Leserunde

Shortlist-Leserunde zu "Der Vogelgott" (Susanne Röckel)

Der Vogelgott
von Susanne Röckel

Bewerbungsphase: 04.10. - 18.10.

Beginn der Leserunde: 25.10. (Ende: 15.11.)

Im Rahmen dieser Shortlist-Leserunde zum Deutschen Buchpreis stellen wir 15 Freiexemplare von "Der Vogelgott" (Susanne Röckel) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. 

ÜBER DAS BUCH: 

Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen – mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen konnen wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen.
In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen.
Das ist nicht die übliche Jung und Jung Literatur, werden manche denken. Beim Lesen und vor allem Weiterlesen fragt man sich, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann, zumal hier nicht mit altertümlichen Spannungselementen gearbeitet wird.

ÜBER DIE AUTORIN:

Susanne Röckel geboren 1953 in Darmstadt, studierte Romanistik und Germanistik in Berlin und Paris, lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin (Paula Fox, Antonia S. Byatt, Irène Némirovsky, Joyce Carol Oates u.a.) in München.

15.11.2018

Thema: Alle

Thema: Wie gefällt Dir das Cover?
dj79 kommentierte am 13. November 2018 um 20:52

Ein Cover, das mit seiner grauen Vogelschwinge bloß nicht zu viel verrät. Es hatte auf mich eine geheimnisvolle Wirkung. Das war der Grund für den Kauf. Die Federn sind detailliert gearbeitet. Es könnte fast ein Foto sein. Die Wichtigkeit des Vogelmotivs kommt sehr gut rüber.

Thema: Deine Meinung zum Buch
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 14. November 2018 um 13:36

Da morgen die Leserunde endet, möchte ich mich bei Euch allen bedanken.Es war eine sehr produktive, bereichernde Leserunde  :  )  : )  : )

Thema: Deine Meinung zum Buch
yvy kommentierte am 14. November 2018 um 15:45

Dem schließe ich mich gern an (bevor hier alle davonflattern). :)

Thema: Deine Meinung zum Buch
dj79 kommentierte am 14. November 2018 um 20:50

Auch ich gebe meinen Dank an euch zurück. Der Austausch war interessant, hat das Gesamtverständnis mächtig vorangetrieben. Ich bin sehr froh, dass ich auf die Leserunde gewartet habe, obwohl ich das Buch schon ziemlich lange hatte. Also, Besten Dank an alle.

Thema: Deine Meinung zum Buch
FIRIEL kommentierte am 15. November 2018 um 21:13

@Gittenen: Ja, das fand ich auch. Ich hoffe, wir treffen uns alle mal wieder bei einer Leserunde. Spätestens in einem Jahr bei einem Titel der neuen shortlist...

Thema: Deine Meinung zum Buch
dj79 kommentierte am 14. November 2018 um 20:45

Mir hat das Buch gut gefallen 

https://wasliestdu.de/rezension/spooky-anspruchsvoll-keine-popcorn-literatur

Es war manchmal ganz schön anstrengend den Vogelgott zu lesen, weil sich zeitweise mehr Fragen als Antworten beim Lesen aufgetan haben. Dennoch hat es mir gefallen, mich mit dem Buch auseinander zu setzen. Die Sprache war herrlich, die düstere Atmosphäre passt zur Jahreszeit. Vermutlich werde ich das Buch in ein paar Monaten oder in einem Jahr noch einmal lesen und dann meine Jagd nach der allumfassenden Erkenntnis fortsetzen.

Thema: Deine Meinung zum Buch
herrzett kommentierte am 14. November 2018 um 23:54

Auch wenn es häufiger zu Verwirrungen kam und einige Fragen unbeantwortet blieben, fand ich diesen Roman sprachlich und inhaltlich insgesamt sehr faszinierend. Ich muss auch sagen, dass ich die Leserunde in diesem Fall wirklich mal super hilfreich fand. Ich danke allen für den tollen Austausch und weiteren gedanklichen Input! :)

Meine Rezension dazu:
https://wasliestdu.de/rezension/zwischen-wahn-und-bedraengnis-im-schatte...

Thema: Deine Meinung zum Buch
Sancro82 kommentierte am 15. November 2018 um 21:09

Ich habe mir die Geschichte etwas anders vorgestellt, aber dennoch fand ich sie gut und sprachlich Mal etwas total anderes als das was ich sonst so lese.

Thema: Lieblingsstellen
schwadronius erwähnte am 19. November 2018 um 00:13

Auf jeden Fall nicht: "Morton Artzeneien", Seite 209. Wurde das Wort jemals so geschrieben?

Es gab viele schöne Stellen und allein der rhetorischen Mittel wegen sollte der Roman erneut gelesen werden.

Seite 97: "... Denn es gab keine Hierarchie mehr zwischen Pflanzen und Tieren und Menschen; alles war Natur - Teil, Aspekt, Gesicht dieser ungeheuren Natur, die gnadenlos zerstörte und grundlos Neues entstehen ließ und mit Tausenden, Millionen von Stimmen unabhängig das Loblied auf sich selbst sang, und auch ich existierte als ein Moment dieser Natur."

Und natürlich Thedors Schlußszene.

