Rezension

Ein Lost Boy, den man einfach ins Herz schließen muss

The Last Piece of His Heart -

The Last Piece of His Heart
von Emma Scott

Einfühlsame Geschichte über zwei junge Menschen mit einer problematischen Familiengeschichte, die leider manchmal von den Geschichten der Nebencharaktere etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.

Emma Scott – The Last Piece of His Heart

(Lost-Boys-Trilogie 3)

 

 

Ein Lost Boy, den man einfach ins Herz schließen muss

 

 

Meine Meinung / Bewertung:

Nachdem mich der Auftakt der Reihe nicht von sich überzeugen konnte, hatte mir Band zwei wirklich gut gefallen. Umso gespannter war ich nun auf den Abschlussband der Lost-Boys-Trilogie. Aus dem Vorband wusste ich schon, dass die Geschichten aller drei Lost Boys parallel laufen und nicht zeitlich nacheinander. Das führte dazu, dass man die ein oder andere Szene zwar grundsätzlich schon kannte, aber jetzt (endlich !) auch lesen durfte und verstehen konnte, was hinter dem Verhalten von Ronan oder Shiloh steckt. Einerseits gefällt mir dieser Kniff. Andererseits sehe ich dadrin das Risiko, dass es zu langweilig wird, da einiges schon in seinen Grundzügen bekannt ist. Hier allerdings hat es mich nicht gestört. Es hat mir gefallen und die schon fast vertrauten Szenen waren nicht zu viel.

Besonders Ronan und seine Charaktergestaltung haben es mir angetan. Man merkt sofort, dass er ein riesiges Herz hat, das in seinen wenigen Jahren schon viel – zu viel – mitgemacht hat. Auf ihn trifft „harte Schale, weicher Kern“ oder „er hat das Herz am rechten Fleck“ voll und ganz zu! Shiloh wirkt neben ihm fast schon ein bisschen blass. Ich muss gestehen, dass ich ihren inneren Konflikt nicht immer so nachempfinden konnte. Für mich war ganz klar Ronan der interessantere, stärkere und gefühlvolle der beiden Hauptfiguren.

Wie auch bei den Vorbänden verliert sich die Geschichte für mich zum Ende hin etwas. Hier nimmt sie schon fast verworrene Wege und vor allem – und was ich am meisten kritisiere – werden für meinen Geschmack viel zu viele Themen und Probleme in der Geschichte verarbeitet. Ich verstehe einfach nicht, warum man das tut. Früher hatte nur eine Hauptfigur ein Problem bzw. eine problematische Vergangenheit. Dann erschienen die Bücher, in denen beide Protagonisten ihr Päckchen zu schleppen hatten. Und jetzt hat darüber hinaus noch mindestens eine Nebenfigur ein Problem, das einen größeren Platz in der Geschichte einnimmt. Ich verstehe, dass das vermutlich näher an der Realität liegt als die heile Welt, die sonst herrschte. Aber ein Buch gibt nur eine bestimmte Anzahl an Seiten, auf denen die Geschichte der Protagonisten erzählt werden kann. Ich würde viel lieber mehr über die beiden lesen, als über die Menschen um sie herum.

 

Mein Fazit:

Einfühlsame Geschichte über zwei junge Menschen mit einer problematischen Familiengeschichte, die leider manchmal von den Geschichten der Nebencharaktere etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.

 

 

Sterne: 4 von 5!

 

 

Viel Spaß beim Lesen!