Rezension

Wenn Schutzengel mogeln ...

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte - Noel Hardy

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte
von Noel Hardy

Bewertet mit 4 Sternen

"Wir verklagen meinen Schutzengel." Noel Hardy

Inhalt:
Wenn Schutzengel mogeln ...

Die junge Restauratorin Emma ist ein echter Pechvogel. Was sie anfasst, geht schief, vor allem in der Liebe. Als sie aber bei der Arbeit an einem Fresko kurz vor Weihnachten auch noch vom Gerüst fällt und beinahe ums Leben kommt, reicht es ihr: Sie beschließt, ihren saumseligen Schutzengel zu verklagen. Dass der dann tatsächlich vom Himmel auf die Erde geschickt wird, um sich zu verteidigen, hat sie zuallerletzt erwartet. Noch dazu sieht er unverschämt gut aus ... Aber ist er überhaupt wirklich ein Engel? (Quelle: Amazon.de)

Meine Meinung: 
Dieses Buch hat mich doch etwas überrascht. Wirklich entdeckt habe ich es auch nur des Titels wegen. Erwartet habe ich dann eine kleine romantische Liebesgeschichte, vielleicht auch mit einer Spur Tragik. Bekommen habe ich eine Geschichte über eine junge Frau, die lernen muss, nicht nur das schlimmste anzunehmen und das es auch immer noch Menschen gibt, denen es noch schlechter geht als ihr. 

Die Figur der Emma hat etwas tragisches, aber auch leicht überzeichnetes, dafür aber denoch liebenswertes. 

Murat Honigfels, seines Zeichens Emmas Schutzengel, ist genau so, wie der Buchrücken angedeutet hat. Er könnte ein Engel sein oder auch nur ein gewieftes Schlitzohr. 

Mein heimlicher Held der Geschichte ist jedoch Monsignore Wenzel. Er ist bei der örtlichen Kirche für sakrale Kunstwerke zuständig und sowas wie ein Ziehvater Emmas. Mit seinen eingebauten Lügenradar und seiner pragmatischen und trotzdem gottesgläubigen Art hat es mich am meisten berührt.

Wie ich oben schon angedeutet habe, ist dies keine Liebesgeschichte. Sondern mehr ein Spiegel, der einem zeigt, das man größten Teil sein eigener Glückes Schmied ist. Man kann nicht immer alles auf andere abwälzen. Witzig finde ich die "Schnapsidee" von der Klage aber schon, wie auch so manch andere Stelle. Mir hat etwas die Spannung gefehlt, da die Geschichte ziemlich vor sich hinplätschert. Doch regt sie trotz allem zum Nachdenken an, auch wenn ich mir an einigen Stellen, mehr tiefe in der Story gewünscht hätte. Aber das Beste ist das doch eher unerwartet Ende, das noch viel Luft zum weiterträumen der Geschichte lässt.