Rezension

Fantasy mit Steampunkelementen

Fyn - Erben des Lichts
von Nadine Kühnemann

Bewertet mit 4 Sternen

Auf dem Cover dieser ungewöhnlichen Fantasy mit Steampunk Elementen „Fyn-Erben des Lichts“ von Nadine Kühnemann ist ein junger Mann in nachdenklicher, vielleicht aber auch eher trotzigen Pose zu sehen. Dieser Mann könnte Fynrizz, genannt Fyn, sein. Er ist als Adoptivsohn eines Elitesoldaten des Königs aufgewachsen, seine Herkunft ist unbekannt. Von seinem Vater Breanor, der dem Geschlecht der Alven angehört, ist eine militärische Ausbildung vorgesehen, entgegen dem Willen von Fyn. Jedoch wird ebenfalls gewünscht, dass er sich mit der Entwicklung und Reparatur technischer Gegenstände beschäftigt, zu denen auch Waffen zählen. Fyn fällt äußerlich im Kreis der Alven schon durch sein schwarzes Haar auf. Zu Beginn des Buchs schaut er in einem Rückblick auf eine besondere Szene seiner Kindheit zurück als er seinem inneren Dämon Norizz, der für andere unsichtbar ist, zum ersten Mal begegnet.

Die Autorin schafft mit Calanien eine ganz eigene Welt in der dieser Roman spielt. Während Fyn zum Mann heranreift, nehmen die Unruhen im Land zu, hervorgerufen durch die Unzufriedenheit der Menschen. Angesichts der angespannten Lage im Land durchläuft er eine verkürzte Ausbildung zum Krieger, bei der sich herausstellt, dass er kein Talent hat, Magie zu bewirken. Einzig tote Tiere vermag er für einen kurzen Moment zum Leben zu erwecken. Doch etwas schlummert in ihm, das niemand ahnt und das sich eines Tages zeigen wird.

Während der Klappentext schon sehr weit vorgreift, was ich sehr schade finde, verfolgt der Leser zunächst einmal Fyns Ausbildung innerhalb der sogenannten Weißen Liga. Er liebt Ordnung und Sauberkeit und neigt zum Jähzorn. Mit der Zeit wird jedem klar, in welchen Situationen sein Dämon Norizz für Fyn sichtbar wird. Die Atmosphäre in der er aufwächst ist lieblos und auch er begegnet anderen Personen meist eher kühl. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Fyn geschrieben. So ist es möglich, dass der Leser an seiner Gedankenwelt teilhat.

Der Handlungsrahmen der Geschichte ist einzigartig, ebenso wie das Genre ungewöhnlich ist. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen.  Fyn ist eine ganz besondere Persönlichkeit, mit der ich persönlich leider nicht sympathisieren konnte. Zum Ende bleiben viele Fragen offen, die im zweiten Teil der Story sicher eine Auflösung finden werden.