Rezension

Wird nach dem Start immer schwächer

Secret Royal -

Secret Royal
von Avery Flynn

Inhalt:

Royal wider Willen

Nick Vane hat wichtigere Dinge zu tun, als der nächste Earl of Englefield zu werden. Doch als sein Großvater erkrankt und den Titel an ihn – den amerikanischen Rebellen – übergeben will, bleibt ihm keine Wahl. Zumal Brooke Chapman-Powell, die Assistentin des Earls, ihm keine Ruhe lässt und ihn nach England schleppt. Hier will sie ihn nicht nur die royale Etikette lehren, sondern auch, was es bedeutet, sich seiner Verantwortung zu stellen. Aber sie hat nicht mit Nicks Charme gerechnet – und dem heißen Prickeln zwischen ihnen …
Quelle: luebbe.de

Meinung:

Es war einmal ein Land weit, weit weg (ok, Yorkshire), in dem der charmante Erbe eines englischen Earls lebte, der auf Urlaub nach Amerika fuhr.

Das Cover passt zum Titel, aber zur Geschichte eher nicht so, denn Nick benimmt sich nicht wie ein Anzugträger und er kleidet sich auch nicht so.

Der Schreibstil ist wegen der Sicht recht gewöhnungsbedürftig, denn sie schreibt in der dritten Person, allerdings einmal aus Sicht von Nick und dann wieder aus Sicht von Brooke, wobei diese Wechsel auch mitten im Kapitel sind und nicht angekündigt werden. Daran muss man sich gewöhnen, aber ansonsten war der Schreibstil ok.

Zu Beginn lernt man Brooke kennen, die für den alten Earl arbeitet. Dieser will seinen Enkel Nick zu seinem Erben machen und will daher, dass Brooke ihn nach England holt und ihn auf seine Rolle vorbereitet. Nur will Nick das eigentlich gar nicht.

Der Einstieg in das Buch ist mir leicht gefallen. Nachdem man sich an den Schreibstil gewöhnt hat geht es relativ flott voran. Man lernt die wichtigsten Charaktere und deren aktuelle Aufgabe kennen und erfährt auch wieso Nick nach England kommen soll. Somit hat man sofort alle wichtigen Infos und kann umgehend in die Geschichte einsteigen.

Brooke fand ich als Charakter ganz nett, auch wenn sie sehr blass war. Sie will nur ihren Job erledigen, verhält sich oft als hätte sie einen Stock im Allerwertesten, kann aber auch sehr dominant sein und ihren Willen durchsetzen. Allerdings nicht in Sachen, die ihr wichtig sind, wie bei ihren Ideen, wie man dem Dorf mehr Einnahmen verschaffen könnte. Obwohl immer gesagt wird, dass alle ihre Schwester lieber mögen und sie nur aktzeptieren hatte ich dieses Gefühl nie.

Nick hingegen mochte ich schon viel lieber. Am Anfang wirkt er arrogant, aber auch das ändert sich mit der Zeit. Man merkt schnell, dass er den Leuten eigentlich auch helfen will, nur zeigt er es nicht so offensichtlich. Außerdem ist er Handwerker und Erfinder durch und durch. Er denkt immer über neue Erfindungen nach und repariert auch mal was, wenn es sein muss.

Ich habe das Buch in der Leserunde bei Lesejury gelesen, geteilt in drei Abschnitte. Das erste Drittel fand ich gut, Nick kommt in England an und sträubt sich gegen alles. Es gibt Hindernisse, die er und Brooke nicht so schnell überwinden und obwohl sie ihn zuerst nicht mag, wird sie gewzungen Zeit mit ihm zu verbringen. Außerdem gibts auch ein paar kurze Kapitel aus Sicht vom Earl, wodurch man einen besseren Einblick in seinen Zustand bekommt. Das hat mir alles recht gut gefallen.

Im zweiten Abschnitt und somit dem Mittelteil des Buches ging es dann schon etwas bergab für mich. Jedes Problem wurde schnell gelöst, zufällig haben sich Chancen ergeben, wenn Nick und Brooke diese gebraucht haben und wie es das Schicksal will schlafen sie in den Zimmern nebeneinander. Es ging einfach alles viel zu glatt und einfach dahin, ich hatte nie das Gefühl, dass die Charaktere wirklich Probleme haben, da die Lösung sofort da war. Die Handlung plätschert auch nur so vor sich hin und es ist ein ewiges hin und her, ob Nick nun bleibt oder nicht, ob Brooke ihn mag oder nicht, ob der Earl einem Vorschlag zustimmt oder nicht.

Leider wurde es dann auch im dritten Abschnitt nicht besser. Für mich war die Liebesgeschichte nicht wirklich nachvollziehbar und zu schnell. Plötzlich wird von der großen Liebe gesprochen, obwohl die sich nicht lange kennen und lange gehasst haben. Auch der Konflikt zwischen den beiden wurde viel zu schenll aufgelöst, es gab dabei nicht wirklich ein gutes Gespräch, sonder so in der Art: „Ich Tarzan, du Jane. Du gehören mir.“. Damit hatte sich die ganze Sache. Auch alle anderen Handlungsstränge und Andeutungen wurden nicht aufgeklärt. Man weiß nun nicht, was Brooke beruflich macht, ob sie es geschafft hat in den Gemeinderat zu kommen, so wie sie es wollte, oder ob ihre Ideen umgesetzt wurden. Vom alten Earl hört man sowieso nix mehr, der könnte ebenso gut gestorben sein, man weiß es nicht. Ebensowenig weiß man, wie es mit seiner Krankheit weiter ging. Und Nick? Er hatte ein Leben in Amerika, was wurde daraus? Aus seiner Firma, seinem Haus, seinen Freunden? Für mich blieben am Ende viel zu viele Fragen ungeklärt und das Buch hat mich sehr unbefriedigt zurück gelassen.

Fazit:

Das Buch startet recht gut, man lernt die Charaktere kennen und will wissen, wie es weiter geht. Allerdings wird es gegen Ende immer schlechter und es fühlte sich alles sehr lieblos an. Offene Fragen wurden nicht beantwortet, die Probleme haben sich viel zu leicht lösen lassen, ohne dass ein Charakter wirklich was dafür tun musste und ich habe zwischen den Protagonisten keinerlei Gefühle gespürt. Für mich war das Buch leider nix.