Rezension

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Toller Auftakt

Fyn - Erben des Lichts
von Nadine Kühnemann

Bewertet mit 5 Sternen

Auf das Buch habe ich schon etwas länger gewartet und nachdem es mir die Autorin nach einem Gespräch über Facebook hat zukommen lassen, konnte ich gar nicht anders und musste es sofort lesen.

Fyn ist anders als die anderen.
fyn ist zwar ein Alve, aber dennoch anders als all die anderen, denn er scheint keine Magie in sich zu tragen. Als Findelkind bei seinem Ersatzvater aufgewachsen, spürt er früh, wie es heisst, nicht gewollt zu sein. Niemanden scheint er etwas recht machen zu können, seine Unfähigkeitkeit, was die Magie angeht, ist ein Makel, dass für seine Rasse schlichtweg als inakzeptabel gilt.
Als er dennoch an der königlichen Akademie zum Elitesoldaten ausgebildet wird, feindet gerade sein Mitkomilitione Per ihn öffentlich an und das nicht nur einmal.
Obwohl er von diesem  nicht nur einmal drangasliert wird, obwohl er ausser seinem Technoiden Arc niemanden als Freund hat, niemanden mit dem er vielleicht mal reden könnte, kommt aufgeben für ihn einfach nicht in Frage.
Als der Kögnig heimtückisch ermordet wird, gerät sein Leben ganz aus den Fugen, denn ausgerechnet er wird verdächtigt, dafür verantwortlich zu sein.
Mit hilfe eines ihm fremden, jungen Mädchens, welche ihm nicht nur einmal sprichwörtlich die Haut retten, gibt es nicht viel, was er überhaupt noch tun kann und doch zählt für ihn beinahe nur eines: Rache nehmen an denen, die für seine Flucht verantwortlich sind.

Allein das Cover hat es mir unglaublich angetan. Ich mag den darauf abgebildeten jungen Mann, welcher - wie ich denke - Fyn darstellen soll. Zusammen mit der Schrift und den doch etwas helleren ergibt das Gesamtbild ein Cover, welches ich mir gar nicht oft genug ansehen kann.

Der Schreibstil der Autorin hat mich persönlich von der ersten Seite an gefesselt. Ich habe bereits Jenseits des Windes der Autorin gelesen und bereits da wusste ich, dass Jenseits des Windes nicht das letzte buch gewesen sein wird, welches ich von Nadine Kühnemann lesen werde.

Am symaptischsten war mir von Anfang an Arc. Der Technoid legt menschliche Züge ans Herz, welche mich immer wieder überrascht habe, aber auch das eine oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht.
Fyn selbst ist ein... sagen wir, er ist ein wenig anders. Seine größte Schwäche ist sein auftretender Jähzorn. Fast immer dann taucht sein "Schatten" Norrizz auf. Norrizz ist jemand, den ich so manches Mal einfach an die Wand klatschen wollte und im nächsten Moment haben mir seine Sprüche fast schon wieder gefehlt.
Ich will über ihn nicht zuviel verraten, in welchem Verhältnis die beiden stehen, denn ich finde, jeder sollte sich ein eigenes Bild von diesen beiden ungleichen Charakteren machen.

Ylenia, welche ihm sprichwörtlich den Arsch rettet, war für mich ein Charakter, den ich absolut nicht einschätzen konnte. Ihre ganze Handlungsweise konnte ich manchmal nicht richtig nachvollziehen und warum genau sie Fyn nun überhaupt rettet, was genau sie mit ihm vorhat - das wird sich in diesem Buch allerdings nicht aufklären. 

Meiner Meinung nach hat Nadine Kühnemann ein Werk geschaffen - welches allein schon durch das Ende - sehr neugierig auf die Fortsetzung macht. Gerade, weil das Thema Rache in diesem Buch meiner Meinung nach wirklich zu kurz kommt bzw. fast gar nicht vorhanden ist, wird man jedoch gewissermassen "gezwungen" ( wobei das eigentlich das falsche Wort wäre)  auf den zweiten Teil zu warten - welcher übrigens unter dem Titel "Die Saat der Dunkelheit" im März 2014 erscheinen wird.
Dennoch kann ich dieses Buch durchaus empfehlen und gebe ihm 5/5 Herbstblättern, den dieses Buch aus dem Bereich Steampunk Fantasy hat mich wirklich begeistert.