Rezension

Erschreckend realistisch

Die Welt, wie wir sie kannten - Susan Beth Pfeffer

Die Welt, wie wir sie kannten
von Susan Beth Pfeffer

Bewertet mit 5 Sternen

Durch den Einschlag eines Asteroiden auf den Mond wird dieser näher an die Erde verschoben, was niemand vorhergesehen hat.
Daraufhin überhäufen sich die Ereignisse.

Miranda, aus deren Sicht das Buch in Form eines Tagebuchs geschrieben ist, hat eine Vorliebe für das Eislaufen, einen kleinen und einen großen Bruder und geschiedene Eltern. 
Sie geht ebenso wie ihr Bruder noch zur Schule und ist eigentlich recht normal, wodurch sich der Leser leicht in sie hineinversetzen kann.
Auch die anderen Personen, wie ihre Mom oder Mrs. Nesbitt, die Nachbarin, kann man durch ihre liebevoll gestalteten Charaktere direkt ins Herz schließen.

Das Buch befasst sich also mit einer gut durchdachten Weltuntergangstheorie, welche ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann. 

Gegliedert in vier Jahreszeiten schreibt Miranda in ihr Tagebuch davon, wie die Familie versucht, mit dieser Ausnahmesituation zurechtzukommen, wobei Konservendosen, die sie früher nicht einmal angerührt hätten, plötzlich ein Segen sind und gute Telefonleitungen der Vergangenheit angehören.
Insbesondere die Mutter versucht merklich, in dem Durcheinander einen kühlen Kopf zu bewahren.
Etwas unrealistisch erscheint mir jedoch, dass Miranda versucht, mehr über den Verbleib ihres Eislauf-Idols herauszufinden, anstatt die ohnehin schon seltene Internetverbindung sinnvoller zu nutzen, selbst wenn ihr das Eislaufen von großer Bedeutung ist. 
Durch die verständliche Sprache kann man das Buch, welches im Übrigen durch die Frage, ob die Lebensmittel reichen und die Familie somit überleben kann, sehr spannend ist, hintereinanderweg lesen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es trotz der Tatsache, dass es eine Dystopie ist, lebensnah geschrieben ist und auch die ein oder andere Stelle enthalten ist, wo man trotz des ernsten Themas schmunzeln muss. Deshalb sind auch die Fortsetzungen "Die Verlorenen von New York" und "Das Leben das uns bleibt" in meinem Bücherregal zu finden.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der bereit ist, sich mit der Theorie anzufreunden und daran interessiert ist zu erfahren, wie eine Familie versucht, mit der Situation zu leben.