Rezension

Dieses Buch lebt von den kleinen Dingen des Lebens

Die Welt, wie wir sie kannten - Susan Beth Pfeffer

Die Welt, wie wir sie kannten
von Susan Beth Pfeffer

Inhalt:
Was zählt, wenn jeder Tag der letzte sein könnte? Was, wenn die Welt über Nacht nicht mehr so ist, wie wir sie kannten? Gespannt verfolgt Miranda zusammen mit ihrer Familie und der ganzen Straße, wie ein Asteroid auf dem Mond einschlägt. Doch dann verläuft der Abend ganz anders als erwartet: Der Mond wird aus seiner Umlaufbahn geworfen und nichts ist mehr, wie es war. Über Nacht gerät die Welt aus den Fugen; Flutkatastrophen, Erdbeben und extreme Wetterumschwünge bedrohen die gesamte Zivilisation. Und Miranda und ihre Familie müssen lernen, dass bei großen Katastrophen gerade die kleinen Dinge zählen: Feuerholz, Klopapier, eine Dose Bohnen, Aspirin. Und dass sie alle zusammen sind.

Genre:
Dieser Auftakt einer Trilogie für Jugendliche zeigt anfangs die Welt, in der wir leben. Alles erscheint normal, weshalb der Weltuntergang umso realistischer rüberkommt. Nicht immer ist dieses Buch das Spannendste seiner Sorte, es geht eher um Zusammenhalt und das Überleben von unvorhergesehenen Naturkatastrophen.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist der eines typischen Teenagers, der gerade Tagebuch schreibt. Miranda schreibt ihre Erlebnisse nämlich in Schulhefte und Notizbücher und berichtet uns so von ihrem Tagesablauf, während sich die Katastrophen auf der Welt häufen.
Ein Kapitel besteht aus mehreren Tagebucheinträgen, die mit einem Datum ohne Jahreszahl versehen sind. Anfangs switcht Miranda zwischen den Zeitformen, doch im Laufe des Buches bessert sich dies. Die Themen eines Tages werden oft ohne Übergänge erzählt, sodass man manchmal von eine Situation in die nächste springt.

Meine Meinung:
Miranda ist ein ganz normales Mädchen, die nicht heldenhaft versucht, die Welt zu retten. Eher ist es so, dass ihre Verzweiflung stark im Vordergrund steht, wie es bei den meisten Menschen in solchen Momenten der Fall wäre.
In Mirandas Tagebucheinträgen geht es um das Verhalten nach der Veränderung des Mondes, aber auch Mirandas erste Liebe und andere Dinge, die einem während der Pubertät durch den Kopf gehen. Und wie das bei einem Tagebuch manchmal der Fall ist, übertreibt man dann und wann, besonders wenn die Gefühle mit einem durchgehen! ;) Natürlich verlaufen die Dinge bei Miranda nicht wie bei einem normalen Teenager, denn die Umstände sind bei ihr völlig anders als vor noch wenigen Wochen.
Miranda selbst spielt nicht aktiv an Veränderungen nach der Apokalypse mit, stattdessen berichtet sie uns davon ;)
Miranda ist mehr die Heldin für ihre Familie. So hilft sie ihrer Mutter bei den anfänglichen Hamstereinkäufen, kümmert sich um den Haushalt und versorgt Mutter und Geschwister, wenn sie krank sind.
Noch dazu könnt ihr bei "Die Welt, wie wir sie kannten" mit vielen schlechten Neuigkeiten rechnen. Menschen kommen und gehen... Nicht immer bleiben Mirandas Freunde in ihrer Nähe, doch der Zusammenhalt ihrer Familie wächst dafür umso mehr!

Dieses Buch lebt wirklich von den kleinen Dingen des Lebens. Mir wurde wieder so richtig in Erinnerung gerufen, dass es eigentlich richtiger Luxus ist, einfach in den Kühlschrank greifen zu können und sich einen Joghurt zu nehmen. Während des Lesens kriegt man ständig Appetit! Ich konnte das sehr gut bei meiner Freundin beobachten, sie aß ständig während des Lesens dieses Buches! :D

Fazit:
"Die Welt, wie wir sie kannten" hat einen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil und ist manchmal etwas langatmig, doch es ist unglaublich realitätsnah geschrieben! Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich wie Miranda reagieren würde... Dieses Buch bleibt einem noch länger in Erinnerung, und der Mond erscheint mir noch eine ganze Weile lang gruselig. o.O
Ein Buch, zu dem das Wort "bittersüß" passt!