Leserunde

Leserunde zu "Papyrus" (Irene Vallejo)

Papyrus -

Papyrus
von Irene Vallejo

Bewerbungsphase: Bis zum 05.05.

Beginn der Leserunde: 12.05. (Ende: 02.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Freiexemplare von "Papyrus" (Irene Vallejo) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menschheit. Bücher lassen Worte durch Zeit und Raum reisen und sorgen dafür, dass Ideen und Geschichten Generationen überdauern. Irene Vallejo nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch die faszinierende Geschichte des Buches, von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches. Dabei treffen wir auf rebellische Nonnen, gewiefte Buchhändler, unermüdliche Geschichtenerzählerinnen und andere Menschen, die sich der Welt der Bücher verschrieben haben.

ÜBER DIE AUTORIN:

Irene Vallejo, geboren 1979 in Saragossa, studierte klassische Philologie an der Universität von Saragossa und Florenz. Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Antike. ›Papyrus‹, ihr erstes Sachbuch, wurde in Spanien ein Bestseller und mit den wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Auch in ihren zahlreichen Auftritten als Gastrednerin und wöchentlichen Kolumnen in ›El País Semanal‹ und ›Heraldo de Aragón‹ berichtet sie über ihre Passion für die Antike. Sie ist Autorin von zwei Romanen und einigen Kinderbüchern. Irene Vallejo lebt mit ihrer Familie in Saragossa.

04.06.2022

Thema: Lektüre, Teil lll; Seite 417 bis Ende

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Buchgespenst kommentierte am 22. Mai 2022 um 18:44

Der Abschnitt zur römischen Geschichte hat mich noch mal richtig gepackt. Wow, Literatur von Frauen ist ein Kampf der über 1000 Jahre alt ist? Ich bin fassungslos. Und immer die gleichen Argumente. Genau wie sich die Argumente gleichen, mit denen Machthaber Bücher verbieten und vernichten und verfolgen. Ich glaube das übelste Argumente kam noch im letzten Abschnitt zu Griechenland "Wenn die Bücher den koran wiederholen sind sie nutzlos. Tun sie es nicht, sind sie Lüge und bringen Verderben." Wie arm wäre unsere Weltkultur, wnn wir uns nur auf einen einzige Basis, einen einzigen Blickwinkel konzentrieren würden.

Richtig erschreckt hat mich, dass amazon tatsächlich kommentarlos Bücher von ihren Geräten gelöscht hat. Und dann ausgerechnet 1984. Ich war ja schon immer misstrauisch gegenüber ebooks, aber die Unveränderbarkeit und Realität eines Buches sind für mich damit noch einmal so wichtig geworden. Wer könnte schon sagen, ob nicht kommentarlos Passagen einfach rausgenommen werden, weil sie irgendjemand für nicht mehr passend hält oder Formulierungen verharmlost? Das halte ich doch für sehr gefährlich.

Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und stöber jetzt nach weiterführender Literatur. Das hat mir wieder die Klassiker in Erinnerung gerufen, die noch auf meinem SuB schlummern.

 

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Azyria_Sun kommentierte am 24. Mai 2022 um 17:26

Das fand ich auch krass, dass Amazon einfach so ein Buch bei allen Nutzern gelöscht hat.

Und der Kampf der Frauen mit Lesen und Literatur. Auch da fand ich interessant, wie die Autorin aufgezeigt hat, wie stark da im Laufe der Generationen immer wieder der Wandel war. Erst waren die Frauen eingesperrt und durften gar nichts. Dann wurden doch auch wieder Mädchen unterrichtet. Und das im alten Rom. Wenn man dann in die nicht allzuferne Vergangenheit zurückgeht, durften Frauen wieder kaum etwas und waren für die drei K (Kinder, Küche, Kirche) zuständig.

Aber wie du bin ich von dem Buch auch sehr begeistert. Ich habe so viel Neues erfahren und altes Wissen aufgefrischt und intensiviert - unglaublich, wie gut die Autorin das alles recherchiert haben muss und wie sie ihre Liebe für Bücher zwischen den Zeilen hervorgebracht hat. Ein wirklich mit Liebe und Hingabe geschriebenes Buch!

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Tara kommentierte am 24. Mai 2022 um 18:38

Richtig erschreckt hat mich, dass amazon tatsächlich kommentarlos Bücher von ihren Geräten gelöscht hat.

