Rezension

Mittelmaß...

Julia für immer - Stacey Jay

Julia für immer
von Stacey Jay

Inhalt:

Was ist wirklich geschehen, damals in Verona, im Schicksalsjahr 1304? Romeo und Julia sind nicht im Namen der Liebe gestorben. Nein, Romeo hat Julia ermordet, um selbst Unsterblichkeit zu erlangen. Als Söldner der Apokalypse verhindert er seit 700 Jahren, dass Liebende zueinanderfinden. Doch auch Julia ist in Wahrheit unsterblich geworden - und streitet auf der Seite der Botschafter des Lichts für die wahre Liebe. Als erbitterte Feinde kämpfen sie in verschiedenen Körpern für ihre jeweilige Mission. Jahrhunderte später "erwacht" Julia im Körper des Mädchens Ariel. Auf der Suche nach deren Seelenverwandten trifft sie dann zu ihrem großen Entsetzen zum ersten Mal auf Romeo selbst. Dies könnter ihr letzter Kampf werden. Es sei denn, die Liebe holt die beiden wieder ein, wenn auch anders als jemals vorstellbar...(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Ich muss zugeben, dass ich 'Romeo und Julia' nie gelesen habe. Nichtsdestotrotz wusste ich natürlich vorher den ungefähren Ablauf der Geschichte. Die Idee, Romeo und Julia zu erbitterten Feinden zu machen, fand ich daher total genial!
Zunächst befinden wir uns in der Vergangenheit, wo die tragische Geschichte ihren Lauf nimmt. Romeo und Julia sind Liebende, die heimlich die Nacht miteinander verbringen. Nach dem sehr kurzen Prolog wir der Leser auch schon in die Gegenwart katapultiert, wo Julia gerade den Körper der Ariel Dragland übernimmt, um sie mit ihrem Seelenverwandten Ben zusammenzuführen. 
Die Charaktere waren allesamt ganz nett. Von Ariel bekommt man nicht viel mit, da Julia in ihrem Körper steckt. Julia arbeitet für die Botschafter und ist dementsprechend 'gut'. Sie will nur das Beste für Ariel und ist schließlich von Reue und Schamgefühlen geplagt, als sie sich in Ariels Seelenverwandten verliebt. Das ganze Hin und Her und ihre Zweifel nervten nach einiger Zeit. Ihre Gedanken kreisten ständig um Ben, sie denkt andauernd daran, dass ihre Liebe nicht sein darf, sie ihre Pflichten als Botschafterin nicht erfüllt etc. Ein wenig mehr Abwechslung wäre nicht schlecht gewesen.
Außerdem war die Liebe zwischen den beiden wieder mal ein klassischer Fall von: 'einmal-gesehen-und-schon-kann-ich-nicht-mehr-ohne-dich-leben'. Natürlich ist das jetzt etwas übertrieben, aber wer meine vorherigen Rezensionen gelesen hat, weiß, dass ich nichts weniger mag, als sowas. Diese Art von Liebesgeschichten sind stark idealisiert, kitschig und unrealistisch (mir ist klar, dass es sich hierbei um ein Fantasybuch handelt, wovon eigentlich alles unrealistisch ist ;))
Trotz allem fand ich die beiden als Pärchen süß und habe ihnen während des Lesens ein Happy End gewünscht. 
Romeo war ein wirklich interessanter Charakter. Er ist über die Zeit irre und wahnsinnig geworden und will nichts anders, als Julia auf die böse Seite ziehen bzw. ihr Glück mit Ben zu zerstören. An einigen Stellen hatte ich regelrecht Mitleid mit ihm, denn er musste die letzten 700 Jahre ohne seine Sinne verbringen.
Ich habe mich trotz einiger Schwachpunkte gut unterhalten gefühlt, bis zum Ende, das für mich unerträglich war. Unerträglich schnulzig. Nicht falsch verstehen, ich bin ein Mädchen und liebe es ab und zu kitschig und hoffnungslos romantisch, aber bei diesem Ende hatte selbst ich das Gefühl, Karies zu bekommen. Hätte die Autorin doch bloß ein Kapitel eher Schluss gemacht!

Fazit:

Spannend mit einer tollen Grundidee, jedoch mit einem schwachen Liebespaar und enttäuschendem Ende. Für den Anfang hätte ich satte 5 Punkte vergeben, aber insgesamt komme ich leider nur auf 3,5/5 Punkte!