Rezension

Jedes Jahr zu Weihnachten

(K)ein Kuss unter dem Mistelzweig -

(K)ein Kuss unter dem Mistelzweig
von Lili Eden

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Liebesgeschichte erzählt von Nachbarskindern, die mittlerweile erwachsen geworden sind und alljährlich zu Weihnachten zu ihren Familien heimkehren.

Die freche Yuna mit ihren Hippie Eltern auf der einen Seite der Wohnsiedlung und Kon mit seinem Bruder Tristan aus konservativem Elternhaus auf der anderen Seite. Unterschiedlicher konnten sie wohl kaum sein. Daher stammte auch die Abneigung zwischen Yuna und Tristan, seit Kindertagen hassten sie sich und vielen bei jeder sich bietenden Möglichkeit übereinander her. Witzigerweise verstanden sich Kon und Yuna dafür umso besser und waren noch immer beste Freunde.

Als Tristan der Bitte seine Mutter nachkam und den Plätzchenteller am Weihnachtstag den Nachbarn brachte, besuchte er erstmal deren Heim. Total anders erschien das eigentlich baugleiche Haus. Nicht nur die Einrichtung, nein auch deren Bewohner unterschieden sich deutlich von seinem Elternhaus. Erstmal unterhielt er sich mit der feindseeligen Yuna und ertrug viel bessere ihre spitzen Bemerkungen zu seiner Verwunderung, naja er war ja nun auch immerhin erwachsen und nicht mehr 10 Jahre.

Im Jahr drauf reisten wieder alle an. Kon kam erneut mit seiner Freundin Elise, Tristan mit seiner Freundin Susanna und Yuna hatte Benjamin mit gebracht, der zwar nicht ihr Freund war, doch zum miteinander vergnügen reichte es gut. Nach der Anreise luden Benjamin und Yuna ihre Sachen in ihrem alten Kinderzimmer ab, nur um dort ungeniert übereinander herzufallen direkt an Ort und Stelle, an ihrem Schreibtisch am Fenster und genau das beobachtete Tristan, als er in seinem dunklen Zimmer kurz was holen wollte. Yunas Blick war auf sein Fennster gerichtet und sie blickte genau zu ihm und legte eine Hand auf ihre Fensterscheibe. Hatte der kurze Lichteinfall aus dem Flur Yunas Aufmerksamkeit erregt und wusste sie, dass er sie beobachtete. Die verrückte Göre ließ wirklich keine Gelegenheit aus, ihn zu ärgern. Wobei es ihn mehr erregte, sie in dieser Pose halbnackt zu sehen. Wieso hatte er überhaupt hinüber geblickt, verdammt. Nach diesem Weinachtsfest verließen die Kinder mit gemeinsamen Erlebnissen ihr zuhause, um wieder in ihren Alltag zu starten. Und Tristan hing noch eine Weile in Gedanken an Yuna.

Viele Weihnachtsfeste der Familien vergehen und so manches geschieht. Yuna hat nach ihrem Medizinstudium bei der Bundeswehr ihren ersten Auslandsaufenthalt im Sudan hinter sich gebracht. Kon und Elise erwarten Nachwuchs. Tristan hat sich von der hochnäsigen und versnobten Susanna getrennt und seine Karriere in London beendet, um in einem Unternehmen in München Start-ups zu unterstützen und am Markt zu pushen, da er sich auf wesentlichere Dinge im Leben konzentrieren wollte und Schritt für Schritt sein Leben dementsprechend veränderte.

Viele interessante Einblicke und Erlebnisse der beiden Familien erzählen hier witzige, wie berührende Momente und zeigen, worauf es eigentlich ankommt.

Die Autorin beschreibt lebhaft die Geschehnisse mit wechselnder Perpektive der Protagonisten. Es liest sich wunderbar flüssig und erfrischend, was sicher nicht zuletzt an den kecken Wortwechseln zwischen Yuna und Tristan liegt oder etwa den liebevollen Neckereien zwischen Kon und Elise über die beiden...ich sage nur Paris. Hier wird liebevolle über die Bedeutung von Freundschaft und Familie geschrieben. Ein wirklich sehr schönes Buch.