und Zukunft..

Ok, ich muss zugeben, zwischen den einzelnen Kapiteln war es wirklich ein bisschen verwirrend. Man weiß nicht mehr wer gut oder böse ist, usw. Aber ich glaube, dass das genau Nina Blazons Absicht ist. Man muss wirklich das Buch genau und bis zum Ende lesen damit alles einen Sinn ergibt.

Was ich auch positiv fand, war, dass die Rollen mal anders verteilt waren. Denn hier ist nicht die männliche Person der Held der Geschichte, sondern ein Mädchen bekommt die Rolle als Beschützer an der Seite von Jay, worüber ich sehr amüsiert war. Es geht also auch anders.. :D
In der Mitte des Buches gibt es dann eine kleine Wendung. Hier ist die Geschichte dann aus mehreren Perspektiven geschrieben, was dem ganzen den letzten Schliff gibt.

Ich bin und bleibe ein großer Fan von Nina Blazons Fantasy Büchern. Auch Zweilicht trägt ihre Handschrift und das zurecht. Ein gelungenes Buch, das mal eine andere, aber trotzdem gelungene Rollenverteilung hat und bei dem nichts so ist, wie es zu sein scheint.