Thema: Deine Meinung zum Buch
schwadronius kommentierte am 01. Dezember 2018 um 01:35

Ich mochte das Buch sehr. So viele Interpretationsmöglichkeiten. Oder werden sie nur mehr, je erfahrener einer selbst ist?

Jedenfalls war es wirklich ein phantastisches Leseerlebnis. Dankeschön! Höchstwahrscheinlich werde ich es noch mal lesen. In drei bis fünf Jahren - vielleicht mit Euch? :).

Rezension kann hier eingesehen werden.

Thema: Deine Meinung zum Buch
lesesafari kommentierte am 28. Februar 2019 um 16:48

Jein, dann ist man EIN VOGELGOTT! 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 23. Februar 2019 um 19:15

Jetzt bedauere ich aber sehr, dass ich nicht mit in der Leserunde gewesen bin und quasi komplett anders gelesen habe, als alle anderen. Nur ansatzweise war mal jemand auf derselben Spur wie ich. Oder hat den Leseansatz zugelassen. So viele Zitate wurden komplett überlesen. Ich erinnere mich noch an meinen Kommi, im ersten Abschnitt, einen Tag her, die Autorin möchte uns "naiven zivilisierten entzauberten Trottel" vorführen. 

So Hasi und Gittenen, wenn ich wieder zu Atem komme, könnte es sein, dass ich hier einen Roman anführe. Nur dann habe ich mindestens 80% meiner Ideen und Erläuterungen vergessen und dann beschweren sich wieder alle, dass sie Schwanisch nicht verstehen. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius meinte am 23. Februar 2019 um 20:12

Die werden aufgeschrieben! Oder ins Handy geschnattert ... so macht die heutige Generation das doch. Kein Wort, das nicht "gesprochen" wird - auch wenn's immer dieselben Wörter sind. ;).

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 23. Februar 2019 um 20:54

zu spät. ich habe auch noch nie eine voice-nachricht verfasst. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 23. Februar 2019 um 21:14

Hat sich denn was an der Sicht geändert?

Ich sehe den Roman aber auch nicht ganz so eng man muss nicht alles erklären ich mag  auch dass surrealistische und ich bin froh dass ich das Buch am Ende nicht ganz verstanden habe/ verstehen musste

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 23. Februar 2019 um 22:10

Ganz genau. Ich denke, es zielt drauf ab, dass man eben die Ereignisse einfach mal Ereignisse oder das Ding Ding sein lassen soll. Der Verstand fast es eh nie ganz.

Die wenigsten Menschen mögen surrealistische Texte/ Bilder, weil sie nicht damit klar kommen, dass es eben einfach nur so ist, L´art pour l ´art und nicht einem weiteren Sinn folgt. Aber ich mag sie auch sehr. 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 23. Februar 2019 um 20:53

Also:

Erstens geht es doch hier um einen Mythos. Für dieses Buch muss man wissen, was ein Mythos ist, warum es ihn gibt und wovon erspricht. (-> Entstehung des Mythos). Es geht um das Ursprüngliche, Schöpferische, Transzendente, Spirituellen, das erste Begreifbarmachen von Unerklärlichem, die erste Logik des Menschen. Und so sucht der Mensch, der ja mit  Verstand ausgestattet ist, immer nach Erklärungen. Für Unwetter, Missernten, ... und er erschafft sich eben ein Bild von einem höheren Etwas, das über alles bestimmt. (Das kann z.B. ein strafender Gott sei.) Diese Erklärungen und Allegorien, kann man halt nicht genau verstehen und exakt wiedergeben), finden sich dann ja in den alten Mythen aller Völker, griechische, römische Götter, Bibel... Erste historische Quellen.

Aber davon will man ja schon seit Jahrhunderten nichts mehr wissen. Alles muss rational und wissenschaftlich analysiert und erklärt werden. Glaube, wen interessiert das? TECHNIK! Die brauchen wir.

Und fängt es nicht schon im 1. Teil an? Der Vater holt das Auto nur raus, für Ausflüge, die anspruchsvoll sind. Ja, 2 Stunden Fahrt, um am Ende auf irgendeinem Feld oder Waldstück zu stehen. Als die Mutter krank ist, vermeidet sie Therapien, sie geht lieber zum langweiligen, vllt auch düsteren Bild in der Kapelle.--------- Die Kinder verstehen es nicht. Sie wissen nicht, was dies den Eltern bedeutet. Langweilig. ABER: sie spielen dieses Spiel, bei dem sie bei Dämmerung mit der Erde eins werden, verschmilzen.

Die Autorin führt den naiven, allwissenden Menschen vor. Im 1. Teil, ach, die Kinder da, in diesem fremden Land, die brauchen keine vernünftige Medizin oder richtigen Ärzte, die glauben ja noch Naturgewalten, Animismus... Im 2. Teil Dora, die ja eigentlich Malen will (soll ja auch das Innere, die Seele der Menschen abbilden... Maltherapie... Unterewusstsein), es aber nicht darf und plötzlich Kunstgeschichte studiert (bewusst alles ins kleinste Detail analysieren. Dann kommt diese ultralange Analyse des Bildes. Erst beschreibt sie, was auf dem ersten Bild zu sehen ist und wie es komponiert wurde, dann entdeckt sie das zweite Bild, dann will sie unbedingt herausfinden, was für Pinselstriche es waren, welche Materialien dafür gebraucht worden sind, dann fragt sie sich, was abgebildet wurde, dann versucht sie das Ganze mit den Absichten von Wolmuth in Verbindung zu setzen, dann mit der Biographie Wolmuths.......... dem Eigentlichen, kommt sie dabei immer näher, dem, was das Bild symbolisieren kann, für die Mutter bedeutet... dem Sinn. 

