Rezension

lange Einleitung - viele offene Fragen

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn - Angelika Monkberg

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn
von Angelika Monkberg

Bewertet mit 3 Sternen

Halbdrache Jan Stolnik, Graf von Burgk und Freital, reist 1774 als Bediensteter von Kurprinz Anton von Sachsen nach Venedig. Als er dort die Sängerin La Fiametta hört und später auch sieht, ist er völlig verzaubert und besessen von dem Gedanken, ihr näher zu kommen. Doch wie er selbst, hütet auch die geheimnisvolle Frau ein Geheimnis...

„Drache und Phönix: Goldene Federn“ ist der erste Band einer Reihe um Jan Stolnik, Sohn eines Drachen und einer Königin.

Sehr reizvoll ist die Mischung aus Fantasy und historischen Elementen. Anhand der bildhaften Beschreibungen der Schauplätze, kann man sich das alte Venedig gut vorstellen. Die altertümliche Sprache sowie die schichtentsprechenden Umgangs- und Anredeformen vervollständigen das authentische Bild.

Jan ist als Figur schon allein aufgrund seiner Herkunft, die auch sein Äußeres bestimmt, sehr interessant, leider bleibt aber die Geschichte seiner Zeugung noch sehr vage und man bekommt nur einen sehr begrenzten Eindruck seines Wesens. Auch seine Angebetete La Fiametta bleibt noch sehr blass und ist durch ihr widersprüchliches Verhalten nicht einschätzbar.

Insgesamt beginnt die Geschichte zwar interessant, Jans sexuelles Begehren nach der mysteriösen Sängerin wird aber schnell anstrengend und nimmt zu viel Raum ein. Spannende Fragen, ob z.B. seine Tarnung aufzufliegen droht, rücken viel zu schnell wieder in den Hintergrund. Bevor richtige Spannung aufkommen kann, ist die Geschichte leider schon wieder vorbei. Am Ende wirkt „Goldene Federn“ daher mehr wie eine lange Einleitung, in der viele Fragen aufgeworfen und Handlungsstränge begonnen werden, der Leser aber wenig Antworten erhält. Der Leser ist nun „angefüttert“, will er wirklich etwas über Jan erfahren, wird er aber auch die nächsten Bände lesen müssen. Weniger Teile und dafür längere Bücher würden das Gefühl, eigentlich nur die Einleitung gelesen zu haben, vielleicht mindern.