Rezension

Eine mutige Rebellin

Die Edelweißpiratin -

Die Edelweißpiratin
von Michaela Küpper

Im Jahre 1933 geht es der dreiköpfigen Familie Kühem den Umständen entsprechend gut. Was ihnen aber überhaupt nicht gefällt ist, der immer weiter zunehmende Einfluss der nationalsozialistischen Partei, so dass es in ihrer großen Wohnung zu kommunistischen Treffen kommt. Der Vater, Peter Kühem, muss dies mit Haftaufenthalten bezahlen, die ihn sogar als Moorsoldaten ins Haftlager bringen. Die Mutter Gertrud muss daher schnell lernen, mit ihrer kleinen Mucki allein klar zu kommen und den Mut nicht zu verlieren. Der Job als Apothekerin hält die Beiden über Wasser, aber als Gertrud die Stelle aufgrund der politischen Gesinnung verliert, spitzt sich die Lage zu...

Mit "Die Edelweißpiratin" hat die Autorin Michaela Küpper aus meiner Sicht einen bewegenden historischen Roman beschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Die historischen Hintergründe wirken auf mich sehr gut recherchiert und bilden einen guten Rahmen für die bewegende und auf realen Ereignissen beruhende Geschichte. Dabei thematisiert Michaela Küpper das mutige und couragierte Auftreten junger Menschen gegen die drohende Gefahr des Nationalsozialismus. Die Protagonisten werden für mich dabei sehr gut charakterisiert, so dass sie beim Lesen schnell Sympathiepunkte sammeln konnten und so die Geschichte noch erlebbarer machten. Immer wieder begibt sich die heranwachsende Mucki in große Gefahr und man muss als Leser ständig befürchten, dass sie dem Machtapparat und dem Verrat zum Opfer fällt. Dies sorgt wiederum für die Spannungsmomente, die den Roman ausmachen und einen guten Einblick in die dunklen Stunden der deutschen Geschichte gewähren.

Insgesamt ist "Die Edelweißpiratin" aus meiner Sicht ein gelungener historischer Roman, der mit seinem realen Hintergrund auf eine beeindruckende Bewegung junger Menschen im Nationalsozialismus hinweist und den Leser noch lange nachdenklich zurücklässt. Die Autorin setzt dies mit ihrem Erzähltalent sehr gut um, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.