S. 123 Die Kapellte ist heutzutage abgeschlossen, der Pastor öffnet die Kapelle und sagt dann: " Ja [...], es ist ein wunderbares Bild. WIr sollten wieder lernen, es zu verstehen." Stichwort: Wunder, wieder.------- Dann kommt die Analyse.

Die Marien-Legenden von Gyrental verloren mit der Säkularisierung und Industrialisierung ihre Bedeutung. --Kein Platz mehr für das Spirituelle.--- Maria gilt als Ernäherin, Erhalterin des Volkes, schützt die Menschen vor der Wiederkehr der toten Kinder als Racheengel und Gespenster. (S. 156). Sie hilft also bei Angst.  Dann kommt noch die 11. Legende, wo Maria die Tür zu den Kindern öffnet und ihnen Walderdbeeren bringt. Verschmelzung von Diesseits und Jenseits, äußere und innere Welt... Und schon bekommt Dora ungute Gefühle... Sie nähert sich irgendeiner Wahrheit.

Dann wird über die Zeichnung von den Vögeln geredet (159), die auf den antikirchlichen Kult hindeuten soll, der entstand, als man seine Hoffnung während des Kriegs verlor. Für uns mag das absonderlich, unheimlich, finster vorkommen.--- Das erinnerte mich an den Tantrismus, da soll auch alles Verbotene, Anti-... zur Erleuchtung führen. - Die Gegenbewegung gibt es wohl auch bei jedem Kult. --- Daraufhin kommen Fragen in Anführungszeichen, das mit den zwei Ebenen. 

"Aber sind wir modernen Menschen nicht ungeheuer eingebildet? Was ist unser Wissen wert? Kann es nicht sein, dass die Menschen damals der Wahrheit viel näher kamen, als unser heutiger Verstand zuzugeben bereit ist?" Stichwort: modern, eingebildet, Wissen, Wahrheit, Verstand. --- Gewiss, der Mensch hat sich seine Wahrheit und sein Wissen konstruiert, sonst könnte er über gar nichts kommunizieren.---- Dora kommt dem Ursprünglichen, Spirituellen, Schöpferischen ganz nah.

S. 161f: Das unbekannte Bild Wolmuths taucht auf, Lalyt zeigt es ihr, Dora ist vorher übel (schwanger? ungeborenes Kind=göttlich= unmittelbarer Kontakt zum Höherem): "Ich war konsterniert, abgestoßen- aber auch berückt, verzaubert, im Innersten herausgefordert. Wie ich dann wieder an meinen Platz kam, wie lange das Ganze noch dauerte, weiß ich nicht. [...] Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an das Blatt [...]- und doch fehlte mir jede Erinnerung an das Gesehene. Wie soll ich dieses Paradox schildern? Ich wusste, dass ich etwas Außerordentliches gesehen hatte. Ich spürte seine Wirkung, aber mein Gedächtnis hatte das Bild nicht bewahrt."---- Es ist passiert. Dora ist ent-rückt, erlebte ein Phänomen, eine Epiphanie, eine göttliche Eingabe, ist in die innere Welt ver-rückt worden, hatte eine transzendentale Erfahrung, denn diese: ist unmittelbar, persönlich, ekstatisch, nicht wiederzugeben (bildlich, schriftlich etc.), nicht wiederholbar... und für den schaffenden, genialen Künstler unverzichtbar, denn dies gilt als Einblick in die ursprüngliche Schöpfung. Heute sagt man am liebsten: Wahnsinn! (In der Bibel haben Propheten und Seher diese Einblicke. Damals wurden die ja auch schon des Wahnsinns bezichtigt. Oder eben der Ver-rücktheit, weil sie in eine andere Ebene, außerhalb von Zeit und Raum, ver-rückt worden sind.)------- Heute braucht das kein Künstler mehr, um was zu gelten. Der wird ja sonst nur zur Therapie geschickt.

Und Dora beginnt zu malen!!! S. 168 "Die Freiheit meines Tuns berauschte mich. Hin und wieder schossen mir Dinge durch den Kopf, die ich früher für Probleme gehalten hatte- wie lächerlich kamen sie mir nun vor, da ich sie im Zusammenhang der großen Bewegung sah, die mich ergriffen hatte- wie töricht war ich selbst gewesen, dass ich mich von solchen Kleinigkeiten hatte schrecken und lähmen lassen. Ich brauchte nur den Pinsel anzusetzen- er zeigte mir den Weg, er würde mir alles offenbaren. Ich wurde nicht müde, meine Kraft verbrauchte sich nicht. Sie stammte aus einer unerschöpflichen Quelle." --- Freiheit vom Kaputtanalysieren, Reflexion, dass Denken töricht war, Angst gelähmt hat, Malen geht wie von alleine und OFFENBART. Ja, genau, bei eienr Epiphanie/Phänomen wird einem etwas offenbart!! Also ist Dora auf die Spur der Künstlergenies angekommen und ist "erleuchtet". Aus der Intuition wird geschaffen.

