Rezension

Spannende Geschichte

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau -

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
von Kim Rabe

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch hat mich vom Klappentext her angesprochen - Monster jeglicher Art, eine Mischung aus Fantasy und Crime? Klang viel zu gut, um es nicht zu lesen und am Ende bin ich wirklich froh, denn die Geschichte hat Spaß gemacht.
Der Einstieg ist mir allerdings ein bisschen schwer gefallen ... ich hab doch ein ganzes Weilchen gebraucht, bis ich mich in den Stil eingelesen habe. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich viel abends gelesen habe und schneller müde werde. Der Stil ist an vielen Stellen sehr ausschweifend und beschreiben - für meinen Geschmack ein wenig zu viel, sodass ich eingangs auch mal ein paar Passagen überflogen habe. Nach dem Einlesen war es dann aber deutlich besser. Zudem war ich kein Fan vom Berliner Dialekt ... einige Nebencharaktere haben nur darin gesprochen (was ich nicht verstanden habe, wenn denn alle anderen "normal" reden), vieles hab ich mehrmals lesen müssen, bis ich die Aussage verstanden hatte.
Die Handlung hat mich von Anfang an interessiert. Zum einen natürlich der Teil mit den Monstern selbst, da wird viel zu den Hintergründen gesagt. Zum anderen natürlich der Fall, den Lucy übertragen bekommt. Sehr spannende Entwicklungen und lange wusste ich nicht so richtig, wie ich das alles einsortieren muss und wo da die Zusammenhänge bestehen. Was gut ist, denn so kam es auch immer wieder zu überraschenden Entwicklungen. Irgendwann hatte ich eine Vermutung und hab mich gefreut, dass sie sich doch bewahrheiten konnte.
Interessant fand ich auch die eingebauten gesellschaftlichen Probleme. Denn auch wenn die Monster in Berlin leben, und das schon seit einigen Jahren, heißt das nicht, dass sie gesellschaftlich oder gar rechtlich auf einer Stufe stehen. Fand ich spannend umgesetzt und hoffe da noch auf meiner Entwicklungen in möglichen Folgebänden.
Das Ende der Geschichte fand ich super. Einerseits bekommt man schon Auflösungen, andererseits steht man aber auch da und kann behaupten, dass vieles noch offen ist. Bzw. jetzt einfach noch nicht geklärt werden kann - weswegen ich auch hier auf eine Fortsetzung hoffe und dass man dort die offenen Sachen nochmal aufgreift.
Protagonistin Lucy hat mir einfach Spaß gemacht. Ich mochte ihre draufgängerische Art und dass sie auch kein Blatt vor den Mund nimmt. War einfach herrlich zu lesen.
Auch die Nebencharaktere haben einfach Freude gemacht und die Geschichte auf ihre Art bereichert. Keiner von ihnen ist normal, alle auf ihre Art was Besonderes. Ich hoffe auch bei ihnen einfach auf mehr Einblicke.
Irgendwie gabs in der Geschichte auch etwas, was man Liebesgeschichte nennen könnte. Aber es stand nicht im Vordergrund und es ging auch nicht wirklich um die Emotionen, die damit in Verbindung stehen. Fand ich gut, denn anders hätte es für meinen Geschmack auch gar nicht zur Geschichte gepasst.

Mein Fazit
Der Reihenauftakt rund um Berlin und seine Monster konnte mich mit einer spannenden Handlung, einigen überraschenden Wendungen und einer tollen Protagonistin überzeugen. Ihre draufgängerische und leicht sarkastische Art mochte ich einfach total gerne. Einzig mit dem Stil habe ich mich zu Beginn schwerer getan. Er ist ausschweifend, für meinen Geschmack aber ein kleines bisschen zu viel. Ich freue mich auf einen weiteren Band, sodass auch noch offene Punkte geklärt werden können.