Rezension

Neue Perspektive

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn - Angelika Monkberg

DRACHE UND PHÖNIX - Band 1: Goldene Federn
von Angelika Monkberg

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Venedig Ende des 18. Jahrhunderts: Graf Jan Stolnik reist als Bediensteter des Prinzen Anton Clemens von Sachsen. Er ist von außergewöhnlicher Abstammung, denn er ist der Sohn eines Drachen und einer Königin.
Während seines Aufenthaltes in Venedig begegnet Jan der geheimnisvollen Sängerin LaFiametta, von der er sich sofort magisch angezogen fühlt. Denn auch LaFiametta ist alles andere als eine gewöhnliche Sterbliche.

Meinung: "Goldene Federn" ist der Auftakt einer siebenteiligen Reihe, die den Halbdrachen Jan Stolnik durch die Welt und die Jahrhunderte begleitet.
Jan ist eine sympatische Hauptfigur. Er ist nicht der typische rücksichtslose Adelige, der sich von hinten und vorne bedienen lässt, sondern ist sehr aufrichtig, rücksichtsvoll und bodenständig. Es macht ihm großen Spaß den Beichtvater des Prinzen aufzuziehen, was mich mehrmals zum Schmunzeln brachte. Durch seine ungewöhnliche Abstammung hat er einige interessante Eigenschaften mitbekommen, was ihn zu einer recht innovativen Figur macht.
LaFiametta ist eine launische, unberechenbare, rücksichtslose Frau, die man nur sehr schwer einschätzen kann, aber alles in allem ist sie das genaue Gegenteil von Jan. Die Beziehung der beiden ist weniger romantisch als vielmehr zwanghaft. Sie fühlen sich stark zu einander hingezogen ohne genau zu wissen warum.
Die Handlung plätschert etwas vor sich hin, denn obwohl eine Bedrohung Jans durch die Inquisition aufkommt, wird diese nicht weiter verfolgt. Hier wurde meiner Meinung nach Potential verschenkt. So hat man eher den Eindruck einen umfangreichen Prolog zu lesen.
Die Sprache finde toll, sie passt perfekt zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Auch die Schilderungen Venedigs und der damaligen Gesellschaft wirken authentisch und man kann sie sich sehr gut vorstellen. Ab und zu haben mich die vielen ungewohnten Namen der Kanäle Venedigs und Personen etwas irritiert.

Fazit: solider Grundstein einer halb historischen, halb fantastischen Serie, die das Thema Drachen aus einer neuen Perspektive aufgreift.