Dann war die Ekstase PENG vorbei und Herr V., der ja bald wieder vorbeikommen will, holt alle Bilder ab. "Ihre Begabung ist phänomenal" (S.169). Stichwort: Phänomen. Einmalig. 

Schließlich kommt dann noch die Wahrheit über das Wolmuth Bild heraus. Nach dem Krieg entstand ein Götzenkult in der Kirche und Wolmuth war wohl auch ein Anhänger. Aber die treuen Gläubigen ließen die Kirche lieber verbrennen, als dass die heiligen Gegenstände und die Stadt, von diesen Feinden übernommen wurden. Denn, Feinde herrschen über die Seelen der Menschen und halten sie von der Liebe Gottes und dem ewigen Leben fern.--- Das kann man ja kontrovers sehen. Aus Angst töten, ist sicher auch nicht besser.--- Und unter dem Madonnenbild, ist dann wohl die Heroisierung von Wolmuths Frau und KInd als Madonna und Jesus zu sehen, die im Krieg umgekommen sind.--------------------------- Aber eigentlich erfährt man nichts über den düsteren Kult. Nur, dass die düsteren Vögel-Engel was damit zu tun haben. 

Dora kam der ursprünglichen, mythischen Wahrheit nahe und zack, wurde sie wieder in die rationale Realität zurückgeholt, Wolmuths Bild wird wieder analysiert. Andererseits nähert man sich der Bedeutung für WOlmuth selbst, das ursprüngliche Bild sollte ihn über den Verlust der Familie hinwegtrösten oder sie zumindest glücklich in Erinnerung bewahren.

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 23. Februar 2019 um 23:00

Dann müssenwir uns halt selbstein Bild der Wahrheitmachen und dasnicht auf der analytischenEbene sondern auf der Erfahrensebene.

Für mich war Musikimmer die höhere Ebene

Früher habe ich immer stundenlang getanzt und bin eins mit der Musik geworden. Oder wenn ich mit dem Projekt Chor größere Werke von  klassischen Komponisten singe ist das wie Zen. Aber auch mit meinem kleinen Chor. Wir haben für die Passionszeit ein Lied welches das unbegreifliche "des Wunder der Auferstehung" widerspiegelt. Aber mit dem Text" das ist mehr als ich fassen kann- darum ziehst du mich an, in Kombination mit der Melodie gesungen, die sehr innig und hingebungungsvoll ist, ist es doch fast wieder begreifbar.( da kommen mir immer fast die tränen)

Du warst aber fleißig und ich habe dich auch verstanden; )

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 24. Februar 2019 um 08:54

Das schöne ist: jeder fügt seine Wahrheit selbst zusammen. Bei manchen driftet sie ins Irreale ab ... unbemerkt, weil fanatisch. Für ihn real. Dennoch nur in seinem Kopf. Das Hirn ist "unbe-greif-lich".

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Februar 2019 um 12:51

Da  muss ich direkt an den Philosophen Berkeley denken.

Auch daran dass wir höchstwahrscheinlich Farben alle verschieden Wahrnehmen mein Rot sieht wahrscheinlich anders aus als dein rot

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 24. Februar 2019 um 16:06

Aber HASI; das ist doch gerade nicht schön, dass jeder sich seine eigene Wahrheit zurecht legt. Wir gehören doch alle dem großen Ganzen, Verschmolzenen an. Alle sind gleich. Alle eins. (Ohja, die Zen´s wieder, die 1000 Dinge in Einem, und das Eine in den 1000 Dingen... Das Nicht-Sein..... alles so unfassbar)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 24. Februar 2019 um 16:02

Genau, in der Metaphysik.

Ja, auf jeden Fall, Musik versetzt einen auch in eine höhere Ebene. Besonders bei Live-Konzerten von Lieblingsbands mit Musikern, die in ihrer Musik aufgehen und das Publikum mit in Ekstase reißen können.-- Ja, genau und Tanzen!!--- (Hahaha, bei Zen reagiere ich leicht allergisch ;). Wurden die Achtsamkeitsübungen zur Versenkungen durch für Kriegszwecke missbraucht. Andererseits sind die Zens auch die ein zigen, die sich für ihre Beteiligung am Weltkrieg nicht entschuldigen, sprich: sie sehen gar nicht, dass sie daran beteiligt waren. Aber Waffen produzieren... Und so hat jeder seine Macke.)

Das ist aber nett!! Ich war in Ekstase. ;D Das schrieb sich von allein. 

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 24. Februar 2019 um 16:07

Denk doch an Eurythmie! :).

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Februar 2019 um 22:04

Eigentlich ist der Buddhismus eine friedliche Religion in der Zen ein Teil von ist. Es wird hat vieles leider missbraucht was eigentlich rein oder schön ist.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 26. Februar 2019 um 18:29

Zen-Buddhismus ist schon ne eigene Schule des Buddhismus, in dem das Nicht-Sein/(Nicht-Denken (nicht "Sein" und nicht "nicht Sein" zur Versenkung/Erleuchtung (Verschmelzung mit den 1000 Dingen in 1, 1 in 1000) führen soll. Zen (japanisch), Chan (chinesisch). Was er wirklich kann oder will, kann niemand mehr wissen, weil der Westen ihn romantisiert (schön geredet) verbreitet hat. Im Westen kennt man auch hauptsächlich nur die Künste des Zen, die die Konzentration/ Achtsamkeit trainieren soll. Dazu können aber genauso gut Kampfkünste und Selbstkasteiung bzw. Stockschläge vom Meister dazugehören. Und so geht es ja auch mehr oder weniger den anderen Religionen, wie oft wurde die Bibel neu übersetzt, wie viele Fehler haben sich eingeschlichen, wie viele unterschiedliche von der eigenen Kultur geprägten Erkenntnisse, Bilder etc. haben sich hineingemischt usw. Das Ganze lässt sich natürlich auch auf jeden Mythos übertragen. 

