Solider Auftakt zu einer Fantasy-Serie im historischen Gewand
Bewertet mit 4 Sternen
Der adlige Jan Stolnik dient Anton von Sachsen und begleitet diesen auf einen Ausflug nach Venedig. Dort mischt er sich unter das Volk als der Kammerdiener des Prinzen von Sachsen. Doch Jan ist kein normaler Mensch, er ist ein Halbdrache mit der Liebe zum Feuer. Nur zu gerne spürt er den Schmerz, wenn er sich mal wieder nicht von Feuerstellen fernhalten kann und sich die Haut versengt. Ablenkung von dieser doch recht auffälligen Vorliebe findet er oft nur in den Armen einer Frau, wenn er sich der Lust hingeben kann. In Venedig hört er jedoch kurz nach Ankunft eine Stimme, die über den Dächern Venedigs schwebt und ihn sofort verzaubert. Die Stimme nimmt ihn gefangen und er lässt alle Vorsicht fallen, um die Person hinter dieser besonderen Stimme ausfindig zu machen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um La Fiametta, eine berühmte Opernsängerin, die sich zudem als Halb-Phönix herausstellt. Es scheint, Jan hat endlich jemanden gefunden, der ihn zu verstehen scheint, doch La Fiametta macht es ihm alles andere als einfach…
Die Handlung um den Halbdrachen Jan spielt im Venedig des 18. Jahrhunderts. Sobald man sich an die wirklich sehr authentische Sprache und das Setting gewöhnt hat, fällt es relativ leicht, in die Welt um Jan und La Fiametta abzutauchen. Jan als Hauptperson ist sehr interessant, hadert er auf der einen Seite durchaus mit seinem Schicksal, weiß jedoch auch die Vorteile zu genießen. Im Zusammenspiel mit den Nebenfiguren um Prinz Anton aber auch diverser Kirchenleute entsteht so eine amüsante Runde, bei denen durchaus mitfiebert und leidet und sich bestens unterhalten fühlt. La Fiametta auf der anderen Seite bleibt noch sehr blass und abweisend. Viel erfahren wir über Frau Phönix im ersten Band noch nicht und eine Beziehung konnte noch nicht wirklich aufgebaut werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies im Laufe der Serie noch ändert.
Im Großen und Ganzen ein solider Auftakt zur Serie, der sich mehr auf die Vorstellung der Personen konzentriert. Dadurch leider die Geschichte etwas und die Spannung kann nicht immer aufrechterhalten werden. Viele Fragen bleiben leider offen, doch die Leseprobe zum zweiten Band, welche angeschlossen ist an Band 1, verspricht zugleich Aufklärung und neue Abenteuer. Wer sich an historischen Geschichten in einem wirklich gutem authentischen Setting erfreut, gewürzt mit einer großen Portion Fantasy, wird sicherlich seine Freude an dieser Serie haben, zu der der erste Band einen soliden Grundstein legt.