Mich auch, der Gedanke macht mich richtig wütend. Da wird auf Knopfdruck Wissen ausgelöscht, das sich nicht wiederherstellen lässt. Da bleibt nur zu hoffen, dass das gedruckte Buch bleibt.

Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und stöber jetzt nach weiterführender Literatur. Das hat mir wieder die Klassiker in Erinnerung gerufen, die noch auf meinem SuB schlummern.

Mein Gedanke war auch, dass ich unbedingt noch einige Klassiker lesen muss, die ich bisher immer auf "irgendwann mal" geschoben habe.

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Reem kommentierte am 31. Mai 2022 um 13:08

Von dieser Aktion von Amazon hatte ich sogar schon mal gehört. Trotzdem unglaublich.

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buchfeemelanie kommentierte am 29. Mai 2022 um 05:14

Finde ich auch seltsam. Ich meine, bei Amazon gibt es ja wirklich ALLES.

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buchfeemelanie kommentierte am 29. Mai 2022 um 05:14

Finde ich auch seltsam. Ich meine, bei Amazon gibt es ja wirklich ALLES.

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La Tina kommentierte am 11. Juni 2022 um 17:53

Hmja, die Geschichte wiederholt sich quasi, und die christliche Kirche hat die Diskriminierung nochmal aufs Übelste verschärft.

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Azyria_Sun kommentierte am 24. Mai 2022 um 17:21

Krass, die Geschichte der Römer. Sicher hat jeder von Romulus und Remus gehört – aber, dass die Römer Frauen aus anderen Orten geraubt haben, weil sie keine hatten, war mir noch nicht bekannt. Und auch die Geschichte von Peggy Guggenheim kannte ich nicht. Klar, das Guggenheim Museum ist mir ein Begriff, aber wie es dazu kam. Dass sie Kunstwerke und auch Künstler mit nach Amerika nahm. Um im zweiten Weltkrieg Zuflucht zu finden. Die Geschichte kannte ich auch noch nicht, da muss ich unbedingt nochmal genauer nachrecherchieren!

Dann die Entstehung der ersten Bibliotheken, auch sehr interessant. Was ich auch amüsant fand war, dass die Schreiber damals eher für sich selbst und Freunde oder Bekannte geschrieben haben und gar nicht den Wunsch hatten, veröffentlicht zu werden. Dass eine Veröffentlichung und Verbreitung ihrer Werke eher einer Bloßstellung ihrer Seele gleichkamen. Krass, wie sich das gewandelt hat. Einerseits wollten sie gelesen werden, um mehr Einfluss und Prestige zu bekommen, aber bitte nicht von Fremden. Sehr gut hat mir auch die Geschichte über das erste Product-Placement gefallen. Aber irgendwie mussten ja auch reine Schreiber zu Geld kommen.

Ich mag einfach die Vergleiche der Autorin und finde es wirklich erstaunlich, wie sich Dinge über die Jahrzehnte und Jahrhunderte doch so gleichen. Damals Papyrusrollen vs. die neuen Seitenbüchern. Heute das gedruckte Buch vs. eBooks. Und auch damals wie heute: Was zensiert ist, ist besonders interessant. Besonders die Geschichte von dem Buch Ovids, das damals verboten wurde und noch doch bis heute überlebt hat, hat mir gut gefallen. Auch die Geschichte über den Briefwechsel von Helene Hanff und dem Buchhändler Frank hat mir gut gefallen und wie sie dadurch von der armen Möchtegern-Schriftstellerin doch noch zu einem Bestseller gekommen ist. Überhaupt die Geschichte der Autoren und des Buchhandels ist hier sehr schön und detailreich dargestellt und man merkt, wie wichtig der Autorin die Welt der Bücher ist und wie besonders diese Welt für viele Menschen sein kann, wenn man sich darauf einlässt.

Und dann ist das Buch auch schon zu Ende. Die Kapitel, wie Klassiker entstehen und die Grundidee von Klassikern in neueren Werken – seien es Bücher oder Filme – wiederverwendet werden, fand ich sehr interessant. Und wirklich gut gefallen hat mir die Geschichte mit der Inhaberin der Pension, die wertvolle antike Bücher aus der Truhe ihres verstorbenen Vaters nicht als solche erkannt hat und auf den Toiletten als Klopapier ausgelegt hatte… das Leben schreibt wirklich die komischsten Geschichten.