Welche Glaubensrichtung will nicht friedlich sein? ;)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius meinte am 24. Februar 2019 um 08:55

Ich fasse mal zusammen: die Transzendenz ist - also - das Ziel! ( ... daß ihr Frauen immer so viele Wörter braucht. ;).)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Februar 2019 um 12:53

.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 24. Februar 2019 um 16:07

! :D

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius witzelte am 23. Februar 2019 um 21:02

Wenn Du nicht schon ein Vogel wärst, Schwani ... :D.

(Solch' langen Kommentar. Brauch' ich doch Monate für.)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 23. Februar 2019 um 22:14

DU doch nicht. Jetzt hattest du eine Stunde Zeit. Ich find meinen Schwanenkörper hier auch schon nicht mehr wieder. Ich mag jetzt nicht mehr diskutieren. Muss ja morgen fit zum Weiterlesen sein. Ich habt so viel gespoilert. ;D Wer weiß, ob ich dann noch Spaß an dem Buch habe. Ich habe doch letztens erst beim "Wortschatz" genauso viel gefordert und wurde dann am Ende enttäuscht. Aber okay, Elias ist Mathematiker und Susanne aber Geisteswissenschaftlerin, also darf sie ruhig den Rest ANspruch oben drauflegen. :D

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 24. Februar 2019 um 08:43

Also, wenn wir Dich anschließend nicht therapieren müssen ... :D.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 24. Februar 2019 um 16:08

HA; zum Glück ist bald Karneval, ich verkleide mich einfach mit einer Vogel-Häuptlingsmaske und mische mich unters fahrende Volk. ;D

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Februar 2019 um 22:09

Wir machen das alle in verschiedenen Städten,ziehen alle in unseren Bann...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 25. Februar 2019 um 12:11

Obacht vor den Piepmätzen, die sich um Dich scharren werden und Dir ans Federkleid wollen! Und ich höre schon: "Ich bin gut zu Vö ..." ;).

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 26. Februar 2019 um 18:31

Und der arme Schwaddi muss das bei Überstunden wieder ausbaden...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Petzi_Super_Maus kommentierte am 03. März 2019 um 22:32

Hase, der Schwan muss doch nicht therapiert werden.
​Ich glaube, nach dieser Lektüre wird sie nämlich selbst zum Vogelgott (überhaupt nach ihrem Kommentar, dass sie sich im Fasching so eine Vogel-Maske aufsetzt) - Heißt, ab sofort hat der Vogelgott nicht mehr die Gestalt einens Greifs, sondern eines Schwans. (Dann ist er wenigstens nicht mehr düster, sondern elegant*gg*)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 04. März 2019 um 09:49

Hahahahaha! Welch Trick! Nur bei dem Sturm heute fliege ich davoooon... Egal, ob schwarz oder weiß.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 12. Juni 2019 um 12:10

Und wenn wir ihn noch pink anmalten ...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 14. Juni 2019 um 21:56

nein, ich war jetzt pink genug. soll auch wieder kälter werden morgen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 24. Februar 2019 um 20:03

Der kalte, starre, rationale Lorenz hat mich direkt total überrascht. Offenbar ist er der Einzige, der die Leidenschaft und den Glauben der Eltern verstand oder zumindest sensibel für das Überirdische ist. Seine Liebe zu Marta ist für ihn das Magische, sowie die Geburt seiner Kinder. Doch nach all den Jahren verliert die Beziehung ihren Zauber. 

Im Urlaub sehnt er sich nach Clara (wer ETA kennt, weiß, Clara ist immer die klar sehende, liebevolle, kluge... ) und Clara hat wieder so etwas vogelartiges und hat angeblich magische Fähigkeiten. Sie hat den Teufel gesehen, er war bei Lorenz. Nachts wird er von einem Hackgeräusch am Fenster geweckt und ihm ist so, als sei er in eine "urzeitlcihe Landschaft" versetzt worden. die von Menschen noch unberührt, eigene Macht ausübt. Dort gibt es Wesen, die nach anderen Gesetzen leben als der Mensch und anderes für wirklich halten, und auf geheimnisvolle Weise rufen und locken.- Und dann erscheint auch ihm ein Vogel, der schon lange nicht mehr gesehen worden ist. (196.197) Dies ist Lorenz Vision, Ent-rückung. Ja, auch er schafft es. Und ihm bleibt die Offenbarung: r hat einen neuen Blick auf seine Arbeit (200), er erkennt die große Ermattung der geschäftigen Menschen auf der Straße, die ihren Blick nicht auf etwas anderes richten wollen, weil sie Angst haben, dass sie etwas Beunruhigendes entdecken könnten. Was sollte das sein?

