Rezension

Inhaltlich gut gemeint, nicht sehr gut gemacht! Äußerlich ein MEGA NO GO!

Ran an die Fritteuse -

Ran an die Fritteuse
von Su Vössing

Bewertet mit 2 Sternen

Bewertung:
Puh, ich bin froh, wenn ich das Buch los bin. Aber der Reihe nach: Nach "Ein Buch, vier Jahreszeiten" kam das in den Fokus bei Vorablesen. Auch auf dieses habe ich zwei Wochen gewartet. Habe in der Zwischenzeit eine Leseprobe beim Verlag entdeckt. Die hat mich nicht überzeugen können. Als es bei Vorablesen soweit war, habe ich die Leseprobe dort angeschaut, hätte ja etwas anders aussehen können. Meine Zweifel bleiben bestehen. da ich aber ungewollt Punkte dort horte, habe ich trotzdem das Buch angefordert. Das Buch kommt gestern bei mir an. Der erste Aufreger: es ist foliert. Der zweite Aufreger: Es ist SCHON WIEDER dieses stinkende Chemie-Papier! Das zweite Buch in Folge. Hier ist es nur noch extrem konzentrierter, weil der Verlag auf die Idee kam, das Buch in Folie zu packen. Du weißt gar nicht, was für ein Gestank das ist!! Ich brauchte gar nicht blättern, um es zu versprühen.

Kurz um: Das Lesen war eine Qual! Ich muss auch angeben, dass ich nach all den Büchern mit demselben Stinkpapier, noch nie ein so extreme stinkendes Buch hatte. Das weiß man ja nicht online. Solche Bücher lasse ich in Buchläden und Büchereien stehen, egal wie toll der Inhalt ist. So was will ich willentlich nicht unterstützen! Kein Baum stinkt so, pure Chemie. Da kann mir kein Verlag erzählen, dass das nachhaltiges Papier ist. Dieses hier hat nicht mal ein Vermerk von FSC. Ich verstehe es überhaupt nicht! Es gibt so viel nachhaltiges Papier, so viele Sorten ...

Für den ein oder anderen mag das nicht wichtig sein, ist es aber! Bücherproduktionen sind ein großer Teil der Umweltmaschinerie. Diese muss ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit von Ressourcen leisten. Punkt. Und die andere Sache ist das Lesen. Ich habe Null Freude am Lesen, wenn ich diese Chemie die ganze Zeit einatmen muss. Ich wiederum verstehe nämlich nicht, wie meinen Lesekumpanen das egal ist. Komischer weise bin ich bei den Rezensionen immer die Einzige, die sowas anmerkt. Ich lese meistens alle durch.

Der Buchumschlag gefällt mir, die Gestaltung des Covers. Im Buch wird folgendes vorgestellt:

Nach dem Vorwort eine lange Einleitung zum Thema Frittieren. Das Gerät Fritteuse, das richtige Fett, die Gesamtausrüstung - hier erfährt man detailliert, wie richtiges Frittieren geht. Mir gefällt das sehr gut, es wird hier nicht schnell ein paar Infos abgehandelt, sondern ausgiebig auch für Anfänger erklärt.

Rezepte:

Frittieren-Workshop

Wie geht gutes Frittieren in der Praxis, wird hier vorgestellt

Vegetarisch

Fleisch und Geflügel

Fisch und Meeresfrüchte

Süß und luftig

Alle Dips, Saucen und Dressings auf einem Blick

Rezeptregister

Zutatenregister

Dank und Impressum

Die Rezepte sind zwar vielseitig, aber für mich auch fragwürdig. Miesmuscheln und Eis frittieren? Würde ich nie machen. Der Inhalt ist nicht mein Fall, fürchte ich. Ich finde es gut, dass nicht nur gewöhnliche, sondern auch ungewöhnliche Rezepte vorgestellt werden, aber so manches kommt mir an den Haaren herbeigezogen vor, wie das mit den Miesmuscheln und Eis. Solche Rezepte halte ich dann auch eher für absolute Profis, ich stelle mir vor, dass ich Eis frittiere - das würde schief gehen. So viel zur Selbstreflexion.

Richtig unsinnig finde ich das Dip-/Saucen-Register. Alle Dips und Saucen sind in den jeweiligen Rezepten, wie es sich gehört, beschrieben. Wieso werden die alle nochmal gebündelt in einem Extra-Kapitel aufgelistet? Nur, damit wir uns nicht missverstehen; sie werden nicht namentlich aufgelistet, sondern im Ganzen, die Zubereitung, wie sie bereits in den Rezepten vermerkt stehen. Und da finde ich sie sogar ansprechender, weil man sie auf dem Rezeptfoto sieht, während in der Auflistung nur die Rezepte stehen. Ich kenne solche Kapitel nur bei Büchern, bei denen die Beilage nur namentlich genannt werden und man für die Zubereitung auf das entsprechende Kapitel geführt wird. Aber so ist es Doppel-Gemoppel und Platzverschwendung. Mit Blick auf das eklige Papier, hätte mir das ein paar Seiten weniger Gestank gebracht.

(Für die Inhaltsbeschreibung musste ich das Buch nochmal hervorholen und blättern, ich hoffe, das wird gewürdigt)

Fazit:
Eine tolle Idee und Marktlücke, aber für mich ein klares NEIN zur Weiterempfehlung. Die zwei Hauptkritiken:

1. Unverantwortliches Papier, das mir alles abverlangt hat, das Buch in die Hand zu nehmen.

2. Der nicht überzeugende Inhalt.

Und für 28 Euro finde ich das Buch unverschämt teuer! Ich habe zig andere Bücher als vergleich schon gehabt, die haben mehr Seiten und sind 10 Euro günstiger. Dieser Inhalt rechtfertigt den Preis gar nicht.

Ist auch kein Scherz, das ich schreibe, ich habe das Buch schnell durchgelesen und dann über Nacht bis eben in unserem Sack Katzenstreu reingestellt, in der Hoffnung, es saugt etwas vom Gestank auf. Das ist auch für mich, die viele solcher Bücher durchhat, der Höhepunkt. Dieses Buch kommt gleich wieder in den Sack, normalerweise soll man stinkende Bücher auch einige Wochen drin lassen. Hier ist der Nachteil, dass der Gestank eben das Papier selbst ist und nicht völlig weggehen wird. Aber vielleicht etwas vermindert ...

Leseprobe:
https://bjvv.de/Buch/9783954532285-Ran-an-die-Fritteuse