Über die Bibliothekarinnen, über die Irene Vallejo im Epilog schreibt, habe ich tatsächlich vor gar nicht allzulanger Zeit einen Roman gelesen. Teils historisch belegt, teils fiktional, aber das fand ich sehr spannend, wie diese Frauen sich zusammenschlossen und eine berittene Bibliothek gründeten um allen das Lesen zu ermöglichen auch denen, die nicht mobil waren und von zu weit außerhalb kamen, um in eine Stadt oder einen Ort mit Bibliothek zu gehen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war informativ, gut zu lesen. Ich habe so viel Neues dazugelernt – und mir nicht mal die Hälfte davon merken können.

„Papyrus“ ist auf jeden Fall ein Buch, das ich immer mal wieder in die Hände nehmen werde um einzelne Passagen nachzulesen oder auf gut Glück nochmal einzelne Kapitel durchzulesen, um noch mehr des spannenden und interessanten Wissens aufnehmen zu können!

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Tara kommentierte am 24. Mai 2022 um 18:42

Und auch damals wie heute: Was zensiert ist, ist besonders interessant.

Das wird wohl immer so bleiben.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es war informativ, gut zu lesen. Ich habe so viel Neues dazugelernt – und mir nicht mal die Hälfte davon merken können.

Das kann ich unterschreiben. Ich werde das Buch bestimmt noch mehrfach zur Hand nehmen und einiges nochmals nachlesen.

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buchfeemelanie kommentierte am 29. Mai 2022 um 05:16

Das ist tatsächlich etwas was ich an dem Buch mag. Man bekommt Ideen, über was man mehr lesen möchte. Und lernt eingiges dazu und hört von Menschen, die vorher unbekannt waren.

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Tara kommentierte am 24. Mai 2022 um 18:33

Die Informationsflut in diesem Buch ist wirklich gigantisch. Ich denke, dass ich es noch weit mehr als einmal zu Hand nehmen werde, um etwas nachzulesen.

Mir haben die Sprünge aus der Vergangenheit in die Gegenwart und die Vergleiche sehr gut gefallen. Vieles wiederholt sich in etwas anderer Form. Total erschreckend fand ich, dass Amazon eBooks einfach so gelöscht hat und das bestätigt direkt wieder, dass das haptische Buch einfach bleiben muss.

Für mich war beim Lesen die Liebe der Autorin zu Büchern direkt greifbar, ihre Begeisterung war auf jeder Seite zu spüren und meinem Empfinden nach ist es ihr unglaublich gut gelungen ein lebendiges Sachbuch zu schreiben. So bekomme ich gerne Informationen vermittelt.

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bücher_schnecke kommentierte am 26. Mai 2022 um 15:54

Ich habe noch nie ein eBook gelesen und mit diesem Wissen, fühle mich darin jetzt sehr bestärkt.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 12:00

Ich hatte schon davon gehört, dass eBooks ggf. nicht dauerhaft dem Käufer zur Verfügung stehen. Dies bezieht sich aber nicht alleine auf Amazon als Anbieter. Ich meine, Google oder Windows (ein anderer großer Anbieter) hat seinen Reader (und entsprechende Clouddienste) eingestellt, und damit waren auch alle Käufe verloren. Das empfinde ich als schockierend, denn immerhin kann man doch bei einem Kauf davon ausgehen, dass die Ware nicht (wie beim Leihen oder Streamen) flüchtig ist.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 12:36

Und dann fällt mir ja noch die peinliche Tolino-Aktion ein, wo für die Überführung eines Mayersche- auf einen Thalia-Account von den Nutzern ein Plattmachen des Geräts erwartet wird, durch das man dann Ordner-Struktur, gelesene Bücher und alles verliert, anstelle den geänderten Login durch eine Softwareänderung zu ermöglichen. 

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bücher_schnecke kommentierte am 26. Mai 2022 um 16:00

Jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich einfach nur beeindruckt von der Autorin. Ich hatte noch einige Seiten vor mir und schwups, plötzlich alles Anhang und Literaturverweise. Unglaublich, wie lange und intensiv die Recherche zu diesem Buch gewesen sein muss.

Das Buch ist einfach nicht mehr wegzudenken, vor allem nicht in seiner Papierform. Die Sache mit amazon und den eBooks ist ja mal unfassbar! Das ist gruselig!

