Rezension

faszinierender Auftakt

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn - Angelika Monkberg

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn
von Angelika Monkberg

Jan Stolnik reist zusammen mit seinem Herrn Anton Clemens von Sachsen nach Venedig. Jan hofft, auf dieser Reise und während des Aufenthalts in der Lagunenstadt sich von seinem Schicksal ablenken zu lassen. Denn Jan birgt ein Geheimnis: er ist ein Drache, gefangen im Körper eines Menschen.
Doch kaum in Venedig angekommen, hört er eine liebliche Stimme. Diese Stimme gehört zu der Sängerin La Fiametta und als Jan sie zum ersten Mal sieht, ist es um ihn geschehen. Er verliebt sich und hat nur eins im Sinn: ihre Liebe zu gewinnen. Doch weiß Jan auch, dass La Fiametta nicht das ist, was sie zu sein scheint.

Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und so griff ich aus purer Neugier zu dem Buch, das den Anfang einer Tetralogie darstellt. Und auch jetzt – nach Beendigung der letzten Seite – weiß ich noch nicht genau, was ich von dem Buch halten soll.
Es hat mir sehr gut gefallen, dass gleich zu Anfang. Und das lag vor allem auch an dem recht ungewöhnlichen Schreibstil. Auf mittelalterlich gemacht, hat man beim Lesen das Gefühl, sich wirklich im 18. Jahrhundert zu befinden und mit Jan eine seltsame Geschichte zu erleben.

Jan, von welchem man von Anfang an weiß, dass er ein Drache ist und dies vor seinen Freunden, allen voran vor Anton Clemens von Sachsen geheim hält, ist ein ruheloser Mann, der – obwohl schon 50 Jahre alt – mit seinem jugendlichen Aussehen die Menschen zu manipulieren weiß. Er kann Gedanken lesen und nutzt dies auch schamlos aus.
Sein eigentlicher Auftrag ist es, seinem Herrn Anton Clemens beizubringen, was ihn erwartet, sobald er verheiratet ist. Dieser Auftrag rückt jedoch in den Hintergrund, als er auf La Fiametta trifft.

Und hier kommen wir auch schon zu dem „Ich-weiß-nicht-was-soll-ich-von-dem-Buch-halten“-Grund. Ist mir Jan noch sehr sympathisch - hat er doch mit seiner Drachenherkunft zu kämpfen - war mir die Figur der La Fiametta das genaue Gegenteil: eine unsympathischere Person kann ich mir gar nicht vorstellen.
Allerdings erfährt man von La Fiamette auch sehr, sehr wenig und so konnte ich mich überhaupt nicht in sie hineinversetzten. Auch Jan, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, kann nichts genaues über sie in Erfahrung bringen, weiß er nur, dass sie keine gewöhnliche Sterbliche ist. Nur bruchstückhaft kommt etwas zu Tage und dies auch nur so sporadisch, dass man letztendlich mehr ahnt, als weiß.

Trotzdem war die Geschichte für mich sehr faszinierend. Gerade Venedig - das durch seine Wasserstraßen und wunderschönen Häuser schon sehr geheimnisvoll wirkt – als Schauplatz zu wählen, hat diese Faszination noch verstärkt.

So erwartet einem eine Geschichte, die mysteriöser nicht sein kann. Man spekuliert, verwirft, hofft, um letztendlich dann doch einfach alles auf sich wirken zu lassen, gerade auch durch den einzigartigen Schreibstil der Autorin.

Ich weiß, dass ich – trotz meiner zwiegespaltenen Meinung – mich trotzdem den Folgebänden widmen werde und hoffe, dass ich nach lesen der ganzen Tetralogie einen Aha-Effekt habe.

Fazit:
Ungewöhnlich, mysteriös und unergründlich.