Rezension

Die Charaktere sind nicht mein Fall.

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard - Marie Pellissier

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard
von Marie Pellissier

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Hinter der glänzenden Fassade der Pariser Oper wird nach einer Premierenvorstellung der für sein exzessives Leben bekannte Ballettdirektor Guillaume Bernard tot aufgefunden. Mit ihrem untrüglichen Gespür für die Aufklärung von Verbrechen nimmt sich Gardienne Lucie der Sache an. Sie kannte Guillaume schon lange, wohnte er doch im Haus an der Place des Vosges, wo sie seit über 40 Jahren als Hausmeisterin das Regiment führt. Lucie will unbedingt wissen, was mit dem Ballettdirektor passiert ist. Und taucht tief in die Vergangenheit der Pariser Ballettszene ein, wobei sie sich gefährlich weit in den Kreis der Verdächtigen begibt … (Klappentext)

Meine Meinung:

Es geht weiter mit Lucie. Erneut schlittert sie ungewollt in einen Mordfall, der zunächst eher nach Unfall aussieht. Wir begegnen vielen alten Gesichtern aus "Die tödliche Tugend der Madame Blandel" aber auch vielen neuen. Als Lengrand erneut die Bühne betritt wollte ich ihn ehrlich gesagt gleich wieder runter schubsen.

Der Einstieg gefiel mir deutlich besser als in Teil 1 der Reihe ("Die tödliche Tugend der Madame Blandel")
Das Buch verströmt einen tollen Pariser Flair! Mein Störfaktor in dem Buch waren eindeutig die Charaktere und deren Handlungen, was sich natürlich direkt auf den Plott auswirkt. Wieder hatte ich das Gefühl dass Lucie nur über die Hinweise stolpert und nicht "gewitzt kombiniert". Weder Lengrand noch Lucie sind für mich als Ermittler rüber gekommen.

Lucie lässt (wieder) Beweisstücke mitgehen, weil sie den Mörder selbst finden will. Weil sie jemanden schützen will von dem eh klar ist das derjenige nicht der Mörder ist. Gefühlt denkt hier leider immer niemand mit bevor gehandelt wird.

Meine "Probleme" mit Lucie und Lengrand sind die gleichen geblieben wie in Teil eins. Der Kommissar ist ein unglaublicher Chauvinist - war mich tierisch aufgeregt hat. Wäre er wenigstens "schlau", fände ich das noch ganz unterhaltsam, doch so: nervtötend.
Mit Lucie wurde ich auch in diesem Folgeband nicht warm. Ich fand es auch nicht besonders unterhaltsam wie sie die Ermittlungen behindert, weil sie selbst den Mörder entlarven "muss".
Erschreckenderweise ist Lengrand auch nicht der "richtige" Ermittler in dieser Sache.

Der Schreibstil ist der große Pluspunkt der Geschichte. Es liest sich leicht und ist (was ich gerne mag) in verschiedene Blickwinkel eingeteilt.

Mein Fazit:

Für unerfahrene Krimileser sicher ein unterhaltsames Buch. Für den geübten Krimileser ist es zu vorhersehbar und es gibt viel zu wenig gute Ermittlungsarbeit. Mein Geschmak war es leider nicht.