Rezension

Ein zwar interessanter Auftakt zu einer Serie mit guten Ideen, doch leider bleibt die Handlung und die Spannung auf der Strecke

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn - Angelika Monkberg

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn
von Angelika Monkberg

Bewertet mit 3 Sternen

Jan Stolnik, Graf von Burgk und Freital, reist im Jahre 1774 getarnt als bediensteter von Kurprinz Anton von Sachsen nach Venedig. Dort trifft er auf die Sängerin La Fiametta, zuerst hört er nur ihren zauberhaften Gesang, doch später sieht er auch ihre Gestalt und ist völlig verzaubert von ihr. Einzig ein Gedanke beherrscht nun sein Tun, wie er ihr näher kommen kann, wie er zu besitzen kann. Doch wie er, hat auch La Fiametta ein Geheimnis, dass vieles ändert. Nach Außen hin wirken sei beide wie normale Menschen, jedoch mit ein paar außergewöhnlichen Fähigkeiten, oder einem etwas unnormalem Aussehen, jedoch sind sie beide keine gewöhnlichen Sterbliche.

Jan Stolnik ist nicht nur der Graf von Burg und Freital, er ist auch ein Bastard. Entstanden aus der Liason eines goldenen Drachen und einer Adeligen. Ein in einem menschlichen Körper gefangenes Halbwesen mit verkrüppelten Flügeln und dem Drang sein inneres Feuer zu beruhigen. Dies kann er nur durch den Liebesakt mit einer Frau oder dadurch, dass er sich selbst Schmerzen zufügt, durch Verbrennungen. Den Beichtvater seines Prinzen aufzuziehen macht ihn großen Spaß. Er ist kein typischer Adeliger, der sich von vorne und hinten bedienen lässt, oder hochmütig ist. Rücksichtsvoll und aufmerksam, aufrichtig und auch bodenständig sorgt er sich mehr um den Prinzen und dessen Wohlergehen, als um sein eigenes. Er ist ein sympathischer Charakter.

La Fiametta ist eine launische Person. Unberechenbar und rücksichtslos ist sie nur sehr schwer einzuschätzen. Sie ist das genaue Gegenteil von Jan. Sie fühlt sich stark zu Jan hingezogen, wie auch dieser zu ihr. Jedoch wirkt es, als wenn sie ihre Freiheit um keinen preis einbüßen möchte und auch niemandem vertraut und an sich ran lässt. Sie spielt eher mit ihm, und bringt ihn auch dazu ihr durch halb Venedig nach zu jagen. Wieso sie jedoch dann in einem Kloster eingesperrt wird und Jan sie da raus befreien muss, dazu fehlen einem als Leser die nötigen Informationen und es lässt einen stutzen.

Das Cover passt durch seine Goldtöne und dem alten Bauwerk im Hintergrund sehr schön zum Handlungsort der Storyline. Das verschlungene Drachen-und-Phönix-Logo zeigt den Machtkampf zwischen den beiden Charakteren.

Der flüssige Schreibstil und die geschichtlichen Hintergründe bieten einen interessanten Rahmen für eine Geschichte, der jedoch leider nicht wirklich ausgenutzt wird. Die Geschichte wird dabei aus Jans Sicht erzählt. Im Klappentext wird leidenschaftliche Liebe angepriesen, doch als Leser bekommt man eher einen Softporno zu lesen, in dem das Lieblingswort der Autorin "Schwanz" zu sein scheint. Es geht im Ganzen darum, wer von beiden die Oberhand hat, ob Jan oder La Fiametta gewinnt, im Leben oder im Liebesspiel. Liebe und Schmerz, dass braucht Jan, und La Fiametta braucht Liebe und Licht. Die Hintergründe sind gut recherchiert und die Ideen interessant. Spannung entsteht auch welche, jedoch stören dann die starken sexuellen Szenen den Lesefluss. Sie treiben die Handlung nicht wirklich voran und man bleibt mit vielen offenen Fragen zu den Charakteren auf der Strecke. Positiv ist der wunderbare und wundervolle altertümliche Sprachstil hervorzuheben, der gut zum historischen Setting passt

Ein zwar interessanter Auftakt zu einer Serie mit guten Ideen, doch leider bleibt die Handlung und die Spannung ein wenig auf der Strecke. Viele Fragen bleiben offen und nur bruchstückhaft kommt etwas zu Tage. Interessante Schauplätze, eine spannende Grundidee und Figuren, jedoch leider eine schlechte Umsetzung, die durch die langatmigen sexuellen Szenen die aufgebaute Spannung wieder hinwegfegt. Ob ich dem zweiten Teil eine Chance geben werde, das weiß ich noch nicht.

Vielen Dank an den Verlag dotbooks und Blogg dein Buch für das Rezensionsexemplar.