Und dann kommt die Geschichte mit dem Autounfall, dem Jungen der auch mal wieder perfekte düstere Vögel malt, Träume von diesen hat, Angst, (bis 204), es wirkt als hätte er eine Todesahnung gehabt. Der schwarze Vogel, Krähe, gilt ja auch n der Mythologie als Botschafter einer Todesnachricht. 

Wieder taucht Herr V. - Anagramm auf, Lorenz kommt ihm sehr weit auf die SPur, mehr als seine Geschwister. Erst entdeckte er , dass Angstzustände bei Kindern zunehmen (207), sie sind auch empfänglicher für Märchen, Wunder, Aberglaube... Dann gibt es die Morton-Klinik (211), dort entwickelt V dieses Medikament (erinnert mich an das Soma), was den Menschen die göttliche Erfahrung näher bringen soll (215), an ewige Jugend (Leben) glauben sie heute nicht mehr. Diese heutige Krankheit des Menschen soll mit dem Medikament ausgerottet werden, wie einst die PEST, denn sonst verliert der Mensch alles, was Generationen aufgebaut haben, das was ihn ausmacht. Das Medikament werde das vorzeitig gealterte Gehirn reparieren, damit es wieder einen KLAREN BLICK bekommt, wie die Jugend, denn der mache das ECHTE LEBEN aus, intensiv und kraftvoll.(216)

---Das erinnert mich ja so an Wim Wenders "Himmel über Berlin", "Als das KInd noch KInd war", nur die unschuldigen und noch unaufgeklärten Kinder hatten genug "Fantasie" den Engel zu sehen, weil sie noch daran glaubten und ihn für real hielten.--

Dann fällt Lorenz der Drache auf dem Teppich auf, Chinesen haben wohl nen Drachengott und keinen Vogelgott. :D Und Lorenz hat eine weitere Offenbarung. "Ich sah- mich selbst- als anderen- als die Summe der Möglichkeiten, die Vollendung aller Erfahrungen, alles dessen, was ich in meinem Leben gedacht, gelernt, probiert hatte; alles war da, umfassend, körperlos, alle Momente meines Lebens ordneten sich und schlossen sich zu einem Ganzen zusammen wie schmutzige Fetzen, die sich plötzlich als Teile eines unendlich kostbaren, schimmernden Gewandes erwiesen. - Er sieht also als kleinen Teil eines unfassbar großen Ganzen. --- PENG wieder vorbei. (217) Und Lorenz krächzt wie ein Vogel.

Auch Lorenz wurde von einem Wolmuth bildt geprägt. Er fühlte sich allerdings dem Bild des Tobias näher. Erst hatte er Angst davor, doch dann inspirierte es ihn mit zunehmenden Alter. Ja, er wollte anders sein als sein Vater, die Welt bereisen, was Sinnvolles für die Obdachlosen tun (wie Dora eben Malen wollte), etwas das aus seinem Inneren kam, ABER er musste sich der rationalen, wirtschaftlichen Welt anpassen und fand ja dann schon Marta. (ab 210 und ab 230)

Dann trifft Lorenz auf den Alten vom Passamt, der die Geschichte von seinem Onkel erzählt, der im Krieg war und danach keinen Sinn mehr gefunden hat und zurück nach Afrika ging, um seinen Vogelkult zu gründen. und Chief Aly zu werden. ( Herr V?) Zum Mythos zu werden. Oh, er konnte fliegen. (ab 224) Und letzte Aufzeichnungen tauchen auf, wie die, die Thedor in Aza-Town fand. War er doch dort? --------- Und plötzlich sieht Lorenz eine Feder am Fenster und hat gar kein Interesse mehr an der Geschichte. Seine Hand wird schlaff. (229)

 

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. Februar 2019 um 21:36

Hast du gerade auch eine transzendente Erfahrung beim schreiben ;  )

An Todes Ahnung beim Verkehrsunfall des Jungen gedacht. Toll ist aber wirklich die Beschreibung seiner ganzheitlichen Erfahrung.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 26. Februar 2019 um 18:35

ER hat es wohl ganz gut verstanden.

Die Akkus waren leer und bei der Antwort ist der  letzte auch noch ausgegangen. :/ Ich mache mal weiter, wenn mein gesiebtes Hirn meine noch vorhandenen Zettelchen versteht.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
schwadronius erwähnte am 04. März 2019 um 14:07

Wie gut, daß ich kein Deutschlehrer wurde. Wenn ich all die Aufsätze lesen müßte ...

Der Schwan ist ein absoluter Aufsatzstreber !!! Du hattest bestimmt immer Einser. ;).

