Rezension

Wintermärchen, dass mir nicht so gut gefallen hat

Wo Schneeflocken glitzern - Cathryn Constable

Wo Schneeflocken glitzern
von Cathryn Constable

Bewertet mit 3 Sternen

Sophie ist überglücklich. Ihre Internatsklasse macht einen Schulausflug nach Russland. Dafür fälscht sie sogar die Unterschrift ihres Vormunds. Endlich wird sie das Land sehen, von dem sie schon ihr Leben lang träumt! Als aber ihre russische Betreuerin plötzlich aus dem Zug verschwindet, sind Sophie und ihre beiden Freundinnen auf sich allein gestellt, inmitten einer einsamen, tief verschneiten Winterlandschaft und ohne Verbindung zur Außenwelt. Doch Prinzessin Volkonskaja nimmt sie in ihrem Palast auf. Auch wenn Sophie rätselhaft ist, wieso sie die Mädchen bereits erwartet hat …

 

 

[Die Protagonisten]

Die drei Freundinnen Delphine, Marianne und Sophie können unterschiedlicher nicht sein. Mit jedem dieser drei Mädchen kann sich eine andere Zielgruppe identifizieren, denn es gibt die Hübsche, die Intelligente und das Mauerblümchen. Diese drei Mädels spielen sich die Bälle gegenseitig zu. Mal streiten sie sich und versöhnen sich wieder, mal muss die eine der anderen sagen, wo es langgeht. Diese Dreiecksbeziehung ergänzt sich sehr gut.

Gefallen hat mir auch, dass die drei sich mal gestritten haben und nicht immer alles nur purer Spaß war. So konnten sie sich noch besser ergänzen.

Allerdings ist es Sophie, die bei allem heraussticht und später erfahre ich auch wieso. Dieser Grund gefällt mir zwar nicht wirklich, aber das erzähle ich euch erst später.

 

 

[Kulisse]

Russland ist eine traumhafte Kulisse, die ich zumeist in historischen Romanen besuche. Ich liebe den Schnee und den Zauber, den das Land auf mich ausübt. Immer haftet etwas märchenhaftes an der Vorstellung von Stürmen, Eis und Schnee und vielleicht sogar an einer alten Dampflok.  

 

[Handlung]

Mit der Handlung hatte ich so meine Probleme. Das ganze Buch und die Geschichte um Sophie beginnt sehr märchenhaft. Sie, das schüchterne Mauerblümchen, hat zwei aufgeweckte Freundinnen. Aus einem Zufall heraus, der mir noch sehr gut gefallen hat, darf Sophie nach Russland fahren.

Ich finde es schön, dass sie ein langgehegter Traum von ihr erfüllt, denn irgendetwas zieht sie schon lange in dieses große Land. Auch dieses Gefühl gehört mit zu dem Geheimnis, das der Lese Seite für Seite entdecken soll. Allerdings driftet die Geschichte immer wieder zwischen Realität und märchenhaften Zügen hin und her. Mein Problem damit? Die Realität passt für mich nicht in ein Buch, in dem es viele Märchenkomponenten gibt. Und die sind schließlich nicht nur beschränkt auf den Schnee, sondern auch auf sonderbare Menschen, Tiere und Gegebenheiten. Deswegen hätte ich mir gewünscht, dass das Buch dabei bleibt und mir am Ende nicht einen komischen Mix aus Vergangenheit und reicher Gegenwart bietet, um das Geheimnis aufzulösen.

Aus diesem Grund bin ich sehr enttäuscht. Zwar fesselt mich die russische Umgebung, das Gebäude, in dem die Kinder wohnen und die liebevollen Details, die die Autorin in die Geschichte eingebunden hat, aber das Fazit des Buches verstimmt mich. Ich denke, wäre die Geschichte beim Märchen geblieben, hätte es eine tolle Geschichte werden können.  

 

 

[Die Gestaltung]

Gefangen genommen hat mich das Cover, dass gut zum Winter und den Schneeflocken passte. Ich wollte unbedingt wissen, warum dieses Mädchen/Frau im Schnee hockt. Gerade das sollen Cover doch auslösen, die Lust ein Buch aufzuschlagen.

 

 

[Die Bewertung]

Leider bekommt dieses märchenhafte und zeitweise tolle Buch nur 3 Bücherpunkte.