Rezension

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Beklemmend und spannend bis zum Schluss

Die Welt, wie wir sie kannten - Susan Beth Pfeffer

Die Welt, wie wir sie kannten
von Susan Beth Pfeffer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Die Welt von Miranda, ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern Matt und Jonny, bricht über Nacht zusammen. Ein Asteroid schlägt auf den Mond ein und wirft ihn aus seiner Umlaufbahn – nun steht er übergroß und unheilschwanger am Himmel. Die Auswirkungen sind beängstigend: Flutkatastrophen, Erdbeben und Wetterumschwünge bedrohen die gesamte Zivilisation.
Panik bricht aus, Hamsterkäufe räumen die Supermärkte leer und Miranda erkennt im Laufe der folgenden Wochen, dass nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Ihre Freundin Sammi flieht nach Süden, ihre Freundin Megan verfällt immer mehr ihrem religiösen Wahn und der Urlaub bei Dad und seiner neuen Freundin ist nicht mehr möglich.

Wochen vergehen. Im Internet gibt es Listen der Toten. Schließlich fällt der Strom aus, die Geschäfte schließen bis nur noch die Bücherei und die Post sporadisch öffnet. Leute ziehen weg in den Süden, in dem es „besser“ sein soll, Lebensmittel werden rationiert, ebenso Wasser und die Kontakte zu anderen brechen immer mehr ab. Peter, der Freund von Mirandas Mutter, ist Arzt – er warnt vor Krankheiten und Seuchen.

Nach zwei Briefen hören Miranda und ihrer Familie nichts mehr von ihrem Dad.
Es soll kälter werden – im August gibt’s den ersten Frost. Matt und Jonny hacken den ganzen Tag Holz. Der Himmel verdunkelt sich von den Vulkanausbrüchen, schon bald gibt es den ersten Schnee. Die Stimmung ist durchweg düster, nur kleine Lichtblicke erhellen noch die bedrohliche Lage. Miranda muss sich mit ihrer Familie immer mehr zurückziehen, bis sie völlig eingeschneit komplett den Kontakt zur Außenwelt verlieren. Das Essen ist streng rationiert – eine Mahlzeit am Tag, manchmal wird auch ein Fastentag eingelegt, ihre Kräfte schwinden zusehends und ihr Immunsystem wird erheblich geschwächt. Ihr Leben beschränkt sich nur noch auf Notwendigkeiten – und dann schlägt eine Grippe alle aus der Bahn.

Meine Meinung:

Eine sehr eindrucksvolle, düstere Vorstellung einer Zukunft, die hoffentlich nie passieren wird. Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt.

Es ist in Tagebuchform von Miranda geschrieben – zuerst dachte ich, dass mich das stören wird, aber das ist überhaupt nicht der Fall gewesen. Es war sehr wirkungsvoll, die Sichtweise aus dieser Perspektive zu lesen. Die leisen Sequenzen sind sehr intensiv. Auch die Figur ihrer Mutter und ihre beiden Brüder kommen nicht zu kurz. Der Zusammenhalt der Familie wird immer größer, gleichzeitig entfernen sie sich immer mehr voneinander, weil niemand weiß, wer überleben wird und ob es überhaupt eine Zukunft gibt.

Die Einschränkungen und Entbehrungen in Verbindung mit dem Überlebensinstinkt und Egoismus, den man doch in sich trägt, ist sehr gut dargestellt und natürlich vor allem bei Miranda der ständige Zwiespalt und die Frage nach dem Warum?