Dass sich die Geschichte vor allem auf die Antike beschränkt hat, jedenfalls was das historische betrifft, stört mich überhaupt nicht. Ich habe mich schon immer für die Antike interessiert und konnte mein fundiertes Wissen da sehr gut anwenden.

Ich wünschte, ich könnte mir all die Dinge merken, die ich mir beim Lesen markiert habe oder wo ich gedacht habe "Ah, sehr interessant.". Leider wird das nicht gelingen, aber dafür weiß ich: dieses Buch steht bei mir im Bücherregal und kann jederzeit wieder hervorgeholt werden.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:56

Ich empfinde die Antike auch als faszinierende Epoche, hätte mir bei all den Exkursen dennoch auch den Bogen über die nächsten Jahrhunderte (nicht nur in die heutige Zeit) gewünscht.

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Maria_21 kommentierte am 26. Mai 2022 um 16:14

Die Autorin geht auf das letzte Aufbäumen des Weströmischen Reichs ein. Der junge Kaiser Caracalla bürgert 212 kurzerhand 30 Millionen freie Bürger ein und beschwört den Zusammenhalt der Römer durch die gemeinsame Kultur und die gemeinsamen Autoren. Aber 476 zerbricht das Reich und kann irgendwann den „barbarischen Invasionen und religiösen Erschütterungen“ nicht mehr standhalten. So geht vieles verloren, auch viele Schriften. Von einigen Schriftstellern sind nur noch Fragmente vorhanden. Immerhin 24 weibliche Dichtererzeugnisse überleben die Zeit. Die damaligen Autorinnen gehörten allerdings zur privilegierten Schicht und waren Ausnahmen.

Frauen haben zwar nicht alle geschrieben, aber sie haben zu allen Zeiten ebenso, wie die Männer, Geschichten weitergetragen. Ob am Webstuhl, Spinnrad oder sonst wo. Davon zeugen noch einige Worte: Handlungsknoten, roter Faden, Erzählstrang, Hirngespinst, sich verhaspeln, den Faden verlieren etc. Das fand ich beeindruckend, dass sich der Vorgang des Geschichtenbewahrens während des Handarbeitens auch in der Sprache widerspiegelt. Und bis in die heutige Zeit ist es immer noch eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, dass alle Menschen lesen und schreiben können und Zugang zu Büchern, also Geschichten, haben, wie Vallejo mit einer Anekdote aus Kentucky illustriert. 1934 gibt es dort, wegen der für Wagen unpassierbaren Wege, durch ein Regierungsprojekt bezahlte Bibliothekarinnen, die ihre wertvolle Ware, die Bücher, auf Pferden transportieren und so zu den Bewohnern bringen. Das Buch endet mit Menschen zu Pferde, so wie es auch angefangen hat, nur dass es am Anfang Bücherjäger sind. Der Kreis schließt sich.

Vallejo hat ein faszinierendes Werk zum Thema Buch geschaffen. Es hat, auch wenn das Buch ungewohnt umfangreich war, Spaß gemacht, all den Erlebnissen der von ihr beschriebenen Menschen, denen Bücher wichtig sind, zu folgen. Ich habe viel Neues erfahren und bin nach wie vor begeistert, wie Vergangenheit und Gegenwart, zusammenhängen.

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labbelman kommentierte am 30. Mai 2022 um 20:10

Bei der Schilderung mit der Handarbeit und dem Geschichten erzählen ist mir eine Erinnerung aus der Kindheit gekommen, die ich total vergessen hatte.

Meine Oma hat öfter von ihrer Schwester aus dem Nachbardorf Besuch bekommen. Und dann haben sie im Wohnzimmer gesessen, gehäkelt oder gestrickt und den neusten Klatsch und Tratsch ausgetauscht oder aber auch mal über was aus der Vergangenheit gesprochen. 

Ich glaube dieses Sachbuch ist gerade für Buchliebhaber ein ganz besonderes Geschenk.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:53

Die berittenen Bibliothekarinnen, die mitunter die Bücher selbst zum Ziel schleppten, haben mich sehr beeindruckt und zeigen auch, wie sehr Bücher von den Empfängern geschätzt wurden. Ich habe kürzlich im Internet von einer Aktion gelesen, wo es einen kostenlosen Haarschnitt gab, wenn der Kunde dem Frisur dabei etwas vorlas - eine Aktion, die v.a. Kindern die Scheu vor Büchern nehmen sollte.

