Rezension

Britischer Krimi im Theatermilieu

Experte in Sachen Mord -

Experte in Sachen Mord
von Nicola Upson

Bewertet mit 4 Sternen

Josephine Tey ist Schriftstellerin und lernt während ihrer Zugfahrt von den schottischen Highlands nach London die junge theaterbegeisterte Elspeth Simmons kennen. Sie beiden sitzen im gleichen Abteil und verstehen sich sehr gut. Die junge Frau wird nach Ankunft in London im Zug ermordet. Die Ermittlungen leitet Archie Penrose ein alter Freund von Josephine.

Im ersten Drittel des Buches wird der Leser mit den Protagonisten des Buches ausführlich bekannt gemacht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man taucht ab in die Welt des Theaters des Londoner West Ends in die Zeit Anfang der 1930 Jahre. Die Verbindungen innerhalb dieses Theatermilieus sind vielfältig und natürlich nicht frei von Neid und Missgunst. Alles ging weniger hektisch zu, so ist auch das Tempo des Buches. Man sollte sich auf dieses Buch einlassen, dann entwickelt es einen Sog und zieht einen immer mehr in diese Geschichte. Die Ermittlungen sind mühsamer als heute, aber nicht weniger sorgfältig.

Nicola Upson nimmt sich viel Zeit für die Verbindungen und Hintergründe des Krimis, dass macht den Reiz dieses Buches aus. Auch als die beiden Morde (es geschieht noch ein weiterer Mord) aufgeklärt sind, ist die Lektüre nicht sofort beendet. Wir erhalten noch einiges an Hintergrundinformationen zu dem Fall, das ist ja oft bei den schnellen Krimis und Thrillern nicht der Fall.

Für mich war es ein Lesevergnügen diesen sehr britischen Krimi zu lesen, man muss allerdings bereit sein, sich darauf einzulassen. Oft spielte sich vor meinen Augen ein Film ab.