Rezension

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Ungewöhnlich, aber doch unterhaltsam - mit Witz, Humor und auch Traurigkeit

Eine Therapie für Aristoteles - Melanie Sumner

Eine Therapie für Aristoteles
von Melanie Sumner

Aristoteles, genannt Aris, Thibodeau ist ein Mädchen von 12 1/2 Jahren und sehr reif für ihr Alter. Nicht nur, daß sie in ihrem Alter schon verlobt ist und eine Fernbeziehung mit ihrem Verlobten Billy führen muß, nein - sie plant auch noch, einen Roman, gar einen Bestseller,  zu schreiben, mit dem sie ihrer gebeutelten verwitweten Mutter Diane finanziell unter die Arme greifen kann. Diane hat ihren über alles geliebten Mann Joe verloren, als Aris erst vier Jahre alt war. Damals war sie gerade schwanger mit Aris Bruder Max, der seinen Vater somit nie kennenlernen konnte. Die Familie lebte damals im einsamen Alaska und kehrte nach Joes Tod wieder in Dianes Heimatstadt, einem eher kleinen Ort, in dem auch Dianes Eltern noch leben, zurück. Mehr schlecht als recht schafft Diane es, das alltägliche Familienchaos zu beherrschen. Aris ist ihr dabei eine große Hilfe. Max, der kleinere Bruder schlägt sich selbst und macht deswegen eine Therapie. Aris, die ihren Vater tagtäglich schrecklich vermisst, bekommt von ihrer Mutter statt einer Therapie, den Ratgeber "Romane schreiben in 30 Tagen!" geschenkt und ist nun voller Hoffnung, daß es ihr gelingen wird, in 30 Tagen den geplanten Roman fertigzustellen. Doch aller Anfang ist schwer und Aris nimmt das Autorensein sehr ernst. Der Leser erfährt viel über Aris und ihre Familie, ihre Probleme, die Vergangenheit und natürlich den ganz normalen Alltagswahnsinn. Dabei geht es auch schon  mal sehr ernst und traurig zu, aber oft genug blitzt der spitzbübische und altkluge Humor Aris zwischen den Zeilen hervor.

Das Buch ist sehr ungewöhnlich, im Schreibstil und auch im Aufbau, dennoch unterhält es durchweg doch ganz gut, auch wenn ich hin und wieder schon einmal meine Probleme mit dem Buch hatte. Es werden manchmal so viele Dinge und Nebensächlichkeiten erwähnt, die für mich die Handlung eher etwas störten und so vielleicht den roten Faden der Geschichte vermissen ließen. Zwischendurch gibt es aber wieder viele sehr berührende Stellen und auch sehr humorvolle Begebenheiten, die mich zusammen mit dem sehr gelungenen Ende jedoch wieder versöhnten. Dafür gibt es von mir sehr gute 3 Sterne!