Rezension

Solider Thriller

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken - Jenny Milchman

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
von Jenny Milchman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sandra hat alles, was man sich wünschen kann… Einen wundervollen Ehemann, ihre geliebte pubertierende Tochter, ein Traumhaus in abgeschiedener Lage und ihren Hund Mac. Bis auf die kleinen Streitigkeiten mit ihrer Tochter Ivy lebt Sandra ein glückliches und sorgenfreies Leben. Doch das soll sich ganz plötzlich ändern als an einem verschneiten Abend zwei Unbekannte in ihr Haus eindringen, Sandras Mann brutal niederschlagen und sie und ihre Tochter als Geisel nehmen. In Sandra schlummert ein Verdacht, der ihre heile Welt völlig auf den Kopf stellen könnte und eine Vergangenheit ans Tageslicht bringen könnte, die sie eigentlich wegsperren und nie wieder hervorholen wollte…

Ich muss sagen, ich hatte „Spaß“ mit der Geschichte. Natürlich kann der Thriller in meinen Augen nicht mit einem Chris Carter mithalten, aber ab ca. der Mitte des Buches wurde es wirklich spannend und ich musste wissen, wie es weitergeht. Auch wenn der Anfang etwas schleppend war, so habe ich die letzten 200 Seiten in einem Rutsch durchgelesen.
Jenny Milchman hat einen leichten und flüssigen Schreibstil, die Kapitel waren kurz und knackig – genau das mag ich an einem Thriller.
Ein Kritikpunkt waren meiner Meinung nach die wenig beleuchteten Charaktere und handelnden Personen. Ein wenig mehr Tiefe hätte sicher ganz gut getan. Über Sandras Mann Ben erfährt man so gut wie gar nichts und die 15jährige Ivy ging mir stellenweise wirklich auf die Nerven. Dafür liebe ich aber Mac, den Hund der Familie, dem Milchman sogar 2 eigene Kapitel gewidmet hat. Außerdem wird uns in gesonderten Kapiteln die Vergangenheit von Nick, einem der Täter, etwas näher gebracht und so konnte man nach und nach ahnen, welche Verbindung zu Sandra besteht. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht und dass Nick vielleicht noch etwas böser wäre, als er ohnehin schon ist.
Alles in allem aber ein solider Thriller, dem ich 3,5 Sterne geben würde. Vielleicht war auch einfach der Zeitpunkt nicht der beste, denn ich habe dieses Buch, welches während eines Schneesturms spielt, bei sommerlichen 35 Grad gelesen. Ich bin sonst nicht so der „Jahreszeiten-Leser“, aber ein regnerischer Herbst-Abend hätte vielleicht besser dazu gepasst ;)