Ich denke, die rationalsten - mit dem klarsten Blick - kommen der "Sache" immer am nähesten. Im Gegensatz zu den Impulsiven oder Emotionalen. Sie verlieren sich - nicht so.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 04. März 2019 um 19:16

als lehrer doch nicht mehr. ok, ach, die von den schülern! meine deutschlehrerin dachte, sie würde promovieren, doch war sie mit 27 (?), die jüngste Lehrerin an der Schule. Da sie das aber dachte, waren meine Aufsätze ganz unten in ihrer Sternebewertung. ... 

wie soll das gehen? die sehen doch nichts. schick die alle mal zum aderlass. die säfte klingen ungesund. dazu fällt mir nur ein zitat eines solchen rationalisten ein: "Ich teste gerne Grenzen aus!" Ich wäre fast rückwärts mit dem Stuhl vor Lachen umgekippt.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 26. Februar 2019 um 19:15

Zum Spiel "Verschwinden" in der Kindheit, findet Lorenz "Allmählich hatten wir die Lust daran verloren, uns von irgendjemand finden zu lassen, und gaben uns ganz dem sonderbaren Gefühl dieses entkörperlichten Daseins, dem Verschwimmen und Verschwinden im Grau der Dämmerschatten hin, ein Genuss, dem womöglich ein archaischer Instinkt, die Ahnung der Möglichkeiten schwebender Kräfte, aufgelöster Grenzen zugrunde lag. Doch er ging auch mit Angst und Beklommenheit einher." (237) Kindern fällt es viel einfacher transzent zu werden und zu verschmelzen, da sie noch vieles der Fanatsie überlassen und noch nicht alles rational mit ihrem Verstand erklären können.

In der Beziehung mit Marta geht es auf und ab, währendd Lorenz sich innerlich wandelt. Das Iridische verliert für ihn letztendlich doch an Bedeutung. Martas Welt umgibt ihn mit Kälte, macht ihn kalt und herzlos. Es gab kein Mittel dagegen. Er war nur noch er selbst. (ab245). Interessant finde ich, dass er dazu sagt "Ist es nicht das, was gemeint ist, wenn man davon spricht den "Glauben" verloren zu haben?" (246). Seine Frau kann er nicht mehr mit Liebe ansehen, an sie hat er den Glauben verloren, aber hat er nicht einen anderen Glauben gefunden oder ist zumindest auf der Suche nach diesem?

Herr Morton wurde von einem Schamanen bei einer grausamen Zermonie (welche war das?? er will es nicht sagen!?!?! wie geheimnisvoll? erinnert sich überhaupt noch daran?) in einen Zustand besonders geistiger Empfänglichkeit versetzt worden. Auch er hatte eine VISION, doch er wurde dadurch von seiner Schwerut GEHEILT. Und auch diese Vision kann er nicht wiedergeben. "Aber er sei jetzt ein neuer Mensch und wisse, was es bedeute, wirklich zu leben, zu wachsen, zu arbeiten." (247f)--- Ja, hat er wohl den "wahren Sinn" des Daseins erkannt, den ein Rationalist nicht erkennt?

Nach der Begegnung mit Morton hat Lorenz sehr bewegende wie echt wirkende Träume, Träume sind ja auch Visionen und wer weiß, vllt geben sie auch Auskünfte über die Zukunft? Sie gelten auch als die bedeutsamsten Momente des künstlerischen Schaffensprozesses (Vision, Inspiration, Eingebung). Also Lorenz verspürt, dass "unirdische Klarheit" (256) sich in ihm breit macht.

"Ich wusste nichts- aber die ganze Welt schien plötzlich hell geworden zu sein, und Dinge, die verborgen gewesen waren, traten auf die selbstverständlichste Weise, rein und zeitlos hervor." (256f). Ich würde sagen, er hat die kindlichen Ängste vor dem Düsteren und Verschmolzen, die ANgst vor dem Unbekannten verloren. Jetzt sieht er klar. Und bestimmt mehr als die meisten Menschen.--- und im Traum begegnet ihm der Vogelgott/Morton verkleidet als sein Zwilling (im Geiste?). (259) Dann kommt noch ein ganz langes Zitat "Manchmal wurde ich, kurz bevor ich ganz wach war, blitzartig von EInsichten überwältigt, die mich selbst, meine Kindheit, aber auch die Geschichte meines Vaters und meiner Mutter und früherer Generationen umfassten; ich hatte nicht mehr den EIndruck auf der Erde zu sein, sondern in einer anderen Sphäre zu leben [...]manchmal meinte ich die brüchigen und spöttischen Stimmen zukünftigen Lebewesen zu vernehmen, die die Dunkelheit bevölkerten, oder ich nahm wunderbare Gedanken wahr, Bilder, deren geheimnisvolle Komplexität mich entzückte. Sobald ich jedoch versuchte, das alles in Worte zu fassen, zerrann es mir unter den Händen [...]." (259) --- Er hat wohl die mystische Erfahrung Einsichten in die Schöpfung, in den Ursprung, ins Dunkle zu erhalten. Der Kreislauf des Seins schließt sich. Und wie bei einer richtigen Vision kann er sie in ihrer Größe nicht 1:1 wiedergeben. ---- Aber wie ein rationaler Mensch bleibt er danach doch verwirrt und beängstigt zurück, denn Erklärungen hat er wohl nicht.

Und ab 262 wid Lorenz wie das Mädchen aus dem Märchen selbst zum Vogel. Er ist ein Luftwesen, die Luft trägt ihn, er schwebt, entfaltet sich nach einer langen Zeit der Hemmung, er fliegt einen Kreis, und fliegt dann immer höher bis in die kühle, flimmernde Helligkeit. "Und wie hatte ich glauben können,  in der Höhe wäre nichts?" (263) --- Glaube gefunden! Sein Körper hat sich in ein Instrument verwandelt, dass die Grenzenlosigkeit des Himmels erkundet. Aber er war auch jung und so alt wie die ältesten Götter, deren FLÜGEL FREUDE BEDEUTEN. "Ich war Prometheus, der Vater, der Helfer, und ich war Jäger, der Fresser, der sich vom Fleisch des Prometheus nährt und eins wird mit ihm." Die Kraft des Himmels ist in ihm, die Stadt liegt unter ihm, er macht komische Laute, ein stürzender Stern scheint die Erde zu bescheinen... (263/264).... Wie metaphysisch, symbolisch, mystisch! DIE ABSOLUTE VERSCHMELZUNG MIT ALLEM! 

