Rezension

Eine göttliche Geschichte, die unterhält und zum Nachdenken anregt !!!

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte - Noel Hardy

Der Advent, in dem Emma ihren Schutzengel verklagte
von Noel Hardy

Bewertet mit 4 Sternen

Emma Brahms scheint vom Pech verfolgt und das auf ganzer Linie. Egal was sie anfasst, es geht gründlich schief. Als die junge Restauratorin bei ihrer Arbeit auch noch vom Gerüst stürzt und auf dem OP-Tisch beinahe ums Leben kommt, hat sie die Nase endgültig voll. Statt den Arzt zu verklagen, der ihr irrtümlicherweise den Blindarm entfernt und seinerseits bereits Klage eingereicht hat, beschließt sie gemeinsam mit dem, seit dem ersten Aufeinandertreffen mit Emma, erfolglosen Anwalt Julian Kant, sich direkt an höhere Stelle zu wenden. Sie verklagt ihren Schutzengel ! Als dieser dann einige Tage später persönlich vor ihr steht um sich zu verteidigen, fühlt sich Emma zunächst veräppelt und glaubt ihm kein Wort. Doch schnell muss sie erkennen, das der Engel die Wahrheit spricht und da ist, um ihr als Wiedergutmachung für seine "Versäumnisse", aus einer sehr prekären Lage zu helfen. Die Sache nimmt einen Verlauf, mit dem Emma in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte....

Das Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn der geflügelte Wagen für mich noch immer keinen richtigen Sinn ergibt. Der ( recht verrückte ) Buchtitel zieht sich in einer Schleife über die ganze Front und die Sternchen sorgen für einen weihnachtlichen Touch. 

Auf 224 Seiten erzählt uns Noel Hardy, in lockerem und flüssig zu lesendem Schreibstil eine wirklich göttliche Geschichte, die in erster Linie unterhält, aber in der auch ein leiser Unterton mitschwingt, der den Leser nachdenklich stimmt. Die Handlung ist irgendwie verrückt, aber auch faszinierend, denn wer kommt schon auf die Idee, seinen Schutzengel zu verklagen ?! Das solch eine Idee nicht ohne Folgen bleibt, kann man sich denken und so erleben wir eine wirklich kuriose vorweihnachtliche Geschichte über Wunder, Engel und über Einsicht.

Protagonistin Emma ist ein herrlich erfrischender Charakter, mit trockenem Humor. Ich musste wirklich oft über ihre Aussagen schmunzeln und hab sie schnell in mein Herz geschlossen. Sie ist ein echter Pechvogel, der sein Schicksal jedoch nicht länger einfach so hinnehmen mag. 

Auch alle anderen Figuren, von Emmas Arbeitgeber, dem Kunstliebhaber Monsignore, über den wirklich liebenswerten und bemühten Schutzengel, bis hin zum schmierigen Kunsthändler, sind fantastisch ausgearbeitet.

Was mir nicht so gut gefallen hat, auch wenn es für die Geschichte natürlich von Bedeutung ist, waren die Passagen in denen es viel um Kunst ging. Das ist sicherlich Geschmackssache, mich hat es ein klitzekleines bisschen genervt, da sie auf den ohnehin schon recht wenigen Seiten, allerhand Platz einnehmen, auch wenn es, wie schon erwähnt, für den Verlauf der Geschichte natürlich wichtig ist. 

Fazit:

Trotz kleiner Schwäche, konnte mich diese vorweihnachtliche Geschichte durch ihre verrückte Handlung, den nachdenklich mitschwingenden Unterton und ihre charakteristischen Figuren, begeistern.