Rezension

temporeicher Thriller mit etwas komplexer Handlung.....

Sieben Gräber - V. S. Gerling

Sieben Gräber
von V. S. Gerling

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung
Auf einer Baustelle in der Nähe von Braunschweig werden beim Ausheben einer Baugrube die sterblichen Überreste von sieben Kindern entdeckt. Bei einer der Leichen findet die Polizei einen Peilsender, der sich zu einem ehemaligen Beamten des BKA zurückverfolgen lässt: Nicolas Eichborn.
Als Eichborn von den sieben Leichen hört, weiß er sofort, um wen es sich handelt. Und er weiß, wer für deren Tod verantwortlich ist: Vor sechs Jahren hatte er gegen die Russenmafia ermittelt und ein junges Mädchen hatte ihm dabei geholfen. Sie ist eine der Toten aus der Baugrube.
Eichborn entschließt sich, den Fall neu aufzurollen, um die Russenmafia und deren Boss endgültig zu vernichten. Gemeinsam mit Patrick Ebel entwirft er einen Plan, der sowohl perfide als auch überaus riskant ist. Schon bald wird aus dem Jäger ein Gejagter und Eichborn läuft Gefahr, alles zu verlieren, was ihm wichtig ist.
Meinung
Dies ist bereits der dritte Teil des Ermittlerduos Nicolas Eichborn und Helen Wagner. Seinen Vorgänger „Falsche Fährten“ habe ich ja bereits gelesen und dieser bekam von mir 3 Sterne. Umso mehr war ich diesmal natürlich gespannt, ob „Sieben Gräber“ dies toppen könnte.
Diesmal viel mir der Einstieg etwas leichter. Die Handlung fing rasant an und ich erfuhr sogleich, dass sieben Kinderleichen nach Jahren gefunden worden waren. Es erweckte den Anschein, dass es etwas mit einem früheren Fall von Eichborn zu tun hat. Dieser wusste auch gleich, um was oder wen es ging und somit konnte der Fall beginnen.
Über das Thema Kindesmissbrauch und organisiertes Verbrechen zu schreiben, war gewiss nicht einfach. Herr Gerling hatte aber durch tolle Recherchearbeit einen Thriller erschaffen, der vor Spannung nur so sprühte. Diese hielt auch bis zum Schluss an und es gab ein tolles Ende, bei dem alle aufgekommen Fragen beantwortet wurden. An manchen Stellen war es sogar für mich nicht einfach, weiter zu lesen. Eine gewisse Grausamkeit kam rüber und ich muss sagen, dieses Buch ist bestimmt nichts für schwache Nerven.
Der Schreibstil war gut. Flüssig zu lesen, einfach zu verstehen. Am besten gefielen mir die teils sehr ironischen Dialoge zwischen den Personen. Die Umgebungsbeschreibungen hätten etwas mehr sein können.
Was mir nicht so gut gefallen hat, war die Tatsachen das Helen Wagner diesmal meiner Meinung nach etwas zu kurz kam. Ihr wurde nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt und sie kam nicht oft vor, wobei sie ja eigentlich zu den Hauptprotagonisten gehört. Altbekannte Personen waren wieder mit dabei und hatten sich auch etwas weiter entwickelt. Im Großen und Ganzen waren die Darsteller ok.
Fazit
„Falsche Fährten“ ist ein temporeicher und spannender Thriller mit brisanten Themen, welche gut umgesetzt wurden. Die Charaktere waren manchmal etwas klischeehaft und die Handlung mittendrin etwas komplex. Ich vergebe deshalb gute 3,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung und hoffe, dass diese Reihe bald fortgeführt wird.