Und ganz zum Schluss dann noch mit den Geschwistern.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
schwadronius kommentierte am 04. März 2019 um 14:41

" ... Kindern fällt es viel einfacher transzent zu werden und zu verschmelzen, da sie noch vieles der Fanatsie überlassen und noch nicht alles rational mit ihrem Verstand erklären können."

Schule, Staat, Kirche, wasauchimmer ... alle machen es kaputt !!!

Lorenz hat seinen inneren Frieden. Die anderen beiden suchen.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 04. März 2019 um 19:18

super these in deinem aufsatz! vergiss die fußnote am ende der seite nicht!-- 

die anderen beiden sind ja auch keine schreiberlinge. selbst schuld.

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
schwadronius fragte am 06. März 2019 um 15:46

Haben Noten auch Hände? Köpfe, Füße ...

Thema: Lektüre, Teil III; Seite 189 bis Ende
lesesafari kommentierte am 14. Juni 2019 um 22:30

du hast doch den elias und seinen wortschatz auch gelesen. bestimmt!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Naibenak kommentierte am 21. Mai 2019 um 12:42

(2) Ab und zu lese ich hier, dass scheinbar die Autorin den Leser (den Menschen) "vorführen" will. Das halte ich nicht so sehr für wahrscheinlich. Das würde sie selbst auch etwas höher stellen und ich glaube nicht, dass das ihr Bemühen ist. Es sei denn, sie schließt sich selbst mit ein. Aber trotzdem... Ich denke eher, sie zeigt unendlich viele Facetten des Menschseins auf. Psychologische und philosophische Betrachtungen über das, was Menschen bewegt und immer schon bewegte, anhand dieses Mythos aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dazu gehört der Glaube, der Aberglaube genauso, dazu gehört Wissensdurst - der allzu menschliche Drang, die Welt "verstehen" zu wollen... sich selbst verstehen zu wollen... dazu gehört aber insbesondere auch Liebe und Nähe, Geborgenheit, Verständnis, Unterstützung... all diese menschlichen "guten" Eigenschaften und was es aus einem macht, wenn diesbezüglich ein Mangel besteht... Ich könnte hier seitenweise weiterschwafeln :D :D :D

Am Ende dieses Kapitels ist Dora bei "sich selbst" angekommen. Plötzlich sieht sie sich in dem Bild. Mit ihrem Kind, welches sie opfert. Sie hat während der ganzen Bilder-Reise quasi eine tiefenpsychologische Eigentherapie hinter sich gebracht :D

Aber hey... vielleicht doch alles ein wenig weit hergeholt :D Trotzdem zeigt es, wie enorm weit die Autorin das Interpretationsfeld lässt. Es macht richtig Spaß zu grübeln. Auf der Suche zu sein. Sind wir doch irgendwie alle immer, nicht wahr?^^

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
wandagreen kommentierte am 21. Mai 2019 um 13:49

Schade, dass du bei der LR nicht dabei warst.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Naibenak kommentierte am 21. Mai 2019 um 13:54

(2) Hihi... das habe ich mir auch schon gedacht, Wandalein ;) Das ist endlich mal ein Lesestoff, bei dem man herrlich diskutieren kann und es ist super interessant, was sich jeder einzelne so dabei denkt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 14. Juni 2019 um 22:04

so ist es. dafür waren wir durch das wanderbuch noch dabei. ist definitiv immernoch das beste buch, das ich dieses jahr gelesen habe.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 27. Mai 2019 um 11:53

Finde ich auch, ich meine das du nicht dabei warst

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 27. Mai 2019 um 11:48

Ich glaube auch nicht das sie vorführen wollte.

Ich finde das was du schreibst gar nicht weit hergeholt

Sie beschreibt die Ganzheitlichkeit des Menschseins, auch auf der Metaebene. Manche Menschen haben sich aber kurzfrist verloren und müssen sich erst wiederfinden. 

Susanne Röckel ist da ein geniales Buch ( Werk) gelungen, man merkt es ja daran wie lange uns dieses Buch beschäftig, sei es eine scherzhafte Bemerkung im Forum, sei es das immer wieder aus der Wanderunde sich die Mühe machen , die LR wieder durchzuarbeiten.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
schwadronius erwähnte am 12. Juni 2019 um 12:19

Deswegen sollte dieses Buch öfter gelesen werden. Läsen wir es heute noch mal, fänden wir ganz andere interessante Dinge!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 109 bis 188
lesesafari kommentierte am 14. Juni 2019 um 22:15

kurzfristig? nee, komplett. wer will denn freiwillig heute was von metaebene, unbekannte, göttliche, andere, fremde, mythische, unsichtbare, unerklärliche... wissen? da kommt doch sofort: neee, das glaube ich nicht, ist alles quatsch, ist ein schönes gute-nacht-märchen.

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