Rezension

Die Geschichte des Buches

Papyrus -

Papyrus
von Irene Vallejo

Bewertet mit 5 Sternen

„Wenn eine Erzählung mich packt, wenn mich ihr Wörterregen durchnässt, wenn ich auf fast schmerzliche Weise begreife, wovon da erzählt wird, wenn mich die innige, einsame Gewissheit überkommt, dass der Autor mein Leben verändert hat, dann glaube ich aufs Neue: Ich - ganz besonders ich - bin die Leserin, nach der dieses Buch gesucht hat.“ (172)

Von mündlich überlieferten und schauspielerisch vorgetragenen Geschichten zur Schrift. Von Steintafeln zum geschriebenen Wort auf Papyrusrollen; bis hin zu Tierhäuten, Hadernpapier und unseren heutigen Holzpapieren. Herrscher, die das Wissen der Welt sammeln und besitzen wollten und beeindruckende Bibliotheken und Museen gründeten. Von für den Handel wichtigen Listen über Heldenepen bis hin zu einer vielfältigen Genrelandschaft. Vom gebildeten Adel über Kleriker bis hin zu nahezu jedem Bürger, der lesen lernen und dadurch Leser werden konnte. Klassiker, die immer wieder von begeisterten Lesern abgeschrieben, versteckt und bewahrt wurden und so bis heute überdauern konnten.

Irene Vallejo zeichnet all diese Entwicklungen in „Papyrus“ nach und geht der Geschichte des Buches auf faszinierende, hochgradig spannende Weise nach.

Ich kann das dieses Buch mit keinem anderen vergleichen, da es etwas völlig Neues ist. Ein aufregendes Sachbuch, eine Reise in die Antike, ein Herzensthema. Und wenn das Herz sehr für ein Thema schlägt, dann fehlen einem manchmal die Worte. So geht es mir bei diesem Buch. Ich kann eigentlich nur so viel sagen:

Ich - ganz besonders ich - bin die Leserin, nach der Irene Vallejos Buch gesucht hat. Und bestimmt auch du. Denn „Papyrus“ ist eine Geschichte für Büchermenschen.

Diese wunderschöne Ausgabe mit Goldprägung und Lesebändchen darf das Herzstück meiner kleinen Privatbibliothek werden.