Rezension

Casale, Alexia - Die Nacht gehört dem Drachen

Die Nacht gehört dem Drachen - Alexia Casale

Die Nacht gehört dem Drachen
von Alexia Casale

Bewertet mit 3.5 Sternen

Evie, die Hauptprotagonisten des Roman, ist ein junges Mädchen, das schon so einiges in ihrem Leben mitgemacht hat. Amy und Paul sind nicht ihre richtige Eltern, sie haben sie adoptiert, ein Glück, dass es liebevolle Menschen sind, die Evie gerne haben und sich Sorgen um sie machen. Evie fasst ihren Mut zusammen und erzählt ihnen von der schmerzenden Stelle in ihrer Brust, bei der Untersuchung stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein Stück abgebrochenen Rippe handelt, die operativ entfernt werden muss. Nun ist auch die OP vorbei und Onkel Ben, der zugleich auch ein guter Freund von Evie ist, schnitzt ihr einen Drachen aus dem Stück Knochen. Es soll ein Glücksbringer, ein Amulett werden, das Evie in der Zukunft begleitet und beschützt.  Evie kann es gut gebrauchen, nach all dem, was ihr schon alles passiert ist. Sie wünscht sich nur, dass der Drache nicht nur imaginär bleibt, sondern sie auch im realen Leben begleitet und ihr hilft, sich der Vergangenheit zu stellen...

Auf eine ruhiger und unaufdringliche Weise und in einer klaren Sprache schildert die Autorin eine eindringliche Geschichte, die Gedanken und Überlegungen der Hauptprotagonistin, ihre Empfindungen und Gefühle, auf dem Weg der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse. Die Besonderheit der Erzählung dabei ist, dass die Autorin viele Dinge nur andeutet, diese nicht näher beleuchtet und benennt. Die Geschichte lebt von ungesagten Dingen, eigenen Interpretationen. Auf einer eher ungewöhnliche Art beschäftigt sich die Autorin mit solchen schwierigen Themen, wie Verlust, Angst, Kindesmissbrauch.