Rezension

Wenn man YA mag, dann sicherlich eine gute Wahl! :)

An Ocean Between Us - Nina Bilinszki

An Ocean Between Us
von Nina Bilinszki

Es ist mitten in der Nacht, es regnet und Avery ist allein im Auto unterwegs. Sie ist auf dem Weg zu einem Vortanzen, mit dem Ziel sich ihren Lebenstraum zu erfüllen – Studentin an der Juilliard werden. Doch dieser Abend soll nicht der Anfang, sondern das Ende ihres Traums werden, denn ein ihr entgegenkommendes Auto ist auf ihrer Spur, sodass sie ausweichen muss und von der Fahrbahn abkommt. Der Unfall hat zur Folge, dass sie nicht mehr tanzen kann. Glücklicherweise war ihre beste Freundin am Telefon und hat einen Krankenwagen gerufen, denn der andere Fahrer hat seinen Weg einfach fortgesetzt, ohne anzuhalten und nach ihr zu schauen. Wer weiß, ob Avery sonst mit dem Leben davongekommen wäre.

Doch nun muss sie mit ihrer Lebensplanung bei null beginnen. Avery weiß nicht was sie mit ihrem Leben anfangen soll, nachdem sie kein Ballett mehr tanzen kann. Sie beginnt zunächst ein Studium am LaGuardia Community College, das Problem ist nur, dass sie nicht weiß, welche Kurse sie überhaupt belegen soll. Dementsprechend sinnlos erscheint ihr zunächst das Studieren im Allgemeinen. Der einzige Lichtblick ist das Schwimmteam. Auch wenn sie früher mit schwimmen wenig anfangen konnte, ist es nun der einzige Sport, den sie überhaupt noch machen kann. Leider muss sie direkt am ersten Tag feststellen, dass Theo, welcher auch in einem ihrer Kurse ist, das Team leitet. Prompt verlässt Avery die Schwimmhalle wieder, denn Theo ist so ungefähr der letzte Mensch, mit dem sie Zeit verbringen möchte. Doch ist dieses Urteil über ihn wirklich gerechtfertigt?

Charaktere:

Ich empfand Avery als eine gut nachvollziehbare Protagonistin. Die erste Zeit nach ihrem Unfall hat man gemerkt, dass sie sehr verloren war und nicht wirklich wusste, was sie nun mit ihrem Leben anfangen soll, da sie sämtliche Energie bisher ins Ballett tanzen investiert hatte und dies nun nicht mehr möglich war. Allerdings muss ich gestehen, dass neben diesem Fakt über sie, relativ wenig ihres Charakters bei mir hängen geblieben ist. Für mich war sie ansonsten eine ziemlich typische College-Story Protagonistin. Sie hat Theo direkt aufgrund von einer vergangenen Erfahrung in Kombination mit ihrem ersten Aufeinandertreffen mit ihm verurteilt. Als sie ihn später besser kennenlernt, war sie sich dann doch unsicher, ob sie ihn richtig eingeschätzt hatte und so weiter. Also ja, man kann das Rad nicht unendlich neu erfinden, mir ist vollkommen bewusst, dass Geschichten, die an einem College spielen, oft diese Grundhandlung haben. Es ist einfach nicht so hundert Prozent meins. Deswegen lese ich auch eher vereinzelt mal Young Adult und lieber auch die zweiten und dritten Teile, da dort meist nochmal spannendere Charaktere verwendet werden als dieses klassische ‚beliebter Sportler und eher schüchterne Protagonistin‘.

Theo habe ich ja eigentlich auch schon mit beschrieben, er ist der beliebte Sportler, der von allen als Playboy gesehen wird, es eigentlich aber gar nicht ist, sondern nur die Fassade wahrt, weil er nicht Leuten vertrauen will, die ihn nur ausnutzen wollen. Auch sehr üblich für solche Geschichten, aber ist ja auch vollkommen legitim, wenn man es gerne liest. Ich ganz persönlich bin einfach nicht so der größte College-Story-Fan, dass solltet ihr bei dieser Rezension im Hinterkopf behalten.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war locker, flüssig und angenehm zu lesen. Obwohl ich, wie ihr wahrscheinlich bereits ahnt, nicht komplett von dem Buch abgeholt wurde, habe ich es relativ schnell durchgelesen und auch immer wieder gerne danach gegriffen. Meist schiebe ich es ein bisschen auf Bücher weiterzulesen, wenn ich nicht so richtig mit ihnen warm werden, doch durch den Schreibstil ist das nicht passiert. Was die Spannung betrifft, wurde ich da leider nicht wirklich überzeugt. Für mich war „An Ocean between Us“ leider sehr, sehr vorhersehbar. Aber auch das ist ja immer eine sehr persönliche Sache. Nicht jeden stört es und auch ich bin der Meinung es geht vor allem darum, wie man zu einem bestimmten Ereignis kommt. Leider war es für mich schon sehr früh offensichtlich wie fast die gesamte Handlung weitergehen wird. Bis auf einige Details lag ich damit dann auch richtig. Persönlich hätte ich mir ein bisschen mehr Unvorhergesehenes gewünscht, aber wie gesagt, sowas empfindet jeder anders und da ist auch gut so.

Fazit:

„An Ocean between Us“ ist eine schöne College-Geschichte mit einem angenehmen Schreibstil. Wie bereits erwähnt, tue ich mich mit diesem Genre meist etwas schwer, vor allem mit dem ersten Band einer solchen Reihe, weil dort die Protagonisten doch meist sehr ähnlich in den verschiedenen Reihen sind (Stichwort beliebter Typ, eher schüchternes Mädchen). Wenn man allerdings an diesem Genre mehr Freude hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass man auch das Buch sehr mögen wird. Ich fand toll, dass die Autorin mal anderen Sportarten gewählt hat als die üblichen. Außerdem freue ich mich, obwohl ich hier relativ kritisch war, auf den zweiten Band. Ich mochte Kayson und Lizzy direkt als sie das erste Mal miteinander sprachen und ich habe so im Gefühl, dass ich die Charaktere persönlich einfach nochmal interessanter finden werde, was für mich beim Lesen immer superwichtig ist. Also: „A Fire between us“ here I come. ♥