Rezension

toller Genremix mit geistreichem Humor

Ghostbound - C. M. Singer

Ghostbound 1
von C. M. Singer

Bewertet mit 4 Sternen

Was machst du, wenn du deine grosse Liebe triffst und diese noch am gleichen Abend vor deinen Augen ermordet wird?
Und vor allem: Wie reagierst du, wenn dir diese grosse Liebe danach als Geist gegenübersteht und behauptet, dass du die Einzige bist, die ihn sehen kann?

Genau das passiert Elizabeth Parker. Sie ist Reporterin und soll einen Artikel über die Teenager-Morde in London schreiben. Um an Insiderinformationen zu gelangen, versucht sie, mit dem Polizisten Daniel Mason privat ins Gespräch zu kommen. Doch an diesem gemeinsamen Abend realisiert sie, dass er genau ihr Typ ist. Der Schock sitzt tief, als Daniel vor ihren Augen umgebracht wird .... und noch tiefer, als dieser danach als Geist wieder bei ihr auftaucht.
Unerwartet schnell akzeptiert sie jedoch diese Tatsache und macht sich mit ihm zusammen auf die Suche nach seinen Mördern.

C. M. Singer greift in einige Genre-Kisten, zieht aus allen das Beste heraus und bereitet es zusammen als 'romantischen Geister-Krimi zum Schmunzeln' auf.
Die Krimi-Elemente überwiegen meiner Meinung nach. Liz ist Reporterin und ist es gewohnt, Geschehnisse nicht einfach ruhen zu lassen. So glaubt sie nie daran, dass es sich um einen zufälligen Raubüberfall handelt und beginnt erst hinter Dannys Rücken nachzuforschen, bekommt dann aber Hilfe von seiner Seite. Zu den beiden gesellen sich noch zwei weitere (Hobby-)Detektive, die mir äusserst gut gefallen haben und der Story richtig gut tun. Die Recherchearbeiten werden im Buch sehr detailliert behandelt, was auf der einen Seite äusserst interessant ist, mir jedoch auf der anderen Seite zum Teil etwas zu detailliert war, so dass die Geschichte für mich im Mittelteil die eine oder andere Länge aufweist. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob ich dies auch so empfunden hätte, wenn "Ghostbound" nach wie vor in zwei Teile gesplittet gewesen wäre.

Obwohl Daniel nun als Geist auf der Erde haust, entwickelt sich zwischen ihm und Liz eine feinfühlige Liebesgeschichte, die uns durch das ganze Buch begleitet. Diese hat mir sehr gut gefallen und kommt ohne Kitsch aus.

Während der gesamten Geschichte sind wir an der Seite von Liz und obwohl nicht die ich-Perspektive verwendet wurde, erfahren wir viele ihrer Gedankengänge. Hier hätte mich zwischendurch auch die Sicht auf Daniel sehr gereizt. Wie ist es für ihn, plötzlich ein Geist zu sein und sozusagen auf den Trümmerhaufen seines Lebens blicken zu müssen? Wie ergeht es ihm damit, dass er zwar die Liebe zu Liz hat, sich nun jedoch nicht mehr weiter entwickeln kann?

C. M. Singers Schreibstil ist flüssig und liest sich kurzweilig. Ein grosses Plus ist für mich der eingebaute Humor und der geistreiche Wortwitz. Ein Buch, das zum Miträtseln anregt, einen hoffen lässt und immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht zaubert.

Der zweite Band "Soulbound" ist schon als eBook erhältlich, soll aber demnächst auch als Taschenbuch erscheinen. Für mich ist diese Lektüre definitiv ein Muss, denn "Ghostbound" endet schon mit einem etwas fiesen Cliffhanger.

Fazit:
In "Ghostbound" verbindet C. M. Singer gekonnt Krimi mit Romantik und Paranormalem und reichert das Ganze zusätzlich mit geistreichem Humor an. Eine tolle und ausgewogene Mischung!