Rezension

Gelungener Auftakt einer neuen Hamburger Krimi-Reihe

Elbsirenen: Morinos erster Fall - Jelka Dieckens

Elbsirenen: Morinos erster Fall
von Jelka Dieckens

Schlagersänger Harry wird tot in seinem Loft im hippen Hamburger Schanzenviertel aufgefunden. Die Kriminalbeamten Francesco und Bea übernehmen den Fall und müssen schon bald feststellen, dass in Harrys Bekanntenkreis beinahe jeder ein Motiv hätte, den Musiker umzubringen. Entsprechend langwierig gestalten sich die Befragungen. Auch im Privatleben der beiden Ermittler läuft nicht alles rund - über mangelnden Sex können sich jedoch beide nicht beklagen.

Elbsirenen ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe rund um die beiden Ermittler Francesco und Bea. Letztere ist eine selbstbewusste, kompetente aber auch sehr einfühlsame Polizistin, die mir rasch ans Herz gewachsen ist. Mit Francesco, der es mit der Wahrheit und professionellem Verhalten am Arbeisplatz nicht ganz so genau nimmt, bin ich hingegen bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Das Duo hat meines Erachtens aber auf jeden Fall Potential für eine längere Krimi-Reihe.

Der Fall ist interessant und logisch aufgebaut. Kaum wurde das letzte Puzzle-Teil gegen Ende des Buches verraten, war mir jedoch klar, wer der Mörder (oder die Mörderin) ist. Über weite Strecken habe ich bei dem Buch dennoch gut mitraten können. Neben der Krimihandlung, die vor allem aus Befragungen besteht, beitet der Roman auch einen kleinen Einblick in die Schlagerwelt und einen sympathischen Eindruck von Hamburg. Die zahlreichen Sex-Szenen sind gut geschrieben, hätten meiner Meinung nach aber auch gerne weggelassen werden können, soweit sie für die Handlung nicht notwendig sind.

Dies, gemeinsam mit den zahlreichen Befragungen und ein paar kleinen Widerholungen haben die Spannung für mich ein Stück weit getrübt - hier wäre eine dichtere Handlung vielleicht besser gewesen.

Aufgrund der zahlreichen positiven Aspekte, insbesondere den Ermittlern und Story, gebe ich insgesamt vier Punkte. Allen Krimifans kann ich Elbsirenen daher nur empfehlen und auch für mich wird es nicht der letzte Roman aus dieser Reihe gewesen sein.