Rezension

Nach einer wahren Geschichte

Mein Gang durch die Hölle - Renée Wum

Mein Gang durch die Hölle
von Renée Wum

Bewertet mit 5 Sternen

Buchrückentext:

Koby erträgt viele Jahre lang, zuerst in Schule und Internat, dann in seinem Sportclub, Mobbing, Schläge, Misshandlungen, Missbrauch durch Mitschüler und einen Erzieher. Eines Tages bricht er unter seiner ständigen Angst, vor allem der immer wiederkehrenden Todesangst vor dem Ertrinken und dem Eingesperrtsein, zusammen. Im Krankenhaus findet er endlich Mut, einen Teil seiner Leidensgeschichte zu erzählen. Als er feststellt, dass seine Eltern und die Ärzte ihm Glauben schenken, bricht er ein weiteres Mal zusammen. Übergroß ist seine Scham, und er stellt sich immer wieder die Frage, warum er das alles mit sich machen ließ. Doch sein Leidensweg ist noch nicht zu Ende …

Leseeindruck:

Mit der Lektüre "Mein Gang durch die Hölle" von Renée Wum liegt uns ein biografischer Tatsachenbericht vor, auch wenn die Namen verfremdet wurden. Wie man dem Buchrückentext entnehmen kann, muss der 15-jährige Koby viel ertragen. Mobbing durch seine Schulkameraden, im Sportverein, Peinigungen seelischer und körperlicher Natur, Hiebe und sogar Missbrauch.  Der Krug, der geht solange zum Wassern bis der Henkel bricht…. und irgendwann zerbricht Koby, landet im Krankenhaus …. 

Wir Leser begleiten Koby bei all diesen Peinigungen, sind quasi hautnah dabei und möchten am liebsten Eingreifen. Sein jahrelanger Leidensweg ist fast unerträglich zu lesen, gerade wenn man selbst - wie ich - zwei Kinder hat. Fassungslos mit offenem Mund saß ich da und staunte über soviel Grausamkeiten, die Koby ertragen musste. Koby hingegen scheint immer gerade noch soviel Kraft zu haben das alles zu ertragen.

Das Cover selbst wirkt schon sehr beängstigend und die Person hinter der Scheibe (?) wirkt auch wie gefangen, als ob sie heraus will aus dem Dilemma.

Dieser Roman hat mich tief berührt und erschüttert und ich hoffe, dass nach dieser Lektüre mehr Menschen den Mut finden zu handeln, zu reagieren oder zu beichten.

Kapitel finden wir auf 243 Seiten keine, dafür aber mehrere Absätze. Insgesamt las sich die Geschichte so packend, dass ich sie fast in einem Rutsch lesen musste. 5 Sterne für Koby!

© esposa1969