Rezension

Die Geschichte dreier starken Frauen

Die Frauen von Paris
von Pam Jenoff

Bewertet mit 5 Sternen

Der Roman beginnt im Jahr 1946 in New York, Manhattan. Dort arbeitet Grace Healey im Büro des Anwalts Frank, der sich der Aufgabe verschrieben hat, Kriegsopfern, Flüchtlingen und Waisenkindern zu helfen. Sie war spät dran an diesem Morgen und schon bereute sie die vergangene Nacht. Grace war junge Kriegswitwe und hatte die Nacht mit Mark, einem Freund ihres verstorbenen Mannes, verbracht. Sie musste nunmehr einen Umweg machen, denn vor dem Grand Central hatte es einen Unfall gegeben. Den Grand Central zu durchqueren bedeutete für Grace eine innere Qual. Auf ihrem Weg findet sie einen braunen Koffer, der wohl niemanden gehörte. Auf diesem Stand ein Name "Trigg". Als sie ihn öffnet, sieht sie ein paar persönliche Dinge, Babyschuhe und einen Briefumschlag. In dem befinden sich Fotos von Frauen. Junge Frauen, teils in Zivilkleidung, teils in Militäruniformen. Sie nimmt die Fotos an sich und schiebt den Koffer wieder unter die Bank. Gegen Ende des Tages zieht es Grace erneut zum Grand Central, wo sie aber feststellen muss, dass der Koffer nicht mehr da war. Doch die Fotos lassen ihr keine Ruhe und sie beginnt mit Nachforschungen. Irgendwann erfährt sie, dass es sich bei den Frauen auf den Fotos um Agentinnen der Special Einheit der Briten handelte. Sie wurden im von den Deutschen besetzten Europa eingesetzt. Die Leiterin hieß Eleanor Trigg. Ganz speziell wird hier die Geschichte der jungen Frau Marie geschildert, zum einen wie sie zur SEO kam und ihrem Einsatz in Frankreich. Die Handlung spielt einerseits in 1946 in New York, dann Rückblende in 1943 nach England. Maries Geschichte beginnt 1944.
Die Autorin hat sich zu diesem Roman von der wahren Geschichte der Vera Atkins und den Agentinnen der Special Operations Executive, die von Vera betreut wurden. inspirieren lassen. Sie schreibt dazu in ihrem Nachwort.
"Die Frauen von Paris" hat mich ziemlich gefesselt. Jede einzelne Geschichte ergeben zusammen den Faden, der sich zum Ganzen fügt. Ohne Zweifel großartig entwickelt, sehr authentisch geschrieben, erinnert es wieder einmal an die dunkelste Zeit des vergangenen Jahrhunderts, dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs.
Der Leser wandelt zwischen den einzelnen Zeitebenen, verfolgt die Schritte von Grace, Eleanor und Marie. Durch diese wechselnden Perspektiven baut sich Spannung auf, die sich im Laufe der Handlung weiter steigert. Die Charaktere sind gut gezeichnet, haben sie doch alle ihre Ecken und KJanten, überzeugen aber schon von Beginn an. Auch die Nebencharaktere geben der Handlung wichtige Impulse.

"Die Frauen von Paris", ein Roman wieder #gegendasVergessen. Eine Lesereise, die ich nicht missen möchte. Meine absolute Leseempfehlung.