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buchfeemelanie kommentierte am 29. Mai 2022 um 05:05

So, der letzte Abschnitt hat mir am Besten gefallen. Für mich hat sich das Buch nun flüssiger gelesen und wa rnicht mehr so anstrengend. 

Hier gibt es viele interessante Informationen die erst mal sacken mussten.

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labbelman kommentierte am 30. Mai 2022 um 20:08

Ja hat man sich erstmal an den Stil gewöhnt und sich eingelesen, dann flutschte es wie von selbst, aber eben doch irgendwie in einem gemächlichen Tempo. Einen Roman oder Krimi würde ich deutlich schneller lesen können, aber der liefert ja auch nicht so viel Input.

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Reem kommentierte am 29. Mai 2022 um 20:05

Auch die römische Sicht hat mir gut gefallen und viel bei mir angestoßen.

Frauen in der Literatur finde ich schon lange interessant.

Bei mir ist ganz viel verschüttetes Halbwissen wieder hochgekommen.

Ein wunderschönes Buch.

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labbelman kommentierte am 30. Mai 2022 um 20:06

Ich bin gerade fertig mit der Lektüre und irgendwie beseelt und erschlagen zugleich, denn es waren so viele Infos, teils so fesselnd und mitreißend, dass man gar nicht gemerkt hat wie viele Seiten man mal eben so wegsuchtet. Teils aber auch so ausführlich, dass mich die vielen Details erschlagen haben, aber eher im positiven Sinne.

Dass sich das Geschilderte eher in der Antike bewegt und mit unserer Jetztzeit verknüpft wurde, das hat mir gut gefallen. Bei dem hin und her bin ich immer gut mitgekommen.

Krass fand ich (warum wurde das nie im Geschichtsunterricht thematisiert), dass die Römer einfach mal Frauen geraubt haben, einfach so weil sie die haben wollten und selbst nicht genug hatten. Da ist denke ich jede Frau froh im hier und jetzt zu leben.

Auch fand ich spannend wie früh teilweise Frauen auch schon lesen und etwas lernen durften. Wenn man da heute an Afghanistan denkt und viele andere Länder auch, wo das den Frauen verwehrt wird, dann macht das irgendwie traurig.

Da ich die nächsten 2 Tage dienstlich unterwegs bin, werde ich wohl erst nach Ablauf der Leserunde meine Rezension posten und auch auf anderen Seiten verteilen können. Ich hoffe das ist in Ordnung!?

In jedem Fall ein Buch, was mich komplett überrascht hat und wirklich mal etwas Besonderes ist. ich glaube da blättert man auch immer mal wieder drin.

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Christine_Tarot kommentierte am 01. Juni 2022 um 10:56

Den Fokus auf die Frauen fand ich auch sehr gut. Und dass Frauen eigentlich sehr wichtig für die Gesellschaft damals waren.

Natürlich stimme ich zu - denn die Römer werden irgendwie oft als Helden dargestellt, aber im Buch liest man, dass sie auch viele Dinge mit Menschen gemacht haben, die eben gar nicht so gut sind. 

Allerdings habe ich manchmal auch beim Lesen gedacht, so viel hat sich gar nicht verändert. Wenn man daran denkt, dass es früher die Herrscher gab und viele arme Leute, die auch ausgebeutet wurden. 

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La Tina kommentierte am 11. Juni 2022 um 18:02

denn die Römer werden irgendwie oft als Helden dargestellt, aber im Buch liest man, dass sie auch viele Dinge mit Menschen gemacht haben, die eben gar nicht so gut sind. 

Und hat ein Lehrer immer gesagt, Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Wenn man das mal auf unzählige Sagen und Heldenmythen anwendet, in denen Frauen schlecht wegkommen, weil das Ganze von Männern erzählt wurde... Grad kommt z. B. ein Comic raus, Medusa und Perseus, in dem Medusa nicht die Böse, sondern das Opfer höherer Mächte ist. Tatsächlich doch eine äusserst realistische Variante.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:50

Vom Raub der Sabinerinnen hatte ich zuvor schon gehört, aus dem Geschichtsunterricht sind mir aber eher die kriegerischen Aktivitäten der Römer hängengeblieben.

