Rezension

Ein Muss für alle Fans des ersten Buches!

Die Auserwählten - In der Brandwüste - James Dashner

Die Auserwählten - In der Brandwüste
von James Dashner

Nachdem mir der erste Band der Reihe Die Auserwählten im Labyrinth schon richtig gut gefallen hat, musste ich mir natürlich sofort die Fortsetzung holen. Die Auserwählten in der Brandwüste ist zwar ein wenig schwächer als der Reihenauftakt, gleichzeitig ist die Fortsetzung der Geschichte aber wieder hochdramatisch und knüpft unmittelbar am spannenden Lesevergnügen vom ersten Band an.

In diesem zweiten Teil der Auserwählten-Reihe erfahren die Überlebenden etwas darüber, warum sie in das Labyrinth gesperrt und so viele grauenvolle Dinge miterleben mussten. Mit dem Wissen, dass es sich, bei dem Labyrinth um ein Experiment handelt, das die Ausbreitung des Brands verhindern soll, war ich noch mehr darauf gespannt, was die Jungen in der Brandwüste erwarten würde. Mir hat die Unvorhersehbarkeit der Handlung in diesem Band richtig gut gefallen. Den Protagonisten und auch dem Leser werden die Informationen nur bröckchenweise hingeworfen, sodass man permanent rätselt, was es eigentlich mit der Organisation ANGST und ihren Experimenten auf sich hat.

Aber jetzt hatte er wenigstens greifbare Erinnerungen, seine Freunde und wusste, wer er war. Und wenigstens war ihm jetzt bekannt, worum es ging – um die Heilung – und dass sie dafür vermutlich schreckliche Dinge durchmachen mussten. (S. 109)

Die Brandwüste ist als Setting ein krasses Gegenteil zu der den Jungen bisher bekannten Lichtung und dem Labyrinth. Waren sie noch von der Lichtung grüne Wiesen, Wälder und Tiere gewohnt und von dem Labyrinth steinerne Mauern und undurchsichtige Wege, stehen Thomas und die anderen Auserwählten nun im Niemandsland. Heißer Sand, verdorrtes Land und zerstörte menschliche Siedlungen prägen jetzt das Bild des nächsten Experiments, das sie bestehen müssen. Doch nicht nur die sengende Hitze, die ihnen die Haut verbrennt, macht ihnen zu schaffen, auch monströse Gewitter entladen sich über ihren Köpfen und richten mit ihrer brutalen Kraft ein Blutbad an. Mir hat das Setting des zweiten Bandes ziemlich gut gefallen, allerdings hat mich das Labyrinth vom ersten Buch noch mehr beeindruckt. Das liegt wahrscheinlich daran, weil für mich im Labyrinth und auf der Lichtung die Ausweglosigkeit der Jungen noch greifbarer war. Zwar scheint auch die Brandwüste verzweifelnd weit und unendlich zu sein, doch Thomas und seine Freunde haben in dieser Episode ein klares Ziel: die nächste Stadt zu erreichen.

Der Sturm wollte ihm die Kleider vom Leib fetzen, Sand prasselte gegen seine Haut, Dunkelheit umschwamm ihn wie ewige Nacht, die nur von den Blitzen zerrissen wurde. (S. 189)

Von der Personenkonstellation her, trifft der Leser in dieser Geschichte wieder auf einige bekannte Gesichter. Natürlich sind unsere Helden Thomas, Theresa, Minho und Newt  wieder mit von der Partie, aber auch neue Charaktere halten Einzug in die Geschichte, Aris, der aus einer ähnlichen ANGST-Testgruppe kommt wie Thomas und die anderen, oder Jorge und Brenda, die als sogenannte Cranks, den Brandvirus in sich tragen. Alle neuen Figuren fügen sich perfekt in die Geschichte ein, wie auch im ersten Band, kann man sich bei keiner Figur wirklich sicher sein, ob man ihr trauen kann oder nicht und welche Rolle sie für das Überleben oder das Scheitern der Auserwählten spielen wird. Erzählt wird jedoch wieder aus der personalen Perspektive von Thomas, dessen Gefühle und Gedanken so eindringlich von James Dashner beschrieben werden, dass ich wieder regelrecht von seiner Figur und dem, was er mitmachen muss, besessen und gefesselt war.

Erstickte Schluchzer brachen aus ihm hervor. Sein Herz tat so weh, dass er beinahe stehen bleiben, zusammenbrechen und aufgeben musste. (S. 169)

James Dashners Schreibstil ist unglaublich eindringlich. Wie schon in Die Auserwählten im Labyrinth, schafft er es mit knappen und wirkungsvollen Sätzen eine wahnsinnig intensive Spannung zu erzeugen. Im Gegensatz zum ersten Buch, lässt er diesmal allerdings die Kapitel nicht immer mit einem Cliffhanger enden, was mir zwar aufgefallen, dem Spannungsbogen aber nur wenig geschadet hat. James Dashner ist eindeutig ein Meister seines Fachs!

Fazit & Bewertung

Die Auserwählten in der Brandwüste hat mir richtig gut gefallen! Endlich erfährt man näheres über die rücksichtslose Organisation ANGST, die für alles, was Thomas und den anderen Jungen passiert, verantwortlich ist. Das Setting der Brandwüste ist für die Helden und auch für den Leser eine unglaublich intensive Erfahrung und auch die neuen Figuren fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Das Buch Die Auserwählten in der Brandwüste ist auf jeden Fall als Fortsetzung der Auserwählten-Reihe ein Muss für alle Fans des ersten Buches!

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