Rezension

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Fabelhaftes Kinderbuch, das auch Erwachsenen Freude macht

River Singers - Aufbruch ins Ungewisse - Tom Moorhouse

River Singers - Aufbruch ins Ungewisse
von Tom Moorhouse

Etwas kam näher. Sylvan strengte alle Sinne an und lauschte. Kein Zweifel: Irgendetwas war da in ihrem Bau. Da – ein leichtes Trippeln. Dann ein Schnüffeln. Sylvans Nackenhaare stellten sich auf. Sylvan und seine Geschwister sind voller Angst: Ein unbekanntes Tier wildert in ihrem Territorium, und das Volk am Großen Fluss droht zu verschwinden. Den vier Schermäusen bleibt nichts anderes übrig, als den heimatlichen Bau zu verlassen und sich ein neues Territorium zu suchen. Doch auf ihrer langen Reise entlang des Großen Flusses warten viele Gefahren und Abenteuer auf sie. Wird es ihnen gelingen, ein neues Zuhause zu finden?

Erzählt wird die Geschichte der Geschwister Sylvan, Fern, Aven und Orris. Es sind Schermauskinder, die an dem Großen Fluss leben. Das es solche Mäuse gibt, war mir neu, aber man lernt dazu. Es gibt sie wirklich. Jede Familie hat ihr eigenes Gebiet am Fluss. Mit einem Mal jedoch sind die Vier auf sich selbst gestellt, und so muss sich fortan Sylvan um seine Geschwister kümmern. Ein unbekanntes Tier wildert am Fluss und wahrscheinlich war die Mutter ihm zum Opfer geworden. So verlassen sie ihren Bau, ihr Gebiet und spannende Abenteuer warten auf sie.
Der Fluss ist ihr Lebenslauf, er singt ihnen ihr Lied. Noch kurz zuvor hatte die Mutter es ihnen erzählt:
„Wir sind Fluss-Sänger, ein Wasservolk, die Kinder von Sinethis. Wir leben, wie er es uns vorgibt. Er nimmt unsere alten und schenkt uns Junge. Er stillt unseren Hunger und ernährt uns mit Gräsern. ... (S. 14)
Diese Worte sollten sie nie vergessen. Von Generation zu Generation wurde das Lied weitergegeben.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Sylvan erzählt. Auf ihrer Reise treffen sie die Ratte Fodur, der sich ihnen anschließt. Man muss oft schmunzeln über dessen Aussprache, aber sie lockert die Geschichte auf. Es gab zeitweise Stellen, an denen man mitlitt, helfen wollte, aber dann auch wieder Absätze, die glücklich machten.
Der Autor hat mich mit seiner Geschichte verzaubert. Und da ich „Der Wind in den Weiden“ als auch „Unten am Fluss“ kenne, lege ich euch dieses Buch wirklich ans Herz.
Lest es. Es trägt eine Botschaft mit sich. Diese zu erkennen, die Natur aus anderer Sicht zu sehen, dass Leben und Sterben zusammengehören, macht das Buch menschlich und verständlich.
Der Autor hat seine Charaktere gut dargestellt und nein, man muss sich nicht vor Mäusen oder Ratten ekeln. Sie gehören mit zu unserem Lebensraum.
Fazit:
Mit sympathischen Charakteren, einer wunderbaren Geschichte, aufgelockert durch einige Tierzeichnungen, erreicht der Autor seine Leser – Jung und Alt. Mich hat Tom Moorhouse „River Singers – Aufbruch ins Ungewisse“ von Anfang an in den Bann gezogen.