 

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Nele33 kommentierte am 31. Mai 2022 um 10:21

Nun bin ich mit dem Buch durch und von der Fülle der Informationen doch noch etwas erschlagen ;-)

Wieviel mir durch die Autorin wieder ins Gedächnis gerufen wurde-phänomenal. Mich hat der letzte Abschnitt dieser Leserunde am meisten gepackt, wahrscheinlich weil ich im Lesestil angekommen war.

Dies ist kein Buch, welches ich so schnell vergessen werde und mit Sicherheit mehrfach noch in die Hand nehmen werde um einzelne Passagen nochmal zu lesen. Meine Liste der Bücher, nach denen ich Ausschau halten werde ich durch die Lektüre angewachsen.

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Goethe28 kommentierte am 04. Juni 2022 um 09:29

Etwas erschlagen;-) - da schließe ich mich an. Wahnsinnig viele und auch interessante Informationen, zahllose Stellen, an denen ich denke "müsstest du auch mal lesen".
An einigen Stellen habe ich Mühe, den Zeitsprüngen zu folgen, wo der Vergleich mit der Gegenwart nicht nur ein kurzer Hinweis ist, sondern ein ganzes Kapitel ausmacht, um dann wieder in die Vergangenheit (wo wir uns ja eigentlich noch befinden) zurückzukehren. Ach ja: eigentlich waren wir bei den Römern stehen geblieben:-)
Anspruchsvoll, aber sehr vielfältig und interessant.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:47

Ich sehe das ähnlich. Ich habe ganz viele Stellen markiert, auch solche mit Buchempfehlungen, fühle mich aber auch etwas erschlagen.

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Christine_Tarot kommentierte am 01. Juni 2022 um 10:52

Ich bin jetzt beim letzten Abschnitt und das Buch hat mich nicht enttäuscht... es gibt soviele Hinweise auf Bücher und Filme - es ist ein wahrer Fluss an Informationen. Es ist ein Buch, das wirklich lesenswert ist. Allerdigns fand ich es teils schwierig durchzuhalten (bei bestimmten Abschnitten) : Denn das Buch hat ganz starke Abschnitte (die fast filmerisch wieder gegeben werden) und welche, die dann eher fließen und einen Übergang schaffen. Ich zolle hier meinen Respekt, soviel Wissen miteinander verknüpfen zu können. Es kommt mir so vor, dass sie einfach alles niederschreibt, was sie weiß und was sie erlebt hat.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:45

Ich bin der Fülle der Informationen etwas überwältigt, hatte manchmal den Eindruck, dass möglichst jede Information irgendwie unterkommen sollte, was sie für mich aber wenig greifbar machte. Insofern bestätige ich, dass auch ich die Lektüre mitunter schwierig fand.

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Estrelas kommentierte am 06. Juni 2022 um 11:42

Ich fand es interessant, in diesem Abschnitt zu lesen, wie viel die Römer den Griechen nachgemacht haben. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Mir war ebenfalls neu, dass Werbung für Bücher gemacht wurde ("gegenüber ist ein Laden" ... "Er wird dir ... reichen", S. 490). Mir war bewusst, dass man bei eBooks nicht sicher sein kann, eine dauerhafte Kopie zu erwerben (bei der Einstellung eines Geräts sind wohl sämtliche Inhalte verlorengegangen), aber was hat es mit Amazons Löschung von 1984 auf sich? Das klingt ja wirklich dubios und verschwörerisch! Die Erklärung, dass der Titel wegen Abbrechgefahr am Ende gedruckt wurde, fand ich auch spannend. Ich habe also in diesem Abschnitt viel Neues erfahren, wenn auch nicht so viel über die Römer, wie ich erwartet hatte.

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buchina kommentierte am 09. Juni 2022 um 15:37

Puh, selten war ich bei einer Leserunde so hinterher, aber das Buch und ich sind nicht miteinander warm geworden. Bis zum Ende fehlte mir der rote Faden, es gibt eine Vielzahl von Infos aus möglichen Zeitebenen. Leider werde ich mir wahrscheinlich nicht viel merken können, dafür war es zuviel und zu durcheinander. Ich weiß dieses Buch hat viele Fans, ich gehöre nicht dazu. Ich mag Sachbücher, die eher wie Geschichten geschrieben sind, aber auch die brauchen für mich eine Struktur, der ich folgen kann, schade

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Frie kommentierte am 12. Juni 2022 um 21:50

Ich habe das alles sacken lassen und muss leider auch sagen: nicht meins. Ich bin richtig traurig, weil das Buch so schön ist.

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La Tina kommentierte am 11. Juni 2022 um 18:08

Der letzte Abschnitt war wieder interessanter für mich, dennoch sagt mir der Stil der Autorin, ihr Wissen zu vermitteln, nicht zu. Ich hätt mir ein stringenter aufgebautes Buch gewünscht,  so musste ich mich regelrecht durch Gefasel durchkämpfen. Wie eine Person, die ewig um den heißen Brei redet. Ich präferiere zielgerichtete Kommunikation, so Geschwafel nervt mich immens, daher war das Buch leider nicht meins, auch wenn äusserst interessante Details darin zu finden sind. Aber ich hab echt keine Lust, danach suchen zu müssen, sorry. Entsprechend lustlos hab ich fas Buch gelesen und auch ewig lang dafür benötigt.

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Frie kommentierte am 12. Juni 2022 um 21:51

Mir ging es leider genauso...

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Frie kommentierte am 12. Juni 2022 um 22:01

Auch ich habe mich jetzt durch das Buch durchgearbeitet- ich kann es leider nicht anders sagen. Einige Rezensionen hatten mir Hoffnung gemacht, dass der Teil über Rom besser zu lesen sei; bei mir war es nicht so. Obwohl immer wieder so interessante Sachen Erwähnung fanden (1984; der Übernahme der griechischen Kultur durch die Römer; der Frauendiebstahl mit Versklavung...) hat mich das Hin und Hergehopse unglücklich zurück gelassen. Mir sind das zu viele Fäden, die dann verloren gehen und unvermittelt wieder aufgenommen werden. Ich bin wirklich überrascht, dass die Meisten hier so begeistert sind. Ich hab das Gefühl, ich hätte irgendwas an dem Buch nicht verstanden. Ein Jammer; ich hatte mich so gefreut; ich wäre gerne begeistert gewesen.

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Birte kommentierte am 07. Juli 2022 um 23:06

Geschafft - zwar mehr als einen Monat über die Zeit (was mir bei einer Leserunde bislang noch nicht passiert ist), aber bei der Informationsfülle habe ich häufig nur wenige Abschnitte an einem Abend geschafft. Aber nun ist auch der dritte Abschnitt gelesen.

In Bezug auf den Schreibstil setzte sicherlich ein Gewöhnungseffekt ein, und auch wenn es immer wieder zu Wiederholungen kam, habe ich den Stil genießen können - für mich bleibt es eine Art Podcast in schriftlicher Form. Die Autorin spricht ja auf S. 512 auch von "Artikeln" - das trifft die Struktur des Buches für mich gut und erklärt zum Teil auch die Redundanzen.

Spannend fand ich hier die Gegenüberstellung der gebildeten (griechischen) Sklaven im römischen Reich und den Sklaven in Amerika, denen es bei Strafe verboten war, Lesen zu lernen - da Lesen Zugang zu Wissen ermöglicht. Und grinsen musste ich, dass "das Lesen mit einer gewissen Mäßigung praktiziert werden müsse, damit es nicht zum Laster würde." Und vielleicht kommt die Einstellung, dass Musiker ja Musik machen, weil sie daran Spaß haben (und doch bitte kein Geld dafür nehmen wollen) auch daher, dass das Geld verdienen mit Literatur und Wissen im alten Rom bei der Oberschicht verpönt war? 

Kritischer als die EBooks sehe ich die Gefahr, Daten durch Systemänderungen zu verlieren - oder auch durch die Alterung moderner Medien. Wer weiß schon, wie lange so eine CD lesbar bleibt? Oder Festplatten - wer hier nicht regelmäßig umspeichert, wird über kurz oder lang mit Datenverlust rechnen müssen. In dem Zusammenhang fand ich den Gedanken dann wieder tröstlich, dass neue Medien schneller wieder in der Versenkung verschwinden als alte, das Buch also immer noch eine Zukunft haben wird.

Ich gehe davon aus, dass dieses Buch es wahrscheinlich nicht in den "Kanon" oder in den Rang eines "Klassikers" schaffen wird, fand die Lektüre aber alles in allem sehr anregend.

 

 

 

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