Rezension

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Für Ballettfreunde und Parisliebhaber

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard - Marie Pellissier

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard
von Marie Pellissier

Lucie ist Hausmeisterin an der Place des Vosges in Paris. Als ihre Schwiegertochter sie eines Tages bittet, in der Oper auszuhelfen, weil das Putzpersonal streikt, wird sie Zeugin, wie der Ballettdirektor Guillaume Bernard von der Großen Treppe stürzt und dabei ums Leben kommt. Lucie glaubt nicht an einen tragischen Unfall, sondern vermutet Mord. Während sie auf eigene Faust ermittelt und immer tiefer in den Strudel aus Intrigen und Fantastereien über das Phantom der Oper gerät, kommt sie dem wahren Mörder bedrohlich nahe.

Die Beschreibungen des Balletts, der Oper und von Paris an sich sind sehr gelungen. Man fühlt sich direkt mittendrin in dieser besonderen Welt und doch begleitet man Lucie als Außenstehende, die von den Personen und dem Ambiente ebenso eingenommen wird wie der Leser.

Die Charaktere sind durchweg glaubwürdig dargestellt, manche etwas zu sehr in einer klischeehaften Ecke, andere mit ihrer Verschrobenheit sehr amüsant. Das Einzige, was mir in der Mitte der Geschichte zunehmend auf die Nerven ging, war die teenagerhafte Verliebtheit von Kommissar Legrand. Das hatte nichts mit dem Fall zu tun und mutete mitunter etwas zu überzogen an und nahm zu viel Raum ein.

Das Ende allerdings versöhnte mich mit dem etwas lauen Mittelteil. Da wurde es noch mal richtig spannend und wartete mit überraschenden Wendungen auf. Dies wurde verstärkt durch die einzelnen Szenen, die parallel passierten und dem Leser die unterschiedlichen Einblicke der Personen in das Geschehen aufzeigten.

Dennoch war es ein gut zu lesender Krimi für zwischendurch, wenn man Paris und vor allem